Kooperationspartner
VW sucht für günstiges E-Auto externe Hilfe - Verhandlungen laufen
Volkswagen plant einen Nachfolger des VW E-Up. Für die Entwicklung des günstigen Elektroautos streben die Wolfsburger offenbar eine Zusammenarbeit an.
Wolfsburg/München - Die Mobilitätswende ist ins Stocken geraten: Einerseits ist eine Zukunft mit Verbrennungsmotor nach wie vor denkbar (Stichwort E-Fuels), zum anderen sind Elektroautos in der Anschaffung zumeist deutlich teurer als Pendants mit Benziner oder Diesel. So kommt es nicht von ungefähr, dass der Kaufpreis laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Horvath in Nord- und Westeuropa die höchste Hürde für den Umstieg auf ein E-Auto ist, gefolgt von Bedenken hinsichtlich Reichweite und Ladeinfrastruktur.
Falls E-Mobilität endgültig im Massenmarkt ankommen soll, müsste sich in Sachen Kosten also noch einiges tun. Europas größter Autobauer Volkswagen hat diesbezüglich Verbesserungspotenzial: Das erschwinglichste, moderne Elektroauto der Wolfsburger ist Ende 2023 der VW ID.3, für den als Neuwagen laut Konfigurator mindestens 40.000 Euro fällig werden. Eine Ausnahme bildet noch der beliebte VW E-Up, der bis dato bei Händlern noch für Preise von teilweise unter 25.000 Euro angeboten wird.
Günstiges Elektroauto: VW plant gemeinsame Sache mit Renault
Innovativ ist der erfolgreiche Kleinstwagen indes nicht mehr - und der technische Stand über drei Jahre alt. Die Produktion des günstigsten E-Autos der Marke wurde eingestellt - doch die Planungen für einen Nachfolger laufen auf Hochtouren: Laut dem Handelsblatt zieht Volkswagen für die Entwicklung eines neuen, günstigen Elektro-Kleinwagens eine Kooperation mit einem anderen Autobauer in Betracht. Dabei sei der französische Konkurrent Renault ein heißer Kandidat, mit dem die Niedersachsen ein BEV-Modell für rund 20.000 Euro auf den Markt bringen könnten.
Sprecher von Renault und VW wollten sich zu dem Gerücht den Angaben zufolge nicht äußern, die Gespräche seien aber noch in einem „sehr frühen Stadium“, so der Bericht. Renault selbst teilte mit, dass man „in verschiedenen Diskussionen ist, ohne dass es bislang einen Vollzug gibt.“
Die Nachrichtenagentur Reuters bezieht sich hierbei auf mit dem Vorgang vertraute Informanten, die Gespräche zwischen den beiden Autokonzernen Renault und Volkswagen bestätigten. Der französische Hersteller verhandle jedoch ebenfalls mit anderen Partnern, eine Entscheidung wird für die kommenden Wochen erwartet.
VW entwickelt Einstiegs-E-Auto - Renault den neuen Twingo
Während VW einen potenziellen VW ID.1 als elektrisches Einstiegsmodell anvisiert, kündigte Renault vor wenigen Wochen an, schon bald eine neue Twingo-Generation als Elektroauto zum Preis von unter 20.000 Euro auf den Markt zu bringen. Auch Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, stellte den Marktstart eines günstigen E-Autos für 20.000 Euro in Aussicht und nannte hierfür die zweite Hälfte des Jahrzehnts.
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Zuvor plant die Kernmarke VW Pkw die Serienreife eines darüber angesiedelten Kleinwagens. Es handelt sich um ein elektrisches VW-Polo-Pendant. Ein großer Rivale der beiden Autobauer ist Stellantis - und der Plan bezüglich eines günstigen Elektroautos für 20.000 Euro bereits fortgeschritten. (PF mit Material von Reuters)
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