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„Unseriös“

5000 Stellen weniger bei Stahltochter? Thyssenkrupp wehrt sich gegen Berichte

Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez führt seit Monaten Verhandlungen mit der EPH-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky über ein Stahl-Joint Venture.
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Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez führt seit Monaten Verhandlungen mit der EPH-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky über ein Stahl-Joint Venture.

Thyssenkrupp widerspricht Berichten über einen massiven Stellenabbau bei seiner Stahltochter. Das Unternehmen bezeichnet die Spekulationen als „unseriös“.

München - Thyssenkrupp hat sich gegen Berichte über Einschnitte bei der Stahltochter gewandt. Der Konzern reagierte am Mittwochabend auf einen Bericht des „Handelsblatts“, wonach bei Thyssenkrupp Steel Europe mindestens 5000 der 27.000 Arbeitsplätze wegfallen könnten. „Wir sind verwundert, über die im ‚Handelsblatt‘ geäußerten Spekulationen“, erklärte das Unternehmen. Stahl-Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel habe in einem Interview mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ gesagt, dass der Stahlvorstand derzeit Vorschläge für eine Neustrukturierung des Stahlbereichs erarbeite, die Mitte April mit der Mitbestimmung und den Gremien beraten würden. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Mutmaßungen über möglicherweise betroffene Aggregate Spekulation und im hohen Maße unseriös. So werden völlig unnötigerweise Ängste und Befürchtungen bei unseren Mitarbeitenden geschürt.“

Thyssenkrupps konjunkturanfälliges Stahlgeschäft schonn länger ein Problem

Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass der Stahltochter drastische Einschnitte drohten. Der Vorstand von Thyssenkrupp Steel Europe arbeite an einem Konzept, das eine Schließung von mindestens einem Hochofen und zwei Walzwerken am Standort in Duisburg vorsehe, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Planungen beinhalteten derzeit einen Rückbau auf etwa acht bis neun Millionen Tonnen Produktionskapazität. Firmenintern laufe das Programm unter dem Namen „Stream“.

Thyssenkrupp erklärte, ein Projekt mit diesen Namen gebe es nicht. Der Konzern sucht seit Jahren eine Lösung für das konjunkturanfällige Stahlgeschäft. Vorstandschef Miguel Lopez führt seit Monaten Verhandlungen mit der EPH-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky über ein Stahl-Joint Venture - bislang ohne Ergebnis. Stahl-Aufsichstratschef Gabriel hatte in dem Zeitungs-Interview darauf verwiesen, dass Steel Europe derzeit Produktionskapazitäten von jährlich knapp zwölf Millionen Tonnen habe, aber nur neun Millionen Tonnen verkaufe. „Es kann sicher nicht ausgeschlossen werden, dass bei Kapazitätsanpassungen auch ein Beschäftigungsabbau erfolgt“, fügte er hinzu.

Mit Material von Reuters

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