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„Substanz der deutschen Wirtschaft an sich gut“

Traditionsunternehmen meldet nach 275 Jahren Insolvenz an

Zahlreiche deutsche Betriebe sind insolvent. Die schwache Wirtschaftslage ist teilweise verantwortlich. Jetzt ist ein weiteres Traditionsunternehmen in der Krise.

Lauchhammer – Deutschland steckt mitten in einer historischen Rezession, wie auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor wenigen Tagen zugeben musste, als er die Konjunkturprognose für 2024 vorstellte. Bei den deutschen Unternehmen äußert sich die Krise zurzeit häufig in immer neuen Insolvenzmeldungen. Zuletzt hatte es eine traditionsreiche Bäckerei getroffen, einen Motorenhersteller aus Dessau, ein Lebensmittel-Start-up und ein Textilunternehmen. Jetzt reiht sich auch eine Kunstgießerei in die Insolvenzmeldungen ein.

Traditionsunternehmen meldet Insolvenz an – Kunstgießerei aus Lauchhammer betroffen

Konkret geht es um die Kunstgießerei Lauchhammer KG. Wie mehrere Medien, allen voran die Lausitzer Rundschau, berichteten, meldete das Unternehmen die Insolvenz an. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gab dazu an, eine Bestätigung vom zuständigen Insolvenzverwalter erhalten zu haben. Als Grund habe dieser die mangelnde Nachfrage angegeben. Insgesamt seien von dieser Insolvenz 26 Mitarbeiter betroffen.

Einer von zwei bronzenen Löwen vor dem Neuen Schloss im Fürst-Pückler-Park im sächsischen Bad Muskau. Die Kunstgießerei Lauchhammer hatte die Fertigung übernommen (Symbolfoto). Viele deutsche Unternehmen melden Insolvenz an. Die schwächelnde Wirtschaft ist mit daran schuld.

Bis auf Weiteres sollen diese über das Insolvenzgeld geschützt sein. Auf absehbare Zeit sei es daher möglich, den normalen Geschäftsbetrieb „ohne Einschränkungen“ aufrechterhalten zu können.

275 Jahre Geschichte – Kunstgießerei Lauchhammer als „kunsttechnischer Wallfahrtsort“

Die Geschichte der Kunstgießerei Lauchhammer begann vor fast 300 Jahren. „Wir fertigen seit 1725 in einer denkmalgeschützten Produktionsstätte kunst- und architekturbezogene Kunstgussschöpfungen“, erklärte das Unternehmen auf seiner Website. Unter anderem beansprucht die Kunstgießerei Lauchhammer den weltweit ersten Figurenguss aus Gusseisen in einem Stück für sich, außerdem den „nachweislich ersten Glockenguss einer noch erhalten gebliebenen Gusseisenglocke“.

Deutschlandweit sei die Gießerei in Lauchhammer die einzige Manufaktur in den Bereichen Kunstguss-, Wachsguss- und Sandgussverfahren, die in Eisen gieße. Nach 1784 hätten Zeitgenossen von Lauchhammer als „kunsttechnischem Wallfahrtsort“ gesprochen. Heutzutage fertigt die Kunstgießerei in Lauchhammer Plastiken, Skulpturen, Brunnen, Geländer, Fassaden, Grabschmuck und vieles mehr.

Insolvenz-Rekord in Deutschland – „Substanz der Wirtschaft ist gut“

Zuletzt war die Zahl der Firmenpleiten auf einen Höchststand gewachsen. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) hatte die Bundesrepublik im dritten Quartal 2024 rund 4.000 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften zu verzeichnen. Zuletzt hatte es im zweiten Quartal 2010 so viele Insolvenzen gegeben. Damals hatte es an den Nachwirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 gelegen.

Neben der aktuellen Schwächephase der Wirtschaft seien immer noch Nachholeffekte aus Zeiten der Coronavirus-Pandemie für diese Entwicklung verantwortlich. Lars Feld, Wirtschaftsprofessor und Berater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), geht davon aus, dass die Bundesrepublik trotzdem nicht in einer schweren Rezession steckt. „An sich ist die Substanz der deutschen Wirtschaft immer noch sehr gut“, sagte er gegenüber RTL/ntv.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Volker Hohlfeld

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