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Heftige Kritik an Aussagen
Arbeitgeber fordern erneut spätere Rente und mehr Arbeit: „Bedeutet Maloche bis zum Tode“
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger wirbt für ein flexibleres Renteneintrittsalter. Die Konter aus der Politik und vom Deutschen Gewerkschaftsbund folgen prompt.
Mit einer solchen Forderung lässt sich allenfalls unter Rentnern Applaus einsammeln. Aber kaum unter den Bürgern im erwerbsfähigen Alter. Den braucht Rainer Dulger auch nicht. Der Arbeitgeberpräsident fordert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) „eine Dynamisierung des Rentenalters“. Dadurch erhofft sich der 60-Jährige eine stabile Einnahmebasis für die in seinen Augen im Wahlkampf zu kurz kommenden Sozialsysteme.
Renteneintrittsalter anheben? DGB-Vorstand sieht bei diesen Aussichten schwarz
Vielmehr sehe das Modell der Zukunft so aus: „Unternehmen gelingt es da, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, wo Beschäftigte in mitbestimmten Betrieben gute Arbeitsbedingungen vorfinden und gesund bis zur Rente arbeiten können und wollen.“ Dulger aber würde „mit der Abrissbirne durch den Sozialstaat“ gehen, was als „Kampfansage an alle Beschäftigten in unsicheren Zeiten“ zu interpretieren sei.
Politiker contra Arbeitgeberpräsident Dulger beim Thema Rente: „Bedeutet Maloche bis zum Tode“
Katja Mast, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, schrieb auf dem Twitter-Nachfolger X in Richtung Dulger: „War absehbar, dass solch eine Forderung kurz vor der Wahl wieder aus der politischen Mottenkiste hervorgezogen wird. Die Menschen arbeiten lang und hart – sie haben Respekt verdient. Wo sind die Impulse, damit alle Menschen bis zur Rente fit arbeiten können?“
Renten-Meilensteine in Deutschland in Bildern – von Bismarck über Riester bis Müntefering
Auf dem X-Account der Linke-Gruppe im Bundestag kommt Matthias Birkwald zu Wort. „Die Anhebung des Renteneintrittsalters bedeutet nur Rentenkürzungen durch die Hintertür und für viele hart arbeitende Menschen die Maloche bis zum Tode“, moniert der Obmann des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales.
Und weiter: „Wenn die Arbeitgeber weiterarbeiten wollen, können sie es ja gerne selber machen. Aber Wasser zu predigen und Wein zu saufen, das geht gar nicht!“
Arbeitgeberpräsident über Renteneintrittsalter: „Viele würden gerne länger arbeiten“
Der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert seinerseits Anreize zu schaffen, damit Arbeitnehmer über das Renteneintrittsalter hinaus ihrem Job nachgehen. Den Willen dazu nimmt er durchaus wahr: „Viele würden gern länger arbeiten, auch, weil sich Menschen über regelmäßigen Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen freuen. Etwa wenn die Kinder aus dem Haus sind.“
Zweimal Nein zu den Plänen von Rainer Dulger: Katja Mast von der SPD und Linke-Politiker Matthias Birkwald lehnen eine Anhebung des Renteneintrittsalters strikt ab.
Als Beispiel nennt er einen Fliesenleger, der nach 40 Jahren in dem Beruf zwar nicht mehr körperlich hart arbeiten könne. Aber eben viel Erfahrung gesammelt habe, was ideal etwa für die Arbeitsvorbereitung und den Einkauf sei. Eine flexible Jobgestaltung innerhalb einer Firma also. „Auch deswegen bin ich für die Dynamisierung des Renteneintrittsalters - es wird den Menschen besser gerecht“, hält der Unternehmer fest.
Rente in Deutschland: Arbeitgeberpräsident für Koppelung an durchschnittliche Lebenserwartung
Zugleich stellt Dulger klar, es gehe um Flexibilität. Er wolle „keine Diskussion, dass es jetzt X, Y oder Z Jahre bis zum Renteneintritt sein sollen. Wir sollten uns ernsthaft damit auseinandersetzen, die Rente an die durchschnittliche Lebenserwartung zu koppeln.“
Die aktuelle Regelung in Deutschland sieht vor, dass die Altersgrenze für die Regelaltersrente ohne Abschläge bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird. Seit 2024 wird dabei beginnend mit dem Geburtsjahrgang 1959 in Zwei-Monats-Schritten vorgegangen. Die Regelaltersgrenze von 67 Jahren gilt damit für Versicherte ab dem Jahrgang 1964. (mg)