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„Nicht akzeptabel“

Stellenabbau bei Ford in Köln: Tausende Mitarbeiter zittern um ihre Zukunft

Ford plant in Köln massive Stellenkürzungen, um sich aus der Absatzkrise zu retten. Bei einer Betriebsversammlung sollen Details bekannt gegeben werden.

Köln/München – Ford befindet sich in der bislang wohl schwierigsten Phase der Unternehmensgeschichte. Das betrifft insbesondere auch die europäische Sparte, deren Hauptzentrale sich in Köln befindet.

Das amerikanische Traditionsunternehmen plant den Abbau von fast 3000 Arbeitsplätzen am Standort in Nordrhein-Westfalen, was rund einem Viertel der Belegschaft entspricht. Im Betriebsrat ist von einem „rücksichtslosen Vorgehen des Konzerns“ die Rede.

Absatzkrise in Köln: Ford streicht Tausende von Jobs - Aufteilung durchgesickert

Die Details des geplanten Stellenabbaus wurden am Mittwoch (27. November) bei einer Betriebsversammlung am Produktionsstandort Köln-Niehl bekanntgegeben. Mit Verweis auf eine Teilnehmerin berichtete zunächst der Express, dass 1000 Stellen in der FCSD-Administration (Ersatzteillager) wegfallen sollen, 1000 weitere im Bereich Manufacturing.

Die restlichen 900 wegfallenden Jobs betreffen den Angaben zufolge die Bereiche Produktentwicklung sowie nicht direkt bei Ford unter Vertrag stehende Arbeitnehmer. Die IG Metall, die sich auch mit Volkswagen im Clinch befindet, hatte bereits im Vorfeld massiven Widerstand angekündigt. „Das ist eine massive Standortgefährdung“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den Betriebsratschef Benjamin Gruschka, die Rede ist von einem „brutalen Abbauplan“, der „inakzeptabel“ sei.

Am Mittwoch (27. November) findet bei Ford in Köln eine Betriebsversammlung ab. Es geht um das berufliche Schicksal von Tausenden Arbeitnehmern.

Betriebsratsversammlung bei Ford in Köln mit rund 8000 Beschäftigten

Rund 12.000 Mitarbeiter sind derzeit noch in Köln tätig, nachdem bei Ford alleine in Deutschland einst rund 50.000 Menschen beschäftigt waren. Diese Zahl ist über viele Jahre stetig gesunken, die verbliebenen Jobs sind unter anderem in der Produktion, Entwicklung und Verwaltung angesiedelt. 

Vergangene Woche hatte das Ford-Management angekündigt, binnen drei Jahren 2900 Arbeitsplätze abzubauen und den Betriebsrat in Köln über die konkreten Abbaupläne in den einzelnen Bereichen informiert. Der wiederum informiert nun die Belegschaft, bei der Versammlung waren den Angaben zufolge rund 8000 Menschen anwesend.

In Europa möchte sich der US-Konzern dem Vernehmen nach gesundschrumpfen und sich auf das Kerngebiet der Autoproduktion fokussieren: Es gehe um „Produktionsdienstleistungen, Komponenten, Fahrzeugteile, Service-Dienstleistungen, Wartung, Reparaturen und Instandhaltungen“. Informierten Kreisen zufolge sollen etwa der Werksschutz und die Werkskantine künftig nicht mehr von Ford selbst betrieben werden, sondern von externen Dienstleistern.

Ford stellt in Köln nur noch zwei Elektroauto-Modelle her

Bis Ende 2027 soll der Stellenabbau abgeschlossen sein, um das Europa-Geschäft, das seit Jahren schwächelt, wieder auf Kurs zu bringen. Ein wesentlicher Faktor für die Absatzkrise des US-Herstellers ist das veränderte Modellangebot: Ford hat bezahlbare Europa-Bestseller wie den Fiesta und Focus eingestellt oder wird es demnächst tun, ohne adäquaten Ersatz zu liefern. 

Ford-Logo am Hauptstandort der Europa-Zentrale in Köln. Der US-Autobauer plant einen umfangreichen Stellenabbau.

Hinzu kommt, dass der Verkauf der neuen Elektroauto-Modelle Explorer und Capri, die in Köln produziert werden, hinter den Erwartungen zurückbleibt. Das ist jedoch wenig verwunderlich, handelt es sich bei den Ford-Neuheiten um hochpreisige Stromer.

Die IG Metall hat bereits Widerstand gegen die geplanten Kürzungen angekündigt, die nicht nur Ford, sondern auch andere Industriekonzerne wie Thyssenkrupp Steel betreffen. (PF)

Rubriklistenbild: © Oliver Berg/dpa

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