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Radikaler Stellenabbau

Autobauer in der Krise: Nissan will Zehntausende Stellen streichen

Nissan befindet sich in der Krise. Bereis Ende 2024 verkündete der japanische Autobauer, 9000 Arbeitsplätze streichen zu müssen. Nun sollen 10.000 weitere folgen.

Tokio – Während Volkswagen (-41 Prozent) oder BMW (-26,4 Prozent) einen schlechten Jahresstart erwischten und im ersten Quartal deutliche Gewinneinbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einfuhren, hält die Krise deutscher Autobauer damit weiter an. Doch auch in anderen Teilen der Welt spüren Automobilhersteller die Auswirkungen multipler globaler Krisenherde, Donald Trumps horrenden Zöllen und gestiegenen Kosten in vielerlei Bereichen. Nun muss auch der japanische Produzent Nissan einen Rückschlag verkraften, was die Unternehmensführung dazu veranlasst, in naher Zukunft zahlreiche Stellen zu streichen.

Nissan verdoppelt seinen im Dezember begonnen Stellenabbau

Wie der japanische Rundfunk NHK am Montag (Ortszeit) meldete, plant Nissan nach der im November des Vorjahres angekündigten Streichung von 9000 Stellen, schon bald 10.000 weitere Arbeitnehmer zu entlassen. Neben NHK bestätigte das japanische Wirtschaftsmedium Nikkei die Pläne, internationale Medien wie die britische BBC oder die Nachrichtenagentur Reuters schlossen sich der Berichterstattung an. Die Nissan-Verantwortlichen selbst lehnten eine Stellungnahme zum geplanten Kahlschlag bislang jedoch ab.

Nissan-Firmenlogo auf einem Automobil (Symbolfoto)

Nissan, das im März letzten Jahres mehr als 133.000 Mitarbeiter beschäftigte, kündigte ende letzten Jahres auch an, seine weltweiten Kapazitäten um etwa 20 Prozent zu reduzieren. Am Dienstag will der japanische Autobauer seine Ergebnisse für das im März abgelaufene Geschäftsjahr bekannt geben, wie Reuters berichtet. Bereits im April warnte das Unternehmen, dass es in diesem Jahr aufgrund von Wertminderungen wahrscheinlich einen Nettoverlust in Höhe von 700 bis 750 Milliarden Yen (4,3 bis 4,6 Milliarden Euro) verbuchen werde.

Nissan plant, trotz Krise wieder auf dem weltweit größten Automarkt in China Fuß zu fassen

Im Zuge der massiven Stellenstreichungen stampft Nissan auch ein großes Zukunftsprojekt ein: Eigentlich sollte auf der Insel Kyushu im Südwesten Japans ein Batteriewerk für E-Autos entstehen, doch diese Pläne sind mit der Krise des Autobauers hinfällig geworden. Die Investition hätte 1,1 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 990 Mio. Euro) gekostet, 500 Jobs geschaffen – und sollte eigentlich 2028 starten. Fördergeld war bereits von Japans Regierung zugesagt worden. Doch nun winkt Nissan mit der Begründung ab, jene Investition lohne sich angesichts seiner anhaltenden Krise nicht mehr. 

Der Autohersteller verpasste die wachsende Nachfrage nach Hybrid-Modellen in den Vereinigten Staaten und versäumte es ebenso, aus einem frühen Vorsprung bei Elektrofahrzeugen dort Kapital zu schlagen. Auch in China, dem weltweit größten Automarkt, musste Nissan zuletzt herbe Rückschläge verkraften. Dennoch plant der japanische Autobauer, in China in den kommenden Jahre zehn neue Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, um den Absatzrückgang aufzuhalten und in eine positivere Tendenz umzukehren.

Trumps Zölle trafen den japanischen Autobauer Nissan schwer

Nissan leidet unter anderem unter den von US-Präsident Donald Trump verhängten Einfuhrzöllen, wegen derer die Nachfrage des Nissan-SUV Rogue eingebrochen war. Der Rogue gilt als meistverkauftes Auto Nissans in den USA und stand 2024 für ein Viertel des Gesamtabsatzes. Als Folge der 25-Prozent-Einfuhrzölle in die USA fuhr Nissan die Produktion seines Rogue drastisch zurück. Ob das Produktionsvolumen künftig wieder hochgefahren wird, bleibt aktuell noch offen.

Dabei sah es noch im Dezember des Vorjahres danach aus, als könnte Nissan durch eine Allianz mit dem Konkurrenten Honda gestärkt aus der Krise kommen. Geplant war eine gemeinsame Holding, unter der beide Konzerne geführt werden sollten. Doch im Februar 2025 gaben die Autobauer bekannt, dass die Gespräche betreffend einer gemeinsamen Holding eingestellt wurden. (fh)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Horst Galuschka

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