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„Sehr reales Risiko für Investoren“

Trump greift „großer Loser“ Notenbankchef an – Sofortige Reaktion erfolgt

Powell, der Chef der US-Notenbank, ist einer der größten Widersacher von Trump. Der US-Präsident zieht sogar eine Entlassung in Betracht. Die Börsen reagieren darauf negativ.

Washington, D.C. – Donald Trump hat den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erneut attackiert. Der US-Präsident macht Powell für die wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich. Diese könnte stocken, falls der Leitzins nicht sofort gesenkt werde, erklärte Trump am Montag, 21. April, auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Dabei beleidigte er den Notenbank-Chef als „großen Loser“.

Trump attackiert US-Notenbankchef Powell wegen Zinspolitik

„Da die Energiekosten stark gesunken sind, die Lebensmittelpreise (einschließlich Bidens Eierkatastrophe!) erheblich niedriger sind und die meisten anderen ‚Dinge‘ nach unten tendieren, gibt es praktisch keine Inflation“, erklärte Trump. „Da diese Kosten so schön nach unten tendieren, genau wie ich es vorhergesagt habe, kann es fast keine Inflation geben, aber es kann eine Verlangsamung der Wirtschaft geben, es sei denn, Mr. Too Late, ein großer Loser, senkt die Zinssätze“, heißt es weiter.

Trump prüft die Entlassung des – wie er es ausdrückt – „großen Losers“ Powell als Notenbankchef. Damit wirbelt er die Märkte durcheinander. (Montage)

Powell will die Zinsen vorerst nicht senken – wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag. Zudem warnen Ökonomen, dass eine Folge des Handelskonflikts ein langsameres Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession in den USA sein könnten. Wenn Unternehmen die höheren Kosten durch die Zölle an Verbraucher weiterreichen, droht zudem ein Inflationsschub. Dabei können niedrigere Zinsen die Entwicklung beschleunigen.

Trump prüft Entlassung von Fed-Chef Powell – Verunsicherung lässt Kurse einbrechen

Dabei steigen die Befürchtungen, Trump könne Powell als Notenbankchef entlassen. Dessen Amtszeit an der Spitze der Notenbank Fed läuft noch bis Mai 2026. Powell will diese auch erfüllen. Doch bereits am Freitag, 18. April, hatte Trumps Wirtschaftsberater erklärt, der Präsident prüfe, ob er in der Lage sei, Powell zu entlassen. Nach einem Urteil des Supreme Court aus den 1930er Jahren ist das nicht grundlos möglich.

Die Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank haben jedoch bereits Folgen gezeigt. Der Dollar-Index hat in der Spitze am Dienstag 0,2 Prozent auf 09,08 Punkte verloren und liegt damit in Reichweite seines am Montag erreichten Drei-Jahres-Tiefs von 97,921 Zählern.

Zudem sind am Montag auch die Börsen in den USA eingebrochen. Der Dow Jones Industrial schloss 2,48 Prozent tiefer auf 38.170,41 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 sank um 2,46 Prozent auf 17.808,30 Zähler. Beim S&P 500 belief sich das Minus auf 2,4 Prozent.

Attacken von Trump auf Powell zeigen „reale politische Risiko für Investoren“

Auch asiatische Börsen haben verunsichert auf Trumps Aussagen reagiert – wenn auch schwächer als in den USA. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 34.255,71 Punkten und der breiter gefasste Topix stagnierte bei 2.530,26 Zählern. Aktien aus dem Chipsektor gaben in Japan nach. Tokyo Electron und Advantest fielen um 1,24 Prozent und 1,56 Prozent und belasteten den Nikkei damit am stärksten. Die Telefongesellschaft KDDI stieg dagegen um 0,6 Prozent an und war damit die größte Stütze für den Nikkei. Die Börse in Shanghai konnte dagegen leicht um 0,3 Prozent auf 3.301,60 Punkte zulegen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 3.786,29 Punkten.

„Die Anleger rechnen damit, dass sich die wachsende Unsicherheit in Bezug auf die US-Geldpolitik negativ auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft insgesamt auswirken wird“, sagte Hiroyuki Kikukawa, Chefstratege von Nissan Securities Investment. „Unabhängig davon, ob Präsident Trump rechtlich in der Lage und gewillt ist, gegen die Fed vorzugehen, unterstreicht das Gerangel den Verlust des US-Exzeptionalismus und das sehr reale politische Risiko für Investoren“, sagte Tapas Strickland, Leiter Märkte bei NAB.

Der Goldpreis ist durch die Verunsicherung vieler Anlegerinnen und Anleger durch Trumps Attacken gegen Powell dagegen gestiegen. Das Edelmetall verteuerte sich um bis zu 2,1 Prozent auf einen neuen Rekordstand von 3495,44 Dollar je Feinunze. (ms/dpa/reuters)

Rubriklistenbild: ©  Alex Brandon/Manuel Balce Ceneta/dpa

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