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Schwere Folgen

Putin „wirft alles ins Feuer“: „Katastrophe“ für Russlands Wirtschaft droht

Risslands Präsident Wladimir Putin
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Putin will die russische Wirtschaft ankurbeln. Doch für seine Pläne könnte er bald die Quittung bekommen.

Langfristig werden Putins Pläne für die russische Wirtschaft schwere Folgen haben. Wenn der Zeitpunkt für die Quittung gekommen ist, könnte es nur noch bergab gehen.

Moskau – Eigentlich strebt Präsident Wladimir Putin für Russlands Wirtschaft einen Höhenflug an. Die russische Wirtschaft hält sich entgegen der Erwartungen besser, sagen Experten. Aber der Weg für Putin im Ukraine-Krieg wird steiniger. „Die wahren Kosten seiner Wirtschaftspolitik werden immer deutlicher“, schreiben Ökonomen in einem Kommentar für die amerikanische Zeitschrift Fortune. Die wirtschaftliche Situation Russlands sei weitaus komplexer und besorgniserregender, als manche glauben.

Druck auf Russlands Wirtschaft wächst: Putins blinder Fleck bei Investitionen in die Kriegswirtschaft

Im Zuge des Ukraine-Kriegs hat Putin die Investitionen für das Militär deutlich erhöht und will noch im Jahr 2024 umgerechnet 109 Milliarden Euro für die Verteidigung ausgeben. Der Kreml macht bislang nicht bekannt, wie viel vom Staatshaushalt ins Militär geflossen ist. Dafür veröffentlicht Russland Zahlen zum vermeintlich positiven russischen Wirtschaftswachstum, der hauptsächlich von den hohen Staatsausgaben abhängig ist. Man könnte meinen: Es handelt sich um ein Wachstum, das eigentlich kein Wachstum ist.

Indem Putin das Militärbudget erhöht, versuche er oberflächlich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in die Höhe zu treiben, ohne einen „echten, wirtschaftlichen Wert zu schaffen, das Leben des russischen Volks zu verbessern oder die russische Produktivität zu steigern“, argumentieren die Experten im Beitrag für Fortune. Das Problem ist nämlich, dass diese hohen Investitionen für Russlands Wirtschaft langfristig nicht immer einen positiven Effekt haben. „Wenn man in die Rüstungsindustrie investiert, werden auch immer Güter produziert, die keine Nachhaltigkeit haben“, sagte auch ein Russland-Experte bereits im Gespräch mit IPPEN.MEDIA.

Ähnlich sehen das die amerikanischen Experten. „Der russische Haushalt ist ein Akt der Verzweiflung in Kriegszeiten. Putin wirft alles ins Feuer – und das ist völlig unhaltbar.“

Putin setzt auf Kriegswirtschaft – und treibt damit die Inflation an

Während die Anzeichen dafür sprechen, dass Putin auch weiterhin das Vorantreiben der Kriegswirtschaft priorisiert, fällt seine Strategie anderen Bereichen der russischen Wirtschaft zur Last. Die hohen Militärausgaben haben den Inflationsdruck weiter erhöht. Aufgrund der hohen Inflation musste die Russische Zentralbank sogar den Leitzins auf 18 Prozent erhöhen.

Zudem führt Putins Kriegswirtschaft dazu, dass andere Wirtschaftssektoren mit dem Militär konkurrieren müssen. Putin hat angesichts des Personalmangels an der Front Versuche unternommen, Freiwillige mit mehr Geld in die russische Armee zu locken. 400.000 Rubel Einmalzahlung (rund 4.200 Euro) erhält jeder, der für einen Einsatz an der Front zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Dezember einen Vertrag unterschreibt, hieß es in einem von Kremlchef Putin unterzeichneten Dekret am 31. Juli 2024.

Wenn Putin die Löhne für das Militär erhöht, werden auch die anderen Sektoren ihre Löhne steigern müssen. Denn auch beispielsweise die Rüstungsindustrie braucht dringend Fachkräfte für die Produktion von Waffen. Die Folge: Steigende Gehälter werden die Inflation anheizen. „Das alles wird dem russischen Staat teuer zu stehen kommen“, sagte Edward Hunter Christie, ein ehemaliger Nato-Beamter und Senior Research Fellow des FIIA, gegenüber Euronews.

Putin kämpft um Gas-Deal mit Verbündeten – Russlands Wirtschaft bangt um wichtiges Standbein

Geschäfte mit Öl und Gas zählten vor dem Krieg zu Putins wichtigsten Einnahmequellen. Seit dem russischen Überfall importieren zwar noch immer EU-Länder russisches Gas, doch es sind auch hohe Verluste ersichtlich. So schrieb der russische Staatskonzern Gazprom rote Zahlen und das bald ablaufende Transitabkommen mit der Ukraine könnte Putin den Zugang zu Geschäften auf dem europäischen Gasmarkt verwehren. Deshalb schaut sich Putin derzeit nach neuen Partnern um, die ein Handel mit russischem Gas ermöglichen könnten. China wäre aus russischer Sicht ein geeigneter Kandidat, doch zuletzt gerieten Gespräche über ein mögliches Pipeline-Projekt ins Stocken.

Kurz gesagt: Mit der russischen Wirtschaft könnte es künftig bergab, als bergauf gehen. Die Experten im Fortune-Beitrag sprechen von einer „sich abzeichnenden wirtschaftlichen Katastrophe, die durch die grundlegenden Fehler in Russlands derzeitiger Strategie ausgelöst wird.“ (bohy)

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