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USA verärgert
Russlands Wirtschaft: Ukraine trifft Putin mitten ins Herz – Sorge vor „Dominoeffekt“
Putins Kriegskasse schrumpft – und die ukrainischen Drohenangriffe nehmen häufiger eine Einnahmequelle Russlands ins Visier. Auch die USA sind besorgt.
Russlands Wirtschaft erleidet weiter Verluste im Energiesektor – wegen Ukraine-Krieg
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs führte die Ukraine laut der Newsweek insgesamt 13 Drohnenangriffe auf russische Öldepots aus. Eine offizielle Angabe zur Gesamtzahl solcher Angriffe gibt es bislang nicht. Die Drohnenangriffe haben aber schon mindestens 14 Prozent der russischen Ölraffinerie-Kapazitäten lahmgelegt, wie der Geheimdienst des Pentagon im Mai 2024 mitteilte.
Wie drastisch die Auswirkungen sind, zeigt einer der jüngsten Angriffe: Am Freitag (17. Mai 2024) wurde die Raffinerie Tuapse von Rosneft PJSC am Schwarzen Meer bei einem der größten Drohnenangriffe der Ukraine in Russland getroffen. Aus der Raffinerie werden Diesel und Heizöl exportiert. Nach einem Angriff Ende Januar 2024 musste sie aufgrund der Schäden drei Monate lang pausieren und hat den Betrieb erst kürzlich wieder aufgenommen, wie aus Branchendaten und Informationen der Internationalen Energieagentur hervorgeht.
Russlands Wirtschaft badet die Folgen der ukrainischen Drohnenangriffe aus
Die Verluste der russischen Raffineriekapazitäten führten zudem bis Mitte März 2024 zu einem Anstieg der Inlandspreise für Benzin und Diesel um 20 bis 30 Prozent. Russlands Wirtschaft sah sich sogar gezwungen, einen Exportstopp für russisches Benzin zu verhängen, um die Binnennachfrage zu decken. Dies geht aus der Bewertung des US-Verteidigungsnachrichtendienstes hervor, die Robert P. Storch, Generalinspekteur des US-Verteidigungsministeriums, in einem Bericht (veröffentlicht am 16. Mai 2024), aufgriff.
„Um die Auswirkungen dieser Angriffe abzumildern, untersagte Russland ab März für sechs Monate den Export von Benzin, begann mit dem Import von Raffinerieprodukten aus Weißrussland, plante Importe aus Kasachstan und gab dem Transport von Erdölerzeugnissen mit der russischen Eisenbahn Vorrang vor anderen Transportmitteln“, zitierte Bloomberg aus dem Bericht.
Putins Wirtschaft ist auf Produktion von Öl angewiesen – doch Russland kämpft mit Engpässen
„Die russischen Ölraffinerien spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft des Landes und seine globale Energiepräsenz“, sagte Elina Ribakova, Direktorin des internationalen Programms an der Kiewer Wirtschaftshochschule, gegenüber Euronews im April 2024.
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Zum anderen haben die ukrainischen Angriffe einige Ölraffinerien getroffen, die das Militär von Präsident Putin im laufenden Krieg mit Treibstoff versorgt haben. Dahinter steckt laut der New York Times folgende Taktik: Militäranalysten zufolge wollen die Ukrainer die logistischen Routen und Kampfeinsätze des russischen Militärs stören, indem sie die Anlagen ins Visier nehmen, die Treibstoff für die russischen Panzer, Schiffe und Flugzeuge liefern.
Sorge vor „Dominoeffekt“ – nicht nur Russlands Wirtschaft ist besorgt
Newsweek spekuliert, dass das Pentagon die rote Linie bei den ukrainischen Drohnenangriffen auf die russische Energieinfrastruktur auf den Prüfstand stellen könnte. Allerdings nicht aus Sorge um die russische Wirtschaft: Im Hinblick auf die globale Energieversorgung wächst offenbar die Sorge vor Öl-Engpässen weltweit. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte bereits Anfang April 2024, dass Angriffe auf russische Raffinerien „einen Dominoeffekt“ auf die globale Energiesituation haben könnten.
Charlie Dietz, ein Sprecher des Pentagon, sagte gegenüber Newsweek. „Zum einen kann sich ein Angriff auf die russischen Ölraffinerien negativ auf die globale Sicherheit und Stabilität auswirken. Aber letztendlich ist die Ukraine für ihre eigenen Operationen verantwortlich, also lasse ich sie für sich selbst sprechen.“ Maßnahmen hat das Pentagon bislang nicht ergriffen. Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness haben die USA jedoch während des gesamten Krieges den russischen Ölverkauf priorisiert. „Zum Leidwesen der Ukraine hat das Öl Vorrang“, so Global Witness gegenüber Newsweek. (bohy)