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Wegfall der „Mängelschleife“

Durch diese Änderung wird die Hauptuntersuchung in Zukunft teurer

Fahrzeughalter könnte eine Neuerung bei der Hauptuntersuchung bald teuer zu stehen kommen. Die sogenannte „Mängelschleife“ soll wegfallen.

München – Nach Erstzulassung muss jedes Auto in Deutschland nach drei Jahren zur Hauptuntersuchung, danach alle zwei Jahre. Immer mehr Fahrzeuge weisen dort laut einer Auswertung des TÜV Nord Mängel auf. Durch eine Änderung der StVZO könnte die HU bald zudem teurer werden.

Änderung bei der Hauptuntersuchung: Wegfall der Mängelschleife könnte höhere Kosten bringen

Die Bundesregierung soll an einer Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) arbeiten. In einem Schreiben, welches dem Verband des Kfz-Gewerbes Nordrhein-Westfalen vorliegt, soll es heißen, dass die sogenannte Mängelschleife zukünftig wegfallen soll, schreibt auto-motor-und-sport.de. Das Bundesjustizministerium prüft aktuell die Rechtmäßigkeit dieses Vorschlages. Die Mängelschleife ist oftmals bei der Hauptuntersuchung entscheidend, um trotz kleiner Mängel die Tüv-Plakette zu erhalten.

Durch eine mögliche Änderung bei der Hauptuntersuchung könnte diese für Autofahrer bald deutlich teurer werden.

Stellt der TÜV-Prüfer bei der HU nur kleine Mängel fest, die schnell behoben sind, kann er die Plakette trotzdem ausstellen, nachdem die Mängel behoben wurden. Ein Wegfall der Mängelschleife würde dazu führen, dass Autos erst zur Reparatur müssen und die TÜV-Plakette deshalb nicht erhalten. Das dauert nicht nur deutlich länger, sondern bringt auch einen höheren finanziellen Aufwand mit sich. Wie der ADAC schreibt, liegen die durchschnittlichen Kosten von Hauptuntersuchung und Abgasuntersuchung ohnehin bereits bei rund 140 Euro.

„Ein extremer Mehraufwand“ – Verband kritisiert mögliche Änderung der Hauptuntersuchung

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe kritisierte die aufkommenden Pläne zur Änderung der Hauptuntersuchung. „Wenn der Betrieb rechtlich gesehen keine Reparaturen an Kraftfahrzeugen während der HU-Prüfung durchführen darf, dann wird dem Fahrzeughalter ein extremer Mehraufwand auferlegt. Zudem besteht ein hohes Risiko für Schwarzarbeit durch diese Änderung der StVZO“, sagte ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün.

So verliert die HU an Schrecken

Vorbereitung auf die HU
Stunde der Wahrheit: Hält mein Auto den Anforderungen der HU stand und bekommt für zwei weitere Jahre die Plakette?. Foto: Jens Schierenbeck/dpa-tmn © Jens Schierenbeck
Reifenprofil prüfen
Anlage von Geld: Mit einer Euromünze lässt sich prüfen, ob noch genügend Profil auf dem Reifen ist. Ragt der drei Millimeter breite Rand heraus, ist das von Experten empfohlene Minimum unterschritten. Foto: Bodo Marks/dpa-tmn © Bodo Marks
Ladekabel bei Plug-in-Hybriden
Zubehör an Bord? Wer mit einem E-Auto oder Plug-in-Hybrid zum Prüftermin vorfährt, muss auch das entsprechende Ladekabel dabei haben. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn © Zacharie Scheurer
Werkstattbesuch vor der HU
Fachkundiger Blick: Verliert das Auto Öl oder blinken Kontrollleuchten, ist vor der HU ein Besuch in der Werkstatt sinnvoll. Foto: Uwe Anspach/dpa-tmn © Uwe Anspach

Werden Mängel bei der Hauptuntersuchung festgestellt, müsste ein Fahrzeug nach der Reparatur noch einmal zur Nachprüfung, die zusätzlich knapp 30 Euro kosten würde. Wie der TÜV Nord mitteilte, waren nur noch sechs von zehn Fahrzeugen zwischen Juni 2022 und Juni 2023 mängelfrei. Vier von zehn Autofahrer müssten zukünftig im Schnitt also mehr zahlen als bislang. Wer die TÜV-Plakette nicht bekommt und trotzdem weiter fährt, riskiert ein Verwarnungsgeld von 40 Euro. Ab dem achten Monat kann es sogar einen Punkt in Flensburg geben. (rd/dpa)

Rubriklistenbild: © Manfred Segerer/Imago (Symbolbild)

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