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Umfrage
Verunsicherung bei den Verbrauchern: Nur wenige wollen ihren Benziner oder Diesel bald verkaufen
Die Mobilitätswende stockt, die Verbraucher sind verunsichert, wie es weitergeht. Deshalb wollen Besitzer von Autos mit Verbrennungsmotor noch sehr lange daran festhalten.
Berlin - Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Anfang der 1980er Jahre waren sie im Schnitt rund fünf Jahre alt. Anfang des Jahres gab das Kraftfahrt-Bundesamt das Durchschnittsalter der am 1. Januar 2024 zugelassenen Pkw mit 10,3 Jahren an. Ein Jahr zuvor waren es noch 10,0 Jahre.
Autofahrer halten an ihren Verbrennern fest: Verbraucher halten am Verbrenner fest
Am hohen Durchschnittsalter der Autos wird sich wohl auf absehbare Zeit wenig ändern. Das ergab eine Umfrage von Civey in Zusammenarbeit mit der Automobilwoche. Befragt wurden 2500 Verbraucher, die ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren. Demnach wollen 46 Prozent ihren Benziner oder Diesel noch länger als acht Jahre fahren. Sieben Prozent planen, sieben bis acht Jahre an ihrem Fahrzeug festzuhalten. Elf Prozent gaben an, noch fünf bis sechs Jahre mit ihrem Verbrenner unterwegs sein zu wollen.
Nur ein geringer Prozentsatz will sich schneller von seinem Fahrzeug trennen. Nur zwei Prozent nur noch ein Jahr mit ihrem Benzin- oder Dieselfahrzeug fahren, fünf Prozent ein bis zwei Jahre. Ob danach wieder ein Verbrenner oder ein Elektroauto auf der Wunschliste steht, bleibt offen.
Autofahrer halten an ihren Verbrennern fest: Stadtbewohner wollen schneller wechseln
Die Umfrage zeigt auch einen Unterschied zwischen Stadt und Land. Auf dem Land wollen mehr Autobesitzer lange an ihrem Verbrenner festhalten. 49 Prozent wollen ihr Fahrzeug länger als acht Jahre fahren, zwölf Prozent mindestens sieben Jahre.
In der Stadt dagegen ist die Bereitschaft zum schnellen Wechsel größer. Vier Prozent wollen sich in den nächsten zwölf Monaten von ihrem Verbrenner trennen, sieben Prozent in den nächsten ein bis zwei Jahren.
Autofahrer halten an ihren Verbrennern fest: HU-Durchfallquote kaum verändert
„Andere Erhebungen zeigen, dass die steigende Inflation, das Vertrauen in die bewährte Technik, die derzeitige Förderung von E-Fahrzeugen, das Aufschieben des Verbrennerverbots sowie widersprüchliche Signale der OEMs —ob sie zukünftig nur E-Autos oder doch weiterhin Verbrenner produzieren — große Verunsicherung auslösen“, kommentiert Civey-Autoexperte Parwiz Torgull das Ergebnis. In solchen Situationen würden viele lieber am Bewährten festhalten.
Von Audi bis Jaguar: Diese Autos wurden 2024 bereits eingestellt
Überraschend ist allerdings, dass sich das steigende Durchschnittsalter der Autos kaum auf die Durchfallquote bei der Hauptuntersuchung (HU) auswirkt. Laut TÜV-Report 2020 fielen bei den TÜV-Prüfstellen 21,5 Prozent der neun Millionen Pkw mit erheblichen Mängeln durch die HU. Nach dem aktuellen TÜV-Report 2024 wiesen 20,5 Prozent der 10,2 Millionen untersuchten Pkw erhebliche Mängel auf.