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Kandidat bei US-Wahl
Milliarden-Verluste für deutsche Wirtschaft: Trump-Wiederwahl hätte gravierende Folgen
Ökonomen sorgen sich um Folgen eines Trump-Comebacks. Die deutsche Wirtschaft müsste mit hohen Verlusten rechnen – auch ein neuer Handelskrieg mit China droht.
Washington, D.C. – Eins ist schon vor der Wahl des US-Präsidenten sicher: Donald Trump wird als Kandidat für die Republikaner antreten. Nach wie vor erfreut sich der Ex-Präsident bei den Republikanern großer Beliebtheit. Im Falle einer Wiederwahl Trumps zum US-Präsidenten könnten Folgen drohen, die der deutschen Wirtschaft große Probleme bereiten könnten.
US-Wahl in November: Trumps Wiederwahl kostet die deutsche Wirtschaft 120 Milliarden Euro
Trump hatte im Vorfeld angekündigt, dass er einen Mindestzoll von zehn Prozent für Importe aus allen Ländern erheben würde. Besonders für deutsche Unternehmen, die in die USA exportieren, wäre das ein schwerer Schlag. Der Verlust des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland würde sich über die gesamte Amtszeit Trumps gerechnet voraussichtlich auf mehr als 120 Milliarden Euro belaufen. Zu dem Schluss kam das Institut der deutschen Wirtschaft, die in einer Simulation verschiedene Szenarien durchspielte.
Es bestehe zudem die Befürchtung, dass das deutsche BIP im Zuge der Zollschranken 2028 um 1,2 Prozent niedriger ausfalle als im Basisszenario ohne neuen Handels- und Zollstreit ab 2025. In den vier Jahren würden sich die BIP-Verluste – in konstanten Preisen gerechnet – auf gut 120 Milliarden Euro für Deutschland summieren.
Wenn Trump wiedergewählt wird: Verluste für deutsche Automobilindustrie
Gravierende Folgen gäbe es auch für die deutsche Automobilindustrie. Seit geraumer Zeit rücken die USA als Produktionsstandort in den Vordergrund. Mercedes hatte bereits angekündigt, seine Produktion in den USA ausweiten, das BMW-Werk in South Carolina ist mittlerweile das weltweit größte des Konzerns. Auch Ladesäulen für E-Autos von BMW und Mercedes sollen verdoppelt werden. Als Grund für die Ausweitung des Standorts wird angegeben, dass der Standort USA Deutschland bei Energiepreisen, Steuern oder Rohstoffsicherheit weit voraus sei. Auch die Förderung von US-Präsident Joe Biden über den Inflation Reduction Act ist ein Anreiz.
Bei einer Wiederwahl Trumps könnten europäischen Autoherstellern laut Automobilwoche Strafzölle auf ihre Exporte in die USA drohen. Das würde vor allem die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes betreffen. Trump sehe die Weltwirtschaft als „Nullsummenspiel“, warnte auch IfW-Präsident Moritz Schularick gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Er will die heimischen Industrien vor ausländischer Konkurrenz schützen, und dieser Protektionismus würde vor allem der deutschen Exportwirtschaft schaden. Da ist natürlich zuerst an die deutschen Autobauer zu denken, aber auch Handelsbarrieren für Stahl und Waschmaschinen haben wir unter Trump bereits erlebt.“
Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus
Trump könnte bei Wiederwahl neuen Handelskrieg mit China heraufbeschwören
Zudem könnte ein erneuter Handelskrieg mit China aufflammen. Trump erwägt, für chinesische Importe einen Zoll von sogar von 60 Prozent zu erheben. Das berichteten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Washington Post. Für den Fall, dass sich China sich gegen die Handelspolitik der USA wehrt und als Reaktion die Zölle für US-Importe seinerseits um 40 Prozentpunkte erhöhen könnte, würde das die deutsche Wirtschaft laut Experten des IW voraussichtlich 150 Milliarden Euro kosten.
Undenkbar wäre diese Reaktion seitens der Chinesen nicht. Als Präsident hatte Trump im Juni 2018 Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar verhängt. Peking hat mit eigenen Zöllen gekontert, und die Spirale setzte sich fort, bis die beiden Länder im Jahr 2020 eine Einigung erzielten.
Trump hatte jüngst die Präsidentschaftswahlen am Super Tuesday in 14 von 15 Bundesstaaten für sich entschieden. Seine letzte verbleibende Konkurrentin gab das Rennen am Morgen nach dem Super Tuesday auf. Umfragen zufolge wünschen sich die Menschen weder Trump noch Biden. (bohy)