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Industrie

Streit um Stahlsparte von Thyssenkrupp: „Es gab nie eine Insolvenzgefahr“

Die Zukunft der Stahlsparte von Thyssenkrupp bleibt ungewiss. Miguel Lopez, der CEO des Mutterunternehmens, äußert nun Kritik an der Führung der Stahltochter.

Duisburg – Thyssenkrupp ist im Umbruch. Im Zuge der geplanten Neuaufstellung soll sich die Stahlsparte des Konzerns, die Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), von seiner Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) trennen. Der Vorsitzende des TKSE-Aufsichtsrats, Sigmar Gabriel, bezeichnete dies am Freitagabend als einen Kernbestandteil eines geplanten, aber noch nicht beschlossenen Restrukturierungsprogramms des Vorstands.

Thyssenkrupp Stahl verkauft Beteiligung an HKM

Thyssenkrupp Steel: Die Zukunft für Deutschlands größten Stahlhersteller ist ungewiss.

„Das vorrangige Ziel ist es dabei, die Unternehmensanteile an der HKM zu verkaufen und damit eine Beschäftigungssicherung zu erreichen“, sagte Gabriel nach einer Sitzung des Aufsichtsgremiums. Sollte ein Verkauf nicht umsetzbar sein, arbeite man an einer einvernehmlichen Schließungslösung für die HKM mit den anderen Eigentümern. „Dann gilt die Absicherung der Beschäftigten durch das Versprechen, keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen“, betonte der frühere Vizekanzler. TKSE spricht bereits mit einer Beteiligungsgesellschaft über einen Verkauf. Gründlichkeit gehe dabei vor Schnelligkeit, betonte Gabriel.

Thyssenkrupp Steel Europe ist zu 50 Prozent an HKM beteiligt. Bei HKM arbeiten rund 3000 Menschen. TKSE will seine Stahlerzeugungskapazitäten in Duisburg verringern.

Tschechisches Energieunternehmen steigt bei Thyssenkrupps Stahltochter ein

Das vom Vorstand vorgestellte Restrukturierungsprogramm, das auch einen Stellenabbau vorsieht, wurde beraten, aber noch nicht beschlossen. Hintergrund sind noch ausstehende Fragen der künftigen Finanzierung des Stahlunternehmens durch den Mutterkonzern Thyssenkrupp, der seine Stahlsparte auf den Weg in die Selbstständigkeit geschickt hat.

Erster Schritt war in der vergangenen Woche der Einstieg des Energieunternehmens EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky mit 20 Prozent. Über die Übernahme von weiteren 30 Prozent wird bereits gesprochen. Kretinsky nahm am Freitag zum ersten Mal als Mitglied an einer Sitzung des Aufsichtsgremiums teil.

Thyssenkrupp Konzern gegen TKSE: Streit über Finanzen

Derweil wird über die Mitgift, die der Thyssenkrupp-Konzern der Stahltochter TKSE auf den Weg mitgibt, weiter gestritten. Die Finanzierungslücke ist hoch. Der Konzern biete eine Mitgift von nur 2,5 Milliarden Euro, die TKSE verlangt aber 4 Milliarden Euro, berichtet das Manager Magazin. Ein neutrales Gutachten über Finanzierungsperspektiven soll jetzt bei der Vermittlung helfen. Bis zum Jahresende soll das Gutachten vorliegen. Auf der Grundlage dieses Gutachtens soll dann über das Restrukturierungsprogramm gesprochen werden.

Soweit die Ergebnisse des Treffens des Aufsichtsrats der Stahltochter vergangenen Freitagabend. Doch schon am Samstagnachmittag verschickte Miguel López, Chef des Thyssenkrupp Konzerns, eine Mitteilung, die es in sich hatte. „Es gab nie eine Insolvenzgefahr des Stahlbereichs und es gibt sie auch jetzt nicht“, zitiert ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Spekulationen darüber sollten „endgültig ein Ende haben“. López weiter: „Mit der eingeleiteten Neuausrichtung wollen wir Thyssenkrupp Steel fit für die Zukunft machen und nicht das Gegenteil bewirken.“

Thyssenkrupp-CEO Lopez kritisiert Führung der Stahltochter

„Uns als Thyssenkrupp AG und verantwortlicher Eigentümerin geht es darum, dass der Vorstand von Steel Europe endlich einen langfristig tragfähigen, soliden und finanzierbaren Businessplan für die Neuausrichtung des Stahlbereichs vorlegt“, wird López in mehreren Medien zitiert. „Was wir jetzt brauchen, ist ein nüchterner, realistischer Blick in die Zukunft ohne Hoffnungswerte und ohne Schönfärberei.“ Diese Aussage kann man wohl als Kritik an TKSE-Chef Bernhard Osburg verstehen.

Wäre der Stahlbereich profitabel aufgestellt, müssten wir jetzt nicht so intensiv über eine Restrukturierung und einen dafür notwendigen, soliden Businessplan diskutieren“, wird López‘ Mitteilung im Manager Magazin zitiert. Die Finanzierung der Stahltochter sei für 24 Monate sicher, heißt es weiter. Ginge es nach López, soll das Stahlgeschäft in Zukunft in einem 50:50-Joint-Venture mit dem tschechischen Energieunternehmen EPCG betrieben werden, berichtet das Wirtschaftsmagazin. (mit Material der dpa)

Rubriklistenbild: © Federico Gambarini/dpa

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