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Schwierige Beziehung
„Kein Chinese würde heute ein E-Auto von VW kaufen“ - Volkswagen-Veteran legt Finger in die Wunde
Felix Lee hat ein Buch über seinen Vater Wenpo Lee geschrieben, der das China-Geschäft von VW von Anfang an mit aufgebaut hat. Die aktuellen Probleme von VW in China hält er für hausgemacht.
Frankfurt/Main - Wenpo Lee, der als Kind aus China floh, hatte großen Anteil am Erfolg von VW in seinem Geburtsland. Er arbeitete in der Forschungsabteilung des Autobauers, als im April 1978 eine chinesische Delegation das Wolfsburger Stammwerk besuchte.
VW und das China-Geschäft: Wolfsburger würden Rückzug nicht überleben
Wenpo Lee musste dolmetschen und lenkte die Aufmerksamkeit der Chinesen, die sich eigentlich für Nutzfahrzeuge interessierten, auf Pkws. In den folgenden Jahren war er maßgeblich am Aufbau des China-Geschäfts von VW beteiligt. Heute haben die Wolfsburger 34 Werke mit rund 100.000 Beschäftigten in dem Land.
Wenpo Lees Sohn Felix Lee wurde für sein Buch „China, mein Vater und ich“ mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet. Darin beschreibt er nicht nur die Geschichte seines Vaters, sondern gibt auch Einblicke in die aktuelle Situation. So heißt es darin, dass erst China von Volkswagen abhängig war und nun Volkswagen von China. „Einen Rückzug aus China würde Volkswagen nicht überleben“, präzisiert Felix Lee diese Aussage in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. Das Land sei mit der Hälfte des Absatzes der mit Abstand wichtigste Markt für VW.
VW und das China-Geschäft: Selbstverschuldeter Verlust der Marktführerschaft
Doch innerhalb kürzester Zeit hat VW seine jahrzehntelange Marktführerschaft in China verloren. „Plötzlich, innerhalb von ein, zwei Jahren, haben die Chinesen, namentlich BYD, jetzt VW vom Thron gestoßen“, sagt Felix Lee. Das sei ein hausgemachtes VW-Problem, denn trotz der Vorgaben der chinesischen Regierung aus dem Jahr 2017, dass die Zukunft der E-Mobilität gehöre, hätten die Wolfsburger weiter auf das profitable Geschäft mit Verbrennungsmotoren gesetzt. Man habe zwar Pläne für Elektroautos in der Schublade gehabt, diese aber zu spät hervorgeholt.
„Kein Chinese würde heute ein Elektroauto von VW kaufen. Da ist BYD einfach zu weit vorn“, sekundiert Wenpo Lee. Dennoch sieht er im Gegensatz zu seinem Sohn noch eine Chance. Deutsche sähen Autos als Transportmittel, das war es – inzwischen muss ein Auto aber viel mehr leisten, ein Smartphone auf Rädern sein. Wenn man das verstehe, können die deutsche Autoindustrie vielleicht noch aufholen.
„Leicht wird es nicht. Aber es ist noch nicht ganz zu spät.“ Viele Themen, vor allem im Bereich der künstlichen Intelligenz, stünden noch am Anfang. Wenn es den deutschen Autobauern gelinge, hier die Nase vorn zu haben, könnten sie noch aufholen - wenn sie schnell seien.