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Legendäre Autopioniere
Tesla am Scheideweg: Zieht Musk Lehren aus Fords Geschichte?
Musk und Ford gelten als Revolutionäre der Autobranche. Doch nicht alles glänzt bei ihnen. Ihre dunklen Seiten sind erstaunlich.
Austin/Dearborn – Anfang des 20. Jahrhunderts veränderte Henry Ford die Welt. Als Pionier der Fließbandproduktion machte er das Auto für fast jedermann erschwinglich. Elon Musk hat mit Tesla das Elektroauto aus der Nische geholt und es zum Massenprodukt gemacht.
Tesla-Chef Elon Musk und der Vergleich mit Henry Ford: Zu langes Festhalten am bestehenden Produkt
Doch die beiden Pioniere machen auch den gleichen Fehler. Ford hielt zu lange an seinem ersten Erfolgsmodell fest. Das Model T (Tin Lizzy) wurde von 1908 bis 1927 produziert. In diesen 19 Jahren erfuhr das Auto kaum technische Verbesserungen, lediglich die Karosserie wurde verändert. Selbst als die Verkaufszahlen 1924 angesichts der erstarkenden Konkurrenz von General Motors zurückgingen, ließ Henry Ford das Model T weiter produzieren. Erst als der Marktanteil von einst über 50 Prozent immer weiter sank, wurde es durch das Model A ersetzt.
Eine ähnliche Entwicklung ist bei Tesla zu beobachten. Seit der Gründung gab es kaum mehr als Modellpflege der wichtigsten Produkte. Zuletzt kam im März 2025 eine überarbeitete Version des im März 2019 vorgestellten Model Y auf den Markt. War Tesla bis vor kurzem technologisch noch das Nonplusultra, haben Konkurrenten wie BYD den amerikanischen Elektroautopionier eingeholt oder sogar überholt.
Tesla-Chef Elon Musk und der Vergleich mit Henry Ford: Stimmungsmache mit eigenen Medien
Parallelen zwischen Ford und Musk zeigen sich auch in der Persönlichkeit. Ford kaufte 1919 die Wochenzeitung Dearborn Independent und machte sie zu einer Massenzeitung. Der Unternehmer transportierte darin seine Weltanschauung, darunter auch antisemitische Verschwörungstheorien.
Nach einigen Verwirrungen übernahm Musk Twitter und machte die Plattform unter dem neuen Namen X zu seinem wichtigsten Sprachrohr. Damit und mit Spenden in Millionenhöhe unterstützte er den Wahlkampf von Donald Trump. Er entließ die Moderatoren und ermöglichte so die ungehemmte Verbreitung von Hass und Lügen. Gleichzeitig unterstützt Musk rechtsextreme Parteien wie die AfD.
Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?
Musk selbst polemisiert gegen Politiker, die nicht auf seiner Linie liegen. So beschimpfte er Frank-Walter Steinmeier als „Tyrannen“, nachdem der Bundespräsident auch auf X vor Wahlmanipulationen in Deutschland gewarnt hatte.
Tesla-Chef Elon Musk und der Vergleich mit Henry Ford: Kommt noch die Einsicht?
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Musk auch eine antisemitische Einstellung mit Henry Ford teilt. So unterstützte er einen antisemitischen Post, wonach Juden „Hass gegen Weiße“ schürten, mit dem Zusatz, dies sei die „eigentliche Wahrheit.“ Der Inhaber von X beteiligte sich auch an Angriffen auf den jüdischen Investor und Milliardär George Soros. Nicht zu vergessen ist seine Hitlergruß-ähnlichen Geste bei der Amtseinführung von US-Präsident Trump.
Erst als seine antisemitische Kampagne zunehmend geschäftsschädigend wurde, so rief die Anti-Defamation League (ADL) zum Boykott von Ford-Produkten, auf, lenkte Henry Ford ein. Er entschuldigte sich und stellte 1927 den Dearborn Independent ein. Es war das gleich Jahr, in dem die Umstellung von dem Model T auf das Model A erfolgte.
Auch Tesla leidet unter den Aktionen des Firmenchefs. Ob Musk wie Henry Ford Einsicht zeigen und sich wieder auf seine Arbeit als CEO konzentrieren wird, wird sich erst noch zeigen müssen. Ist es ihm wichtiger ist, Tesla wieder auf Kurs zu bringen, oder weiter die Axt, beziehungsweise die Kettensäge, an die US-Behörden zu legen? Doch der Druck auf ihn wächst. Inzwischen werden Rücktrittsforderungen laut, auch von einem wichtigen Investor. Doch Musk zeigt sich bislang uneinsichtig.