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Ziel von 15 Millionen E-Auto bis 2030 nicht machbar

Schlechte E-Auto-Zahlen: VW-Aufsichtsrat fordert Lockerung der Klimaziele

Elektroautos verkaufen sich in Europa nur schleppend. Bald könnten den Autobauern Strafzahlungen dafür drohen. Der VW-Aufsichtsratschef fordert deshalb eine Auflockerung der Klimaziele.

Frankfurt – VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hat die EU zur Lockerung der bisherigen CO2-Flottenziele für die Autobauer aufgefordert. „Wir wissen heute, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa weit hinter den Erwartungen zurückbleibt“, sagte Pötsch, der auch Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding ist, laut Redemanuskript auf den „Wiener Elektrotagen“. 

VW-Aufsichtsratschef: Elektromobilität brauche mehr Zeit

„Die Elektromobilität wird sich durchsetzen, aber es wird mehr Zeit brauchen. Deshalb müssen die CO2-Ziele für 2025, 2030 und 2035 adjustiert und an die Realität angepasst werden.“ Hintergrund der Forderung ist der Stufenplan der EU zur Senkung des CO₂-Ausstoßes von Neuwagen.

Die Flottenziele der einzelnen Hersteller, die im Durchschnitt aller Neuwagen erreicht werden sollen, sinken 2025 um 15 Prozent. Erreichen lässt sich das nach Einschätzung der Branche nur mit mehr Elektroautos, die den Durchschnitt drücken. Wird das Ziel verfehlt, drohen hohe Strafzahlungen.

E-Auto-Flaute: Absatz geht um 20,1 Prozent zurück

Laut einer ADAC-Berechnung wurden allerdings von Januar bis Juli nur 214.887 reine Elektrofahrzeuge (BEV) neu zugelassen und damit 20,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Der Rückgang ist wohl vor allem darauf zurückzuführen, dass die staatliche Umweltprämie für Elektroautos zum 18. Dezember 2023 ausgelaufen ist.

Um dennoch Elektroautos in größerem Umfang zu verkaufen, gewähren die Hersteller zwar Rabatte, doch bisher konnte das den Wegfall der staatlichen Unterstützung nicht ausgleichen oder die Verkaufszahlen auf das Vorjahresniveau zurückführen. Dem Bericht zufolge war zwar im Februar und März 2024 ein leichter Aufwärtstrend erkennbar, doch bereits im April kam dieser kurze Aufschwung wieder zum Erliegen.

In der EU hatte 2023 nur jedes siebte neu zugelassene Auto einen Elektroantrieb.

15 Millionen E-Autos: Was sind die Klimaziele der Bundesregierung?

Bis 2030 sollen in Deutschland 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein. So steht es im Koalitionsvertrag der Ampelregierung. Dafür habe der Umweltbonus die Käufer von E-Autos über acht Jahre mit rund zehn Milliarden Euro unterstützt und nach Aussagen der Bundesregierung entscheidend vorangebracht.

Experten hatten bereits Anfang des Jahres im Branchenmagazin Automobilwoche prognostiziert, dass dieses Ziel nicht erreicht werden könne: „Selbst in einem optimistischen Szenario wäre bestenfalls ein Bestand von 8,65 Millionen E-Autos im Jahr 2030 möglich.“ Aktuell sind rund 1,5 Millionen Elektroautos zugelassen.

„Die Politik hat der Industrie Vorgaben gemacht, ohne dass die notwendige Infrastruktur vorhanden gewesen wäre und ohne darüber nachzudenken, ob die Kundinnen und Kunden da mitmachen“, kritisierte Pötsch. Damit sich die E-Mobilität durchsetzen könne, brauche es mehr öffentliche Unterstützung. Stattdessen würden die Menschen durch Debatten über Elektro und Verbrenner verunsichert. „Wir brauchen in Europa aber Klarheit und Verlässlichkeit.“

Auch VW-Chef fordert „angemessene CO2-Ziele“

Wegen des schleppenden Hochlaufs der E-Mobilität forderten bereits mehrere Hersteller, die Ziele aufzuweichen oder zumindest zeitlich zu strecken. BMW-Chef Oliver Zipse hatte bereits im Frühjahr eine Änderung verlangt, auch VW-Vorstandschef Oliver Blume fordert „angemessene CO2-Ziele“.

Mit Blick auf das strengere CO2-Flottenziel 2025 räumte Blume Anfang August ein: „Da gibt es noch eine Lücke zu schließen.“ Strafzahlungen, die beim Verfehlen des Ziels fällig werden, wolle er auf jeden Fall vermeiden. „Jeder Euro, der für Strafen bezahlt wird, ist ein schlecht investierter Euro.“ Mit Material der dpa.

Rubriklistenbild: © Julian Stratenschulte/dpa

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