Künftige Bestseller
VW präsentiert neues E-Auto: Es wird jedoch nicht in Deutschland produziert
Bei VW zeichnen sich die Fertigungsstätten der nächsten E-Auto-Generation ab. Wolfsburg bekommt zwei potenzielle Verkaufsschlager, zudem zeichnet sich eine Überraschung ab.
Wolfsburg/München – Volkswagen steckt mitten im wohl größten Umbau seiner Geschichte. Die enttäuschende Rendite der Kernmarke VW Pkw zwingt das Unternehmen zu drastischen Sparmaßnahmen, auch andere Konzerntöchter sind von Kostensenkungen betroffen.
Neben den Einschnitten verfestigen sich auch konkrete Pläne für die Fertigung der nächsten Elektroauto-Bestseller, die dem Autobauer die Marktführerschaft im E-Zeitalter bringen sollen.
Volkswagen macht Wolfsburg zur Hochburg für Elektroautos
Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg ließ Markenchef Thomas Schäfer die Katze aus dem Sack: Nicht nur der elektrifizierte Golf (womöglich „ID.Golf“), auch die nächste E-Auto-Generation des populären T-Roc werde am Hauptsitz gefertigt.
„Wir wollen dort den elektrischen Golf-Nachfolger auf der neuen SSP-Plattform bauen, ebenso den volumenstarken elektrischen T-Roc. Damit machen wir Wolfsburg zur Hauptstadt für unsere neue vollelektrische Kompaktklasse“, erklärte der 54-Jährige.
Das Stammwerk soll eine zentrale Rolle in der Elektromobilitätsstrategie von VW übernehmen. Die Fertigung des neuen elektrischen T-Roc ist dabei besonders bedeutend, da bereits das Verbrenner-Modell in Europa äußerst erfolgreich ist (über 202.840 Neuzulassungen).
VW ID.1: Wird der Elektro-Kleinwagen in Portugal produziert?
Neben den potenziellen Bestsellern für Wolfsburg gibt es auch Neuigkeiten zum geplanten Einstiegsstromer ID.1. Laut einem Bericht von BusinessInsider wird der Nachfolger des VW e-Up nicht – wie bisher spekuliert – in einer Škoda-Fabrik in Tschechien oder im Mehrmarkenwerk in Bratislava produziert.
Stattdessen soll die Wahl auf das portugiesische Werk in Palmela fallen. Abseits davon kursieren Berichte, die stattdessen von Spanien als Produktionsstätte des VW ID.1 ausgehen, von dessen Konzeptstudie ein erstes Bild veröffentlicht wurde.
In Portugal wird bislang vor allem der T-Roc und dessen sportliche Variante T-Roc R gebaut. Der VW-Konzern hat die Fabrik in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt, statt dem T-Roc könnte dort also künftig das Mini-Elektroauto zu Preisen ab 20.000 Euro vom Band rollen.
Neun neue E-Modelle bis 2027: Volkswagen will „im Markt abräumen“
Die Produktionsentscheidungen sind Teil der umfassenden Elektro-Offensive von VW. „Das sind großartige Autos inklusive bezahlbarer E-Autos im Einstiegsbereich. Damit haben wir alle Chancen, im Markt abzuräumen und Volkswagen nach vorne zu bringen“, zeigte sich Schäfer diese Woche optimistisch.
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Bis 2027 sollen insgesamt neun neue Elektroauto-Modelle auf den Markt kommen. Dazu zählt auch die Serienversion des VW ID.2all, die zu Preisen ab etwa 25.000 Euro angeboten werden soll. Europas größter Autobauer verfolgt ehrgeizige Ziele: „Wir sind 2030 der technologisch führende Volumenhersteller. Die Nummer eins in Europa, auch im Elektrozeitalter.“ Doch um das zu erreichen, muss VW massiv Kosten senken – ein Spagat zwischen Innovation und Sparzwang. (PF)
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