Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Bleibt die Rabattschlacht aus?
Preissturz: Werden E-Autos billiger als Benziner?
Immer mehr Elektroautos rollen auf die Straßen. Sinkende Preise könnten der Grund sein. Doch der Aufschwung steht auf der Kippe.
München – Mit dem Auslaufen der staatlichen Kaufprämie Ende Dezember 2023 sind die Zulassungszahlen für Elektroautos in Deutschland eingebrochen. Doch nun scheinen die Stromer bei den Käufern immer beliebter zu werden, wie aktuelle Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen.
Elektroautos werden billiger: Anteil von Benzinern und Dieseln schrumpft
Die Zahl aller Neuzulassungen ging im April gegenüber dem Vorjahresmonat nur leicht um 0,2 Prozent auf 242.728 zurück. Davon waren 45.535 reine Elektro-Pkw (BEV), ein Plus von über 53 Prozent. Das entspricht derzeit einem Anteil von 18,8 Prozent am Gesamtmarkt. Auch Fahrzeuge mit Hybridantrieb werden immer beliebter. Die Zahl der Neuzulassungen stieg innerhalb eines Jahres um 22 Prozent auf 91.696. Der Marktanteil liegt damit bei 37,8 Prozent.
Autos mit Verbrennungsmotor sind dagegen auf dem Rückzug. Nur noch 66.815 Benziner wurden neu zugelassen, ein Minus von über 26 Prozent gegenüber April 2024. Der Marktanteil sank damit auf 27,5 Prozent. Die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Dieselmotor gingen um fast 19 Prozent auf 37.649 zurück, ihr Anteil lag damit bei 15,5 Prozent.
Preissturz bei Elektroautos: Umfrage legt Annäherungen bei Kaufpreisen offen
Der Absatz von Fahrzeugen mit Elektroantrieb erholt sich also auch ohne die staatliche Prämie. Dem ADAC zufolge liegt vor allem an steigenden Rabatten für diese Antriebsart, von denen insbesondere gewerbliche Halter profitieren. Für den Privatbereich bestätigt das Carwow, einem auf Pkw spezialisierten Vergleichsportal. Demnach wird die Preisdifferenz zwischen E-Autos und vergleichbaren Verbrennermodellen geringer. Lag diese im vergangenen Jahr bei 25 Prozent, sind es aktuell nur noch 15 Prozent.
Während Elektroautos derzeit im Schnitt rund 41.000 Euro kosten, liegen Verbrenner bei rund 35.000 Euro. Die Zahlen basieren auf den tatsächlichen Transaktionspreisen auf carwow.de, das heißt, alle Rabatte sind berücksichtigt. Damit verliert eine der größten Hürden für den Kauf eines Elektroautos an Bedeutung. Bei einer Carwow-Blitzumfrage vor der Bundestagswahl im Februar gaben 59 Prozent der Befragten an, dass sie aufgrund des nach wie vor abschreckend hohen Anschaffungspreises derzeit nicht an den Kauf eines Elektroautos denken.
Angebot in der unteren Preisklasse bleibt gering – Elektroautos werden billiger
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede in den Preisklassen, die vor allem auf das verfügbare Angebot zurückzuführen sind. So gibt es in der Einstiegsklasse unter 20.000 Euro laut Carwow derzeit nur zwei vollelektrische Modelle, den Dacia Spring und den Leapmotor T03. In der gleichen Preisklasse sind jedoch 29 Verbrennungsmodelle verfügbar, darunter beliebte Fahrzeuge wie der Dacia Duster, Opel Corsa oder Skoda Fabia. Auch im Bereich von 20.000 bis 30.000 Euro zeigt sich ein starkes Ungleichgewicht: Hier stehen 21 Elektroautos 88 Verbrennern gegenüber.
„Gerade in diesem Segment sind die Preisaufschläge für Batterie-Pkw immer noch oft kaufverhindernd“, sagt Philipp Sayler von Amende, Chef von Carwow Deutschland, der WirtschaftsWoche. So koste der Peugeot 208 als Verbrenner derzeit im Schnitt nur 25.000 Euro (Transaktionspreis), der sonst baugleiche elektrische e208 aber 35.000 Euro.
Nur bei einzelnen Modellen im oberen Preissegment sei die Preisparität zum Verbrenner fast erreicht, so Sayler von Amende. So kostet ein BMW i4 nur noch wenige Prozent mehr als der in Größe und Ausstattung vergleichbare Verbrenner BMW 3er.
Preissturz bei Elektroautos: Bleibt die erwartete Rabattschlacht aus?
Wie sich die Preise für Elektroautos entwickeln werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Denn das EU-Parlament hat am Donnerstag (8. Mai) beschlossen, die CO2-Flottengrenzwerte zu lockern. Damit dürfte die von Händlern erwartete Rabattschlacht im zweiten Halbjahr ausbleiben, da die Autohersteller nicht mehr gezwungen sind, E-Autos auf den Markt zu werfen, um Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu vermeiden.
Tesla vor dem Niedergang: Wie Elon Musk den Ruf seines Goldesels zerstörte
Auf der anderen Seite könnten sich sinkende Kosten für die teuerste Komponente eines Elektroautos, die Batterie, positiv auf den Preis auswirken. Nach einer Analyse der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sind die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien innerhalb eines Jahres um 20 Prozent auf umgerechnet rund 115 Dollar pro Kilowattstunde im Dezember 2024 gefallen. Gründe für den Preisverfall sind unter anderem Überkapazitäten, Skaleneffekte und niedrige Materialkosten sowie die Einführung kostengünstiger Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP).
Batteriepreise bei Elektroautos sollen weiter sinken
Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Durchschnittswert für unterschiedliche Batterie-Endanwendungen wie verschiedene Arten von Elektroautos, Busse oder stationäre Speicherprojekte. Die Batteriepreise für reine Stromer lagen demnach sogar nur bei 97 Dollar pro Kilowattstunde.
Bloomberg geht davon aus, dass die Batteriepreise weiter sinken werden. Hintergrund sind kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, Verbesserungen der Herstellungsprozesse und Kapazitätserweiterungen in der gesamten Lieferkette. Darüber hinaus werden Technologien der nächsten Generation wie Festkörperelektrolyte, neue Kathodenmaterialien oder neue Zellherstellungsverfahren eine wichtige Rolle spielen, um weitere Preissenkungen im nächsten Jahrzehnt zu ermöglichen.