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Emissionsfreie Antriebstechnologie

Doch kein Verbrenner-Aus? Dieses Auto macht Elektro jetzt Konkurrenz

Toyota hat einen emissionsfreien Verbrennungsmotor entwickelt, der es mit Elektroautos aufnehmen kann. Doch die neue Antriebstechnologie hat mehrere Haken.

Köln - Als umweltfreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor gilt vor allem der Elektromotor. In kleinem Maßstab wird auch mit Brennstoffzellen experimentiert. In diesen Fahrzeugen ist ein E-Motor, ein Wasserstofftank und eine Brennstoffzelle eingebaut, die während der Fahrt den Strom für den Antrieb erzeugt. 

Toyota arbeitet jedoch schon seit geraumer Zeit an einer alternativen Antriebstechnik. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Verbrennungsmotor, der statt Benzin oder Diesel Wasserstoff als Kraftstoff verwendet. Der Prototyp des wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs ist der Corolla Cross H2 Concept. Da bei der Verbrennung von Wasserstoff nur Wasserdampf und Wärme, die zur Energiegewinnung genutzt wird, entstehen, ist das Fahrzeug emissionsfrei und damit umweltfreundlich.

Toyota-SUV fährt mit Wasserstoff: Tankzeit ist wesentlich kürzer als bei Elektroautos

Angetrieben wird der Kompakt-SUV von einem Turbo-Dreizylinder mit Hochdruck-Direkteinspritzung. Der gleiche Antrieb kommt auch in den Motorsportmodellen GR Yaris H2 und GR Corolla H2 zum Einsatz. Der Wirkungsgrad soll bei 45 Prozent liegen, das heißt, 45 Prozent der Wasserstoffenergie werden in mechanische Energie umgewandelt. Trotz der Wasserstofftanks soll das Fahrzeug Platz für bis zu fünf Personen und deren Gepäck bieten.

Der Toyota Corolla Cross H2 Concept verfügt über einen Motor, der anstelle von Benzin oder Diesel Wasserstoff verbrennt.

Als Vorteile des Wasserstoffantriebs nennt Toyota geringere Investitionen und technische Anpassungen, was zu einer schnelleren Verbreitung emissionsfreier Mobilität führen könnte. Zudem würden weniger Rohstoffe wie Lithium und Nickel benötigt. Im Vergleich zu Elektroautos seien auch die Betankungszeiten deutlich kürzer.

Toyota-SUV: Neue Ladeinfrastruktur müsste aufgebaut werden

Doch der Wasserstoffmotor hat auch seine Schattenseiten. Wie bei den E-Fuels fahren H2-Autos nur dann sauber, wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Doch sogenannter grüner Wasserstoff ist rar, bisher stammt ein Großteil des in der EU verwendeten Wasserstoffs aus Kohle und Gas.

Außerdem müsste eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen müsste entstehen, um die Technologie für Autofahrer interessant zu machen. Angesichts des schleppenden Aufbaus einer E-Ladeinfrastruktur in Deutschland erscheint dies auf längere Sicht nicht realisierbar.

Top 10: Das sind die meistgebauten Autos aller Zeiten

BWM 3er-Reihe
Platz 10: BMW 3er-Reihe. 16 Millionen mal wurde BMWs beliebte Mittelklasse seit 1975 gebaut – in mehreren Karosserievarianten wie dem im Foto gezeigten Kombi Touring, und auch als Cabrio. Der BMW 3er wird aktuell in siebter Generation produziert, und auch bald voll elektrifiziert. Die Erfolgsstory kann also weitergehen. © Fabian Kirchbauer/BMW
Ford Model T
Platz 9: Ford Model T. Längst Geschichte, doch mit 16,5 Millionen produzierten Einheiten noch immer in den ewigen Top 10. Die 1908 vorgestellte „Tin Lizzie“ startete 1910 auf dem weltweit ersten Fließband in die Serienproduktion, und hielt mit nur wenigen Modifikationen (zu denen auch ein Panzer gehörte) und der Mono-Farbe schwarz bis 1927 durch. © Joseph Sohm/Imago
Lada 1200
Platz 8: Lada 1200. Oder Schiguli. Oder VAZ 2101. Der klassische russische (oder sowjetische) Pkw war unter vielen Namen bekannt und brachte es von 1966 bis 2007 auf 17,3 Millionen Einheiten. Er basierte auf dem Fiat 124, wies aber eine robustere Karossiere und weniger Komfort auf. © National Motor Museum/Imago
Toyota Hilux
Platz 7: Toyota Hilux. Der Pick-up-Truck ist vor allem in den USA begehrt, was für mittlerweile über 18 Millionen gebaute und verkaufte Exemplare reicht. Seit 1968 schätzen ihn seine Fahrer als robustes Allwege-Gefährt, auf dessen Pritsche afrikanische Warlords auch mal ein Maschinengewehr installieren. Derzeit ist die achte Generation unterwegs. © Toyota
VW Käfer
Platz 6: VW Käfer. Etwa 21,5 Millionen mal wurden VW 1200 und andere Versionen produziert, bis zum Wachwechsel durch den VW Golf war der originale Käfer hierzulande der Bestseller – aber auch in aller Welt beliebt. Entstanden aus dem 1938 für das Nazi-Reich entwickelten KdF-Wagen, wurde der VW noch 2003 in Mexiko produziert. © Gottfried Czepluch/Imago
Honda Civic
Platz 5: Honda Civic. In Europa nur ein weiterer VW-Golf-Gegner, ist dieser Kompaktwagen in den USA und in Japan seit Jahrzehnten ein Megaseller. Seit 1972 wurden über 27,5 Millionen Einheiten produziert, derzeit steht Generation Nummer elf bei den Händlern. © Honda
VW Passat Variant
Platz 4: VW Passat. Vielleicht etwas überraschend, aber auch der brave Mittelklassewagen hat es seit seinem Debüt 1973 auf über 30 Millionen Exemplare gebracht – allerdings inklusive der deutlich anderen US-Version. In Europa dominiert klar die Kombi-Variante, die neunte Generation ab 2023 wird es als Stufenheck gar nicht mehr geben. © Ingo Barenschee/VW
VW Golf
Platz 3: VW Golf. Auch wenn der gefühlt ewige Liebling der Deutschen derzeit gegen Tesla und den internen Konkurrenten T-Roc zu kämpfen hat: An über 35 Millionen produzierten Autos seit 1974 muss man erst mal vorbeikommen. Ob die derzeit aktuelle achte Generation noch einen Nachfolger bekommt, ist allerdings unsicher. Als elektrischer ID. Golf könnte der Inbegriff des Kompaktwagens aber trotzdem weiterleben. © Martin Meiners/VW
Ford F-150
Platz 2: Ford F-Serie. In den USA ist Pick-up-Truck Ford F-150 aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken, er und seine noch größeren F-Brüder verkörpern perfekt den American Way of Driving. Die elektrische Version Lightning beschert dem seit 1948 über 40 Millionen mal gebauten Nutz- und Lifestyle-Laster weiteren Zulauf. © Mark Phelan/Imago
Toyota Corolla
Platz 1: Toyota Corolla. Was den Deutschen der VW Golf ist, das ist für Amerikaner, Japaner und viele Europäer der Toyota Corolla. Seit 1966 wurden über 50 Millionen dieses Kompaktwagen gebaut, seine zwölfte Generation ist mittlerweile auch als Cross-Version zu haben. Das Maximum der Elektrifizierung ist allerdings ein Plug-in-Hybrid. © Slavko Midzor/Imago

Letztlich müssten auch die großen Autohersteller wie VW oder BMW mitspielen. Doch die entwickeln derzeit mit Hochdruck Elektromodelle. Ob Kapazitäten und Geld für die Umsetzung einer weiteren Antriebstechnologie vorhanden sind, ist offen.

Japanischer SUV fährt mit Wasserstoff: Selbst Toyota zweifelt an einem Durchbruch

Der Wasserstoffmotor ist zwar effizient und liefert eine hohe Leistung bei geringem Kraftstoffverbrauch. Doch Toyota selbst zweifelt an einem vollen Erfolg der Antriebstechnik. Ob das Konzept Serienreife erlangt, ist noch offen. Die Chance der Kommerzialisierung beziffert der japanische Autobauer auf rund 40 Prozent.

Derweil gehen bei Tesla in Grünheide Mitarbeitende auf die Barrikaden. Haupttreiber ist die IG Metall.

Rubriklistenbild: © Toyota

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