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Nachwirkungen der Pandemie

Geldmangel bei der WHO – Wegen abrupter Trump-Entscheidung

Donald Trump hat das Vertrauen in die WHO verloren. Schon vor Jahren hatte er die USA von der WHO getrennt. Jetzt wiederholt sich die Geschichte.

Genf – Ein Energie-Notstand, mehr Fracking, weniger Windkraft, dazu Strafzölle gegen einige der wichtigsten Handelspartner: Die ersten Wochen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump haben Wirtschaft und Politik aufgewühlt. Besonders deutlich zeigte sich das am DAX-Einbruch Anfang Februar. Allerdings betrifft eine spezielle Entscheidung den Gesundheitssektor. Trump bringt die WHO ins Schwitzen.

Sparzwang bei der WHO – Wegen Trump-Entscheidung zum Rückzug

Die Weltgesundheitsorganisation WHO muss sparen. Bei einer Sitzung des WHO-Exekutivrats in Genf nach der Ankündigung der USA, sich aus der WHO zurückziehen zu wollen, war dieser Austritt laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) eines der dominierenden Themen. Ohne das notwendige Geld kann die Organisation so viel über den Umgang mit Krankheiten oder ihre Strategie zum Klimawandel diskutieren, wie sie will – Programme kommen dadurch nicht zustande. Problematisch ist das vor allem, weil die USA fast ein Fünftel der Mitgliederbeiträge zum WHO-Budget beigetragen haben.

Donald Trump in Washington (Symbolfoto). Donald Trump packt die Daumenschrauben aus. Das spürt jetzt auch die WHO. Sie muss demnächst auf viele Millionen verzichten.

Laut der WHO machen diese Mitgliederbeiträge weniger als 20 Prozent des Gesamtbudgets der Organisation aus. Der Rest speist sich aus freiwilligen Zahlungen, die die WHO Voluntary Contributions (VC) nennt. Diese kommen von Mitgliedstaaten, von anderen Organisationen innerhalb der UN, aus philanthropischen Projekten sowie aus internationalen Organisationen.

Im Mai muss der Exekutivrat muss bei der WHO-Vollversammlung im Mai Vorschläge machen, wie die Organisation die finanziellen Verluste durch den USA-Austritt kompensieren könne. Angeblich kann das Geld schon 2025 knapp werden – es ist nicht klar, ob die USA den Pflichtbeitrag für das laufende Zweijahresbudget zahlen werden. Die 264 Millionen US-Dollar waren zum Januarende noch nicht überwiesen, berichtet das RND. Angesichts des angespannten Verhältnisses zwischen US-Präsident Donald Trump und der WHO ist die Zahlung bestenfalls unwahrscheinlich. Das Ausscheiden der USA soll am 22. Januar 2026 wirksam werden.

Zweiter Ausstieg der USA aus der WHO – Trump warf der Behörde China-Nähe vor

Die Entscheidung, die all das ins Rollen gebracht hat, ist bereits einige Jahre alt. Ursprünglich hatten die USA die WHO bereits im Jahr 2020 verlassen. Damals ging Donald Trump auf das Ende seiner ersten Amtszeit zu und hatte der WHO vorgeworfen, während der Coronavirus-Pandemie falsch gehandelt zu haben. Sie habe keine der „dringend erforderlichen Reformen“ durchgeführt und hätte es versäumt, Unabhängigkeit von der „unangemessenen“ politischen Beeinflussung anderer WHO-Staaten zu demonstrieren.

Konkret dürfte damit China gemeint sein. Trump hatte die Organisation im Rahmen der Pandemie als zu China-freundlich bezeichnet. Weiterhin würden die USA zu viel zahlen. China zahle fast 90 Prozent weniger Beiträge an die WHO, während es gleichzeitig eine wesentlich größere Bevölkerung habe. Die Nachfolgerregierung unter Joe Biden hatte Trumps Entscheidung im Jahr 2021 rückgängig gemacht – den entsprechenden Brief von Joe Biden erklärte das Weiße Haus nun am 20. Januar 2025 für ungültig.

WHO „bedauert“ Entscheidung von Trump – und sucht Ersatz

Vonseiten der WHO hieß es bereits, dass die Organisation die US-Entscheidung „bedauert“. Sie würde bereits umfangreiche Reformen durchführen – damit sei sie bereits seit sieben Jahren beschäftigt. Aktuell gebe es wegen der Budget-Kürzung einen Einstellungsstopp, hatte der Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf erklärt. Weitere Maßnahmen würden folgen. Er widersprach auch der Behauptung, dass die WHO zu viel Geld von den USA verlangen – neben den Pflichtbeiträgen würden die USA aber auch hohe freiwillige Zahlungen leisten.

Zwar hofft der Generaldirektor, dass Trump seine Entscheidung noch einmal überdenken möge, aber hinter den Kulissen läuft die Suche nach einem Ersatz für die US-Zahlungen.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Newscom / AdMedia

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