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Große Investition im Ausland

VW-Tochter baut neues Werk in den USA - doch die Angst vor neuer Trump-Präsidentschaft wächst

VW will mit Elektro-Pick-ups seinen Marktanteil in den USA erhöhen. In zwei Jahren soll die Produktion starten. Doch ob die Rechnung aufgeht, ist fraglich.

Blythewood (USA) - Vor rund einem Jahr kündigte die neue VW-Pick-up-Marke Scout den Bau einer neuen Produktionsstätte in Blythewood im US-Bundesstaat South Carolina an. Jetzt war es soweit: Am 15. Februar wurde der Grundstein für das zwei Milliarden Dollar teure Werk gelegt.

VW-Tochter Scout baut neues Werk in den USA: Jährlich sollen 200.000 Fahrzeuge hergestellt werden

„Wir sind hier, um die Wiederbelebung einer amerikanischen Ikone und die Rückverlagerung amerikanischer Arbeitsplätze zu feiern. Auf diesem Land - mit unseren Händen und unserer Technologie - werden wir großartige Fahrzeuge bauen“, sagte Scout-Chef Scott Keogh während der Zeremonie. Bei Vollauslastung sollen in dem Werk 4000 Mitarbeiter jährlich 200.000 Fahrzeuge produzieren.

Die Scout-Baustelle in South Carolina

Scout wird zwei rein elektrisch angetriebene Modelle produzieren, die unabhängig von VW entwickelt wurden. Dabei handelt es sich um einen Pick-up und einen SUV, die mindestens rund 50.000 Dollar (46.440 Euro) kosten sollen. Die Produktion soll 2026 beginnen, die ersten Fahrzeuge sollen kurz darauf auf die Straße kommen.

VW-Tochter Scout baut neues Werk in den USA: Konzern will mit Pick-up und SUV Marktanteile gewinnen

VW setzt große Hoffnungen auf Scout. Die Traditionsmarke soll den Wolfsburgern helfen, auf dem US-Markt endlich durchzustarten. Derzeit verkauft der Konzern dort nur fünf Prozent seiner Autos, bis 2030 sollen es aber zehn Prozent sein. Ob diese Hoffnung berechtigt ist, daran gibt es einige Zweifel.

Denn der Absatz von Elektroautos in den USA schwächelt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Daten von Motor Intelligence berichtet, ist die Liebe der Amerikaner zu den Stromern stark abgekühlt. Wuchs ihr Absatz 2022 noch um 65 Prozent, waren es 2023 nur noch 43 Prozent.

Konkurrenz hat den Markt für Elektro-Pick-ups bereits besetzt

Der Marktanteil von Elektroautos wächst zwar, doch der große Durchbruch scheint trotz staatlicher Förderung auszubleiben. Noch schlimmer könnte es werden, wenn US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump im Falle seiner Wiederwahl wie angekündigt die Subventionen für Elektroautos streichen sollte. Die US-Hersteller haben auf die schwierige Situation bereits reagiert. Ford hat Schichten abgebaut, General Motors hat Elektro-Investitionen verschoben.

Flop 10 der Neuzulassungen: Deutschlands rarste Automarken im Jahr 2023

Alpine A110
Platz 10 – Alpine: Die Autos von Renault sieht man hierzulande sehr häufig. Und auch die Billig-Tochter Dacia erfreut sich bei den Deutschen großer Beliebtheit. Um einen Sportwagen des Renault-Ablegers Alpine zu sehen, braucht es jedoch Glück. 2023 wurde das einzige Modell A110 grade einmal 405 Mal verkauft. Kostenpunkt: ab 60.000 Euro. © Alpine
Ein Rolls-Royce Cullinan in Altstadt von Tallinn.
Platz 9 – Rolls-Royce: Die britische Nobelmarke feierte 2023 ein Rekordjahr. Weltweit setzte die BMW-Tochter 6.032 Autos ab. 344 davon gingen nach Deutschland. Ein Grund für den Erfolg war der Cullinan (ab rund 360.000 Euro). Das SUV verkaufte sich hierzulande lediglich 97 Mal. ©  Pond5 Images/Imago
Lotus Emira
Platz 8 – Lotus: Weiter geht es mit der nächsten britischen Automarke. Lotus ist den meisten Autofans wohl aus der Formel 1 ein Begriff, wo die Sportwagenschmiede in den 60er- und 70er-Jahren große Erfolge feierte. Inzwischen gehört Lotus zum chinesischen Geely-Konzern. 2023 setzte man in Deutschland nur 321 Neuwagen ab. Mit 218 Fahrzeugen war der Emira besonders begehrt. © Arnaud Taquet/Lotus
Cadillac XT4
Platz 7 – Cadillac: Auf dem Heimatmarkt in den USA ist Cadillac oft zu finden. In Deutschland kommt die General-Motors-Tochter nicht über eine Statistenrolle hinaus. Das einzige Modell, der XT4 (ab 40.300 Euro) verkaufte sich lediglich 217 Mal. Insgesamt kame Cadillac auf 307 Neuzulassungen, sodass einige Fahrzeuge über freie Importeure nach Deutschland gekommen sein dürften. © Cadillac
Fisker Ocean
Platz 6 – Fisker: Wie bei vielen Elektroautoherstellern handelt es sic auch hier um ein Start-up. Gegründet wurde es vom Dänen Henrik Fisker. Entwickelt wurde der Ocean in den USA. Gebaut wird der Stromer bei Magna Steyr in Österreich. Bis zu 707 Kilometer soll das SUV weit kommen. Den Deutschen reicht das aber offenbar nicht. Nur 239 Exemplare wurden 2023 zugelassen.  © Fisker Inc.
Lada Niva
Platz 5 – Lada: Gute Gründe, einen Lada zu kaufen, gab es eigentlich nie. Die Technik der Autos ist veraltet und auch die Qualität ist wenig überzeugend. Der Niva sieht zudem so aus, als würde aus den 90ern stammen. Dennoch hat der Geländewagen zahlreiche Fans. Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen hat es Lada nicht leicht. Nur 149 Fahrzeuge wurden in Deutschland zugelassen, darunter 86 Niva. © Pond5 Images/Imago
Lucid Air in einem Showroom in New York.
Platz 4 – Lucid: Wie bei Fisker handelt es sich auch bei Lucid um ein Elektro-Start-up aus den USA. Wer auf der Suche nach einem günstigen Stromer ist, wird bei den Amerikanern aber nicht fündig. Die günstigste Ausführung des Lucid Air fängt bei 110.000 Euro an. Das Spitzenmodell kostet gar das doppelte. Das Interesse hielt sich folglich in Grenzen, mit nur 99 Neuzulassungen. © Zuma Wire/Imago
Maxus Mifa 9
Platz 3 – Maxus: Zugegebenermaßen wirklich schön ist der Mifa 9 (24 Neuzulassungen) nicht. Es gab jedoch auch deutlich hässlichere Autos, die sich besser verkauft haben. Das Problem dürfte wohl die geringe Bekannheit der jungen Marke von SAIC Motor sein. Diese ging 2011 aus dem insolventen britischen Nutzfahrzeughersteller LDV Limited hervor. 2023 verkauften die Chinesen 64 Modelle in Deutschland. © Maxus Motors
Zwei Autos von Morgan.
Platz 2 – Morgan: Es gibt nur noch wenige Autobauer, die auf Handwerkskunst setzten. Einer davon ist Morgan. Pro Jahr verlassen nur etwa 1.000 Fahrzeuge die Manufaktur. Davon fanden im vergangenen Jahr 60 Stück ihren Weg nach Deutschland. © Morgan
Aiways U5
Platz 1 – Aiways: Die mit Abstand wenigsten Autos setzte aber ein weiter Neuling ab. Der chinesische E-Autobauer Aiways verkaufte 2023 lediglich 50 Fahrzeuge in Deutschland. Am beliebtesten war der U5 der 31 Abnehmer fand. © Sebastian Geisler/Imago

Zudem ist der Markt bereits von Wettbewerbern besetzt. Ford bietet mit dem F-150 Lightning, GM mit dem Chevrolet Silverado, Tesla mit dem Cybertruck und Rivian mit dem R1T gute Elektro-Pick-ups an. Und zwei Jahre bis zum Produktionsstart sind eine lange Zeit. Bis dahin könnte es für Scout zu spät sein, eine breite Käuferschicht für seine Modelle zu gewinnen.

Marke ist Überbleibsel eines insolventen Unternehmens

VW erwarb die Rechte an der Marke Scout mit der Übernahme des Lastwagenherstellers Navistar im Jahr 2021. Navistar wiederum ging aus der Nutzfahrzeugsparte der International Harvester Company (IHC) hervor, die 1985 in Konkurs ging. IHC baute neben Landmaschinen und Lastwagen auch Geländewagen, darunter den zweitürigen Scout, der von 1961 bis 1980 vom Band lief.

Rubriklistenbild: © Scout

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