Auszahlung am 1. Juli
Erhöhung um bis zu 6 Prozent? Wann die Anpassung der Rente für 2024 bekannt wird
Die gesetzliche Rente wird regelmäßig angepasst, in der Regel einmal im Jahr zum 1. Juli. Wegen der Inflation und der gestiegenen Löhne wird es 2024 wohl eine deutliche Anpassung geben.
Berlin – Bisher sind es nur Mutmaßungen, doch dass zum Sommer die Renten erneut steigen werden, ist klar. Über die genaue Höhe der Rentenanpassung wird viel spekuliert, die Bundesregierung selbst hat aber eine erste Prognose von 3,5 Prozent herausgegeben. Das geht aus dem Rentensicherungsbericht der Bundesregierung hervor.
Wie hoch die Renten ab 1. Juli werden, das wird immer im Frühjahr vom Arbeits- und Sozialminister bekanntgegeben. Das genaue Datum der Bekanntgabe für 2024 ist noch nicht öffentlich, Sozialminister Hubertus Heil (SPD) hat aber einen Termin Ende März in Aussicht gestellt.
Renten werden nach den Löhnen angepasst - und die sind deutlich gestiegen
Die Anpassung der gesetzlichen Renten richtet sich an die durchschnittliche Lohnentwicklung. Aufgrund der hohen Inflation 2022, folgten die Löhne 2023 dieser Entwicklung, sodass die Lohnentwicklung einen deutlichen Sprung verzeichnet haben dürfte. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat für das Gesamtjahr 2023 noch keine Bekanntmachung zu den Nominallöhnen gemacht, allerdings sind die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres verbucht.
Demnach sind die Löhne in den ersten drei Quartalen 2023 um jeweils 5,6 Prozent, 6,6 Prozent und 6,3 Prozent gestiegen. Das ist ein deutlicher Sprung im Vergleich zu den Vorkrisenjahren, als die Löhne immer in Schritten um die zwei-Prozent-Marke stiegen.
Damit lässt sich vermuten, dass die Renten ebenfalls kräftig steigen könnten. Die beiden Ökonomen Bernd Raffelhüschen und Peter Knöppel ließen in den vergangenen Wochen verlautbaren, dass sie eine Erhöhung von 5 bis 6 Prozent durchaus für möglich hielten. Und auch der „Wirtschaftsweise“ und Rentenexperte Martin Werding sagte im Herbst 2023 voraus, dass er eine deutliche Rentenanpassung in diesem Jahr erwarte.
Erhöhung steht in der Kritik: Rentner müssen mit wenig auskommen
Die geplante Rentenerhöhung steht jedoch auch in der Kritik. Die hohe Inflation der letzten Monate und Jahre belastet vor allem Rentner. Sozialverbände und Die Linke fordern daher eine sofortige Erhöhung der Renten, um nicht nur die inflationsbedingten Kostensteigerungen auszugleichen, sondern auch die Tatsache, dass Millionen Rentner in Deutschland mit weniger als 1250 Euro Rente im Monat auskommen müssen.
Die Partei hält die deutschen Renten im internationalen Vergleich für zu niedrig. Der Sozialverband VdK fordert unter anderem einen einmaligen Zuschlag von 3000 Euro zusätzlich, um die aktuelle Teuerungsrate auszugleichen. Ähnlich sieht es der Sozialverband Deutschland, der vor dem „Armutsrisiko“ warnt und eine Inflationsprämie für Rentner für unvermeidlich hält.
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