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Hoffnung beim Neubau

Wärmewende stockt: Großteil der Wohnungen mit Gas und Öl beheizt 

Nur wenige deutsche Wohnungen werden zurzeit „grün“ beheizt, dafür erfreuen sich Öl- und Gasheizungen weiterhin großer Beliebtheit. Die Mieten steigen währenddessen weiter.

Berlin – In Deutschland werden drei Viertel aller Wohnungen mit Gas oder Öl beheizt und nur sehr wenige mit erneuerbaren Energiequellen. Dies geht aus der Haushaltsbefragung Zensus 2022 zum Stichtag am 15. Mai 2022 hervor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Beheizt werden demnach 56 Prozent der Wohnungen mit Gas, 19 Prozent mit Öl und 15 Prozent mit Fernwärme. Bei nur vier Prozent sind es Holz oder Holzpellets und bei drei Prozent Solar- oder Geothermie, Umwelt- oder Abluftwärme. „Im Neubau ab 2016 wird dagegen in jeder vierten Wohnung eine Wärmepumpe eingesetzt“, sagte Oliver Heidinger, Präsident des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen.

In welchen Bundesländern die Gasheizung besonders verbreitet ist

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sei die Gasheizung bei 72 und 69 Prozent der Wohnungen überdurchschnittlich vertreten, in Bayern (42 Prozent), Baden-Württemberg (46 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (47 Prozent) leicht unterdurchschnittlich. Am Zensus-Stichtag vor gut zwei Jahren gab es in Deutschland 20 Millionen Gebäude mit Wohnraum und insgesamt 43,11 Millionen Wohnungen. Seit dem vorherigen Zensus 2011 ist dies ein Zuwachs von 2,5 Millionen Wohnungen. In diesem Zeitraum erhöhte sich die durchschnittliche Wohnfläche zugleich um drei auf 94,4 Quadratmeter. Dabei stieg die Wohnfläche in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit je etwa fünf Quadratmetern stärker als in den westdeutschen Ländern mit rund drei Quadratmetern oder in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin, wo die Flächen um weniger als einen Quadratmeter zunahmen.

Die Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche liegt bundesweit bei insgesamt 7,28 Euro. Wohnen in Sachsen-Anhalt ist mit 5,38 Euro durchschnittlich am günstigsten, gefolgt von Thüringen (5,65 Euro) und Sachsen (5,72 Euro). In Hamburg sind die Nettokaltmieten mit 9,16 Euro am höchsten, gefolgt von Bayern (8,74 Euro), Hessen (8,21 Euro) und Baden-Württemberg (8,13 Euro). Bei den Großstädten liegen München (12,98 Euro), Frankfurt am Main (10,58 Euro), Stuttgart (10,39 Euro) und Heidelberg (10,02 Euro) vorn. Berlin ist mit 7,67 Euro pro Quadratmeter eher im Mittelfeld. Die teuerste ostdeutsche Großstadt ist Potsdam mit 7,85 Euro. Günstigste westdeutsche Großstadt ist Hagen mit 5,39 Euro. Die günstigste Großstadt bundesweit ist Chemnitz mit 5,26 Euro.

Mieterbund will Wohnungsbauoffensive: „Erschreckende Zahlen“

Der Deutsche Mieterbund (DMB) sprach von „erschreckenden“ Zahlen. „Wir brauchen dringend Begrenzungen der Mieterhöhungsmöglichkeiten - und zwar sofort“, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten. Wichtig seien eine „echte Wohnungsbauoffensive“ und ambitionierte Mietrechtsreformen.

Die höchste Nettokaltmiete pro Quadratmeter aller Gemeinden ab 5.000 Einwohnern hat Neubiberg im Landkreis München mit 13,84 Euro. Unter den kleineren Gemeinden hat Borgentreich in Ostwestfalen mit 3,98 Euro die niedrigste Nettokaltmiete.

Mit dem neuen Zensus wurde zum Stichtag am 15. Mai 2022 ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragungen liefern Informationen zu den Bevölkerungszahlen, zur Bevölkerungsstruktur, zu Bildung und Erwerbstätigkeit sowie Details rund um das Wohnen. (reuters, lf)

Rubriklistenbild: © Hendrik Schmidt / dpa

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