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Rentner bekommen wenig Geld

Rentenkasse in Not – jetzt bittet die Ampel Gutverdiener stärker zur Kasse

Auf Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze fallen Sozialabgaben an, was die Rente beeinflusst. Die Ampel plant im kommenden Jahr eine deutliche Erhöhung dieser Grenze.

Berlin – Die finanzielle Lage vieler Rentner in Deutschland wird zunehmend prekär. Über zehn Millionen Menschen erhalten weniger als 1.100 Euro gesetzliche Rente, und bei weiteren 12,4 Millionen Rentnern liegt die monatliche Rente unter 1.300 Euro. Diese Zahlen zeigen, dass viele Rentner im Alter kaum über die Runden kommen. Das berichtete zuvor das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Selbst die Armutsgrenze, die laut dem Statistischen Bundesamt bei 1.250 Euro liegt, wird von einem großen Teil der Rentenbezieher nicht erreicht. Die Folge: Immer mehr ältere Menschen sehen sich gezwungen, ihren Lebensstandard drastisch zu senken, um überleben zu können.

Gesetzliche Rente reicht nicht aus: 81 Prozent der Rentner sind besorgt

Eine Studie des Versicherers HDI zeigt das Ausmaß des Problems. Befragt wurden über 1.000 Rentner im Alter zwischen 63 und 70 Jahren. Das Ergebnis: 81 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Rente geringer ausfällt als erwartet. Viele von ihnen mussten nach dem Renteneintritt deutliche Einschnitte in ihrem Lebensstil hinnehmen.

Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet zudem damit, dass sich ihre finanzielle Lage in den kommenden Jahren weiter verschlechtern wird. Für viele Rentner sind zusätzliche Einnahmequellen, wie Nebenjobs, oft die einzige Möglichkeit, über die Runden zu kommen – ein Zustand, der die Altersvorsorge in Deutschland grundsätzlich infrage stellt.

Viele Rentner haben nicht genug Geld, um den Lebensstandard zu halten.

Geplante Erhöhung der Sozialabgaben: Was kommt auf Gutverdiener zu?

Angesichts der Situation soll nun stärker bei Gutverdienern angesetzt werden. Nach einem Verordnungsentwurf des Bundesarbeitsministeriums werden die Sozialabgaben im kommenden Jahr weiter steigen. Vor allem die Beitragsbemessungsgrenzen für die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sollen deutlich angehoben werden.

So sollen künftig in der gesetzlichen Rentenversicherung Beiträge bis zu einem Einkommen von 8.050 Euro monatlich fällig werden, eine deutliche Erhöhung gegenüber den derzeitigen Grenzen von 7.550 Euro im Westen und 7.450 Euro im Osten. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung.

Durchschnittlicher Lohnanstieg von 6,44 Prozent beeinflusst Beitragssätze für Rente & Co.

Auch die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll steigen – von aktuell 5.175 Euro auf 5.512,50 Euro monatlich. Nach Angaben der Sprecherin ist der Entwurf innerhalb der Regierung in die Ressortabstimmung gegangen. Die Rechengrößen werden gemäß der Einkommensentwicklung im vergangenen Jahr angepasst.

Diese Anpassungen basieren laut dem Bundesarbeitsministerium auf der positiven Lohnentwicklung des vergangenen Jahres, die deutschlandweit im Durchschnitt um 6,44 Prozent gestiegen ist, erklärt ein Ministersprecher.

Dadurch stiegen die Beitragsbemessungsgrenzen im Jahr 2025 „vergleichsweise stark“, zitierte ihn die Zeitung. Damit werde gewährleistet, „dass sich auch Besserverdienende entsprechend der durchschnittlichen Lohnentwicklung relativ gleichbleibend an der Finanzierung der Sozialversicherung beteiligen“. Mit Material der dpa.

Rubriklistenbild: © Imago/Sven Simon

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