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Zu wenig Elektroautos abgesetzt

VW droht nächster Rückschlag: EU-Plan könnte Milliarden kosten

Angesichts strengerer CO₂-Grenzwerte in der EU drohen den Autoherstellern hohe finanzielle Belastungen. VW hat diese jetzt erstmals beziffert.

Wolfsburg - VW steckt tief in der Krise. Der Verkauf vor allem von Elektroautos läuft schleppend. In China gerät Europas größter Autobauer immer weiter ins Hintertreffen. Deshalb will der Konzern sparen, beim Personal und bei der Produktion. Partnerschaften mit Firmen wie Rivian oder Xpeng sollen die Fahrzeuge wettbewerbsfähiger machen.

VW erwartet Milliardenbelastung durch schärfere CO₂-Grenzwerte der EU: Werden strengere Vorgaben doch noch ausgesetzt?

Doch nun bahnt sich ein weiterer Tiefschlag für VW an. Hintergrund ist, dass die EU ab 2025 strengere Regeln für alle Autohersteller festgelegt hat. Der CO₂-Ausstoß von Neuwagen darf dann im Flottendurchschnitt nicht mehr als 93,6 Gramm pro Kilometer betragen. Bisher waren es rund 116 Gramm pro Kilometer.

VW drohen wegen strengerer EU-CO2-Grenzwerte hohe Strafzahlungen.

Wird der Grenzwert nicht eingehalten, wird es teuer. Dann wird eine Strafe von 95 Euro pro Gramm CO₂ und Fahrzeug fällig. Um welche Dimensionen es dabei für VW geht, geht aus einem Bericht des Handelsblatts hervor. Demnach rechnet der Wolfsburger Konzern durch die neuen EU-Abgasvorschriften mit Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das habe VW-Investitionsvorstand Rolf Woller am Mittwoch (22. Januar) in einer Telefonkonferenz mit Analysten eingeräumt. VW rechnet mit weiteren Belastungen, weil mehr Elektroautos zu Lasten der profitableren Verbrennungsmodelle verkauft werden müssen.

Angesichts dieser Entwicklung haben Autohersteller, darunter auch VW, die EU aufgefordert, die CO₂-Emissionsziele zu überarbeiten. Auch aus wichtigen Autoländern kommen seit Monaten Forderungen nach einer Aussetzung der Strafzahlungen, etwa aus Deutschland, Frankreich und Tschechien. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schloss sich den Forderungen an, auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigte sich offen für Lockerungen.

VW erwartet Milliardenbelastung durch strengere EU-CO2-Grenzwerte: Tesla profitiert von strengeren Vorgaben

Einige Autohersteller profitieren jedoch von den strengeren EU-Vorgaben. Denn verschiedene Autohersteller können ihre Flotten virtuell zu sogenannten Pools zusammenfassen und deren Emissionen mitteln. Wer weniger Elektroautos verkauft, muss die, die mehr verkaufen, finanziell entschädigen.

Top 10: Die zehn beliebtesten Autos der Deutschen

Ein VW Polo
Platz 10 – VW Polo: Der VW-Konzern dominiert die Neuzulassungs-Statistik des Jahres 2024. Los geht es auf Platz 10 mit dem Polo: 36.757 Exemplare des Kleinwagens wurden in Deutschland verkauft. © VW
Ein Seat Leon
Platz 9 – Seat Leon: Der Leon trägt zwar kein VW-Emblem im Grill – zum Konzern gehört die Marke dennoch. Mit 37.129 Neuzulassungen konnte sich der Seat den 9. Platz in der Jahres-Statistik sichern. © Seat
Ein BMW X1
Platz 8 – BMW X1: In die Top 10 haben es nur wenige Fahrzeuge geschafft, die nicht aus dem VW-Konzern stammen. Der BMW X1 ist eines davon. 37.154 Neuzulassungen reichten für Platz 8. © BMW
Ein Opel Corsa
Platz 7 – Opel Corsa: Im Vorjahr noch auf Platz 4, ging es für den Corsa nach unten. Im Jahr 2024 reichten 43.467 Neuzulassungen aber immer noch für den 7. Platz. © Opel
Ein Opel Astra
Platz 6 – Opel Astra: Und gleich noch ein Opel. Mit 47.601 Neuzulassungen schaffte es der Astra auf Rang 6 in der Jahres-Statistik. © Opel
Ein VW Passat
Platz 5 – VW Passat: Und schon wieder VW. Platz 5 im Jahres-Ranking 2024 sicherte sich der Passat – mit 47.720 Neuzulassungen.  © VW
Ein Skoda Octavia
Platz 4 – Skoda Octavia: Ein großer Sprung für den Octavia: Im vergangenen Jahr lag er noch auf Platz 10. Im Jahr 2024 reichen 50.817 Neuzulassungen für den vierten Platz im Neuzulassungs-Ranking. © Skoda
Ein VW Tiguan
Platz 3 – VW Tiguan: Die Top 3 belegen ausschließlich Modelle der Marke Volkswagen. Auf dem dritten Platz landete der Tiguan mit 67.057 Neuzulassungen im Jahr 2024. © VW
Ein VW T-Roc
Platz 2 – VW T-Roc: Auch den zweiten Platz bei den meistverkauften Autos in Deutschland sicherte sich ein VW. Vom VW T-Roc wurden 75.398 Modelle neu zugelassen. © VW
Fahraufnahme eines VW Golf
Platz 1 – VW Golf: Die ewige Nummer eins stand auch im Jahr 2024 wieder an der Spitze der Neuzulassungen in Deutschland. 100.183 Golf-Modelle wurden neu zugelassen. © VW

Stellantis, Toyota, Ford, Mazda und Subaru wollen laut Reuters mit Tesla einen solchen Pool bilden. Nach Berechnungen der Schweizer Bank UBS könnte der US-Elektroautobauer durch diesen Emissionshandel in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Euro einnehmen. Einen weiteren Pool könnte Mercedes mit Polestar, Smart und Volvo bilden.

Noch sind beide Pools offen für neue Partner. Allerdings schließt sich das Zeitfenster langsam. Für Tesla endet die Frist am 5. Februar, für den Volvo-Mercedes-Pool am 7. Februar. BMW, VW und die Renault-Gruppe sind die einzigen großen europäischen Autohersteller, die sich noch nicht an Emissionspools beteiligt haben.

Rubriklistenbild: © Imago/Jan Huebner/Voigt

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