Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Drill Baby, drill“

Neue Lügen über grüne Energien: Trump will Windkraft in den USA verbieten

Unmittelbar vor seiner Amtseinführung bekräftigte der US-Präsident Donald Trump erneut seine Position zu grünen Energien. Er zieht sogar ein Verbot von Windturbinen in Betracht.

Washington – Mit dem Slogan „Drill, Baby, drill“ (zu Deutsch: Bohr, Baby, bohr) hat Donald Trump unter anderem Wahlkampf gemacht. Damit hat der US-Präsident seine Auffassung bekräftigt, das Land brauche mehr fossile Energie und müsse weiter nach Öl und Gas bohren. Von erneuerbaren Energien hält er dagegen wenig – und hat vor kurzem europäische Länder dazu aufgerufen, ihre Windanlagen in der Nordsee wieder abzubauen. Kurz vor seiner Amtseinführung hat er auf seiner Plattform Truth Social neue Lügen über die Energiewende verbreitet.

Trump will Windräder in den USA verbieten: „Ökonomisches und ökologisches Desaster“

Trump will nach eigenen Worten während seiner neuen Amtszeit den Bau neuer Windräder in den Vereinigten Staaten komplett unterbinden. Windturbinen seien ein „ökonomisches und ökologisches Desaster“, schrieb Trump am Mittwoch (15. Januar) in seinem Online-Netzwerk Truth Social. Er wolle „nicht mal eine während meiner Regierung gebaut haben“.

Trump tanzt bei seiner Wahlparty in Mar-a-Lago am 6. November 2024. (Archivbild)

Trump, der das Präsidentenamt am kommenden Montag antritt, führte ins Feld, dass Wind „die teuerste Energie“ sei und nur „mit massiven Staatssubventionen funktioniert, die wir nicht weiter zahlen werden“. Diese Aussagen sind falsch, tatsächlich sind Energien aus Wind und Sonne auf die Lebensdauer der Anlagen berechnet günstiger herzustellen als Energie aus fossilen Quellen.

Tabelle zeigt: Diese Energien sind aktuell auf die Lebensdauer berechnet am günstigsten

Der Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks hat auf Basis einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme die Stromgestehungskosten für alle erdenklichen Energiequellen analysiert. Dabei wurden die Kosten für Errichtung und Betrieb und die Summe der erzeugten Strommengen während ihrer Lebensdauer gegenübergestellt. Herausgekommen ist folgende Tabelle:

EnergiequelleKosten in Cent pro Kilowattstunde
Solar Dach5 bis 20
Solar Freifläche3 bis 10
Wind Onshore4 bis 8
Wind Offshore7 bis 12
Biogas8 bis 17
Biomasse7 bis 15
Braunkohle10 bis 15
Steinkohle11 bis 20
Gas und Dampf8 bis 13
Gas 11 bis 29
Atomenergie2 bis 19
Wasserkraft0,5 bis 12

Die Studie, auf die sich der BR hier vornehmlich stützt, ist aus 2021. Seitdem sind die Kosten für erneuerbare Energien kontinuierlich gesunken. Allein in Deutschland waren die Strompreise 2024 an 457 Stunden unter null Euro an der Börse gefallen, was auf die hohen Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.

Trump stellt Klimawandel in Frage: Öl und Gas sollen wieder gefördert werden

Der künftige US-Präsident hat den menschengemachten Klimawandel immer wieder in Frage gestellt und ist ein großer Freund der fossilen Energien. Die Klimaschutzpolitik seines Vorgängers Joe Biden will Trump beenden.

Im Wahlkampf hatte Trump unter dem Slogan „Drill, Baby, drill“ (Bohr, Baby, bohr) angekündigt, die Förderung klimaschädlicher Energieträger wie Öl und Gas wieder anzukurbeln. Auch wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) erneut aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 aussteigen.

Über die Windenergie äußert sich Trump schon seit langem abfällig. Auch erhebt er den Vorwurf, dass Offshore-Windparks für den Tod von Walen verantwortlich seien – wofür es keinerlei Belege gibt.

Trump nominiert Klima-Skeptiker als Energieminister: Chris Wright vor dem Senat

Nach Angaben des US-Energieministeriums gab es im Jahr 2023 mehr als 90.000 Windräder auf US-Staatsgebiet. Die Windkraft wird bislang von der US-Bundesregierung gefördert, vor allem in Form von Steuervorteilen. Laut einem Bericht des US-Kongresses beliefen sich die Kosten dieser Förderung im Zeitraum von 2019 bis 2023 auf 17,9 Milliarden Dollar (nach aktuellem Umtauschwert 17,4 Milliarden Euro).

Als Energieminister hat Trump den Fracking-Unternehmer Chris Wright nominiert, der am Mittwoch im Zuge des Nominierungsprocederes vom Senat in Washington angehört wurde. Bei der wegen der Umweltrisiken umstrittenen Fracking-Methode wird in Erdschichten enthaltenes Erdöl oder Erdgas, sogenanntes Schiefergas, mit Chemikalien und Druck extrahiert.

Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright als künftigen Energieminister nominiert.

Wright hat sich in der Vergangenheit ebenfalls skeptisch über den Klimawandel geäußert, schlug am Mittwoch jedoch andere Töne an. Der Klimawandel sei eine „schwierige Angelegenheit“, der mit einer Fortentwicklung des Energiesystems begegnet werden müsse, sagte er den Senatoren. Wright zeigte sich aufgeschlossen für Erneuerbare Energien. Er plädierte dafür, dass das Energieministerium „neue Energietechnologien“ fördern solle, „um dem Klimawandel zu begegnen“. Als Beispiele nannte er die Solarenergie und die Geothermie, aber auch die Atomenergie, die nicht zu den Erneuerbaren Energien zählt. (mit Material von AFP)

Rubriklistenbild: © Alex Brandon/AP

Kommentare