Nach Lufthansa-Streik
Verdi ruft Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks auf
Die Flugbegleiter der Lufthansa streiken am Flughafen in München. 50.000 Passagiere kommen nicht ans Ziel. Verdi ruft auch am Freitag zum Streik auf.
Update vom 13. März, 14:41 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat das Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Das teilte der Flughafen Hannover am Mittwoch mit. Welche Flughäfen neben Hannover betroffen sind, blieb zunächst unklar.
Lufthansa-Streik in München betrifft 50.000 Passagiere
München – Der Streik bei den Flugbegleitern der Lufthansa und deren Tochter Lufthansa Cityline dauert an. Nun ist der Flughafen München an der Reihe. Am Mittwoch, 13. März, sollen dort insgesamt 400 Flüge nicht abheben. Etwa 50.000 Passagiere kommen damit nicht an ihr Ziel. Die Gewerkschaft Ufo hat die Beschäftigten von 4 bis 23 Uhr zum Arbeitskampf aufgerufen.
Der Streik der Flugbegleiter der Lufthansa läuft bereits seit Dienstag, 12. März. Die Gewerkschaft fokussierte sich dabei auf den Flughafen Frankfurt. Dort fielen nach Angaben der Fluggesellschaft 600 Flüge aus. 70.000 Fluggäste seien betroffen gewesen. Neben den beiden großen Drehkreuzen waren auch Hamburg, Köln, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden.
Was fordern die Flugbegleiter beim Lufthansa-Streik am Flughafen München?
Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa erklärte Ufo, es habe unzählige Möglichkeiten für das Unternehmen gegeben, „rote Linien“ aufzugeben und den Weg für eine Lösung freizumachen. „Nun, nach 15 Runden ohne Einigung, müssen wir leider davon ausgehen, dass das Management eine Eskalation auf dem Rücken der Passagiere austragen will.“
Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Geld und eine Vertragslaufzeit von 18 Monate. Zudem soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro geben. Auch höhere Zulagen sind Teil der Gewerkschaftsforderung. Lufthansa will tatsächlich eine Inflationsausgleichsprämie zahlen. Ansonsten liegt der Vorschlag des Unternehmens noch darunter.
- 6 Prozent mehr Geld im August 2024, 3,25 Prozent mehr im August 2025 für Beschäftigte der Lufthansa
- 5 Prozent mehr Geld ab März 2024, ab März 2025 3 Prozent und 2,5 Prozent mehr im Januar 2026 bei der Cityline
- Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro
Streik an Flughäfen: Lufthansa ruft Gewerkschaften zu Verhandlungen auf
Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte am Dienstag, 12. März, noch an die Gewerkschaft appelliert. „Wir haben sowohl bei Verdi als auch bei Ufo gute, weitreichende Angebote gemacht, beide mit Gehaltssteigerungen um rund zehn Prozent“, sagte Niggemann. Er denke, das sei eine Basis, um kurzfristig Lösungen zu finden. „Wir sind verhandlungsbereit.“
Erst in der Vorwoche hatte Verdi das Bodenpersonal von Lufthansa zum Streik aufgerufen. Nun sollen die Verhandlungen für die 25.000 Beschäftigten wieder anlaufen. „Beide Seiten haben den Willen sich zu einigen. Uns trennen keine persönlichen Dinge, uns trennt Geld“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Lufthansa müsse sich jedoch bewegen, wenn es keine weiteren Streiks riskieren will.“
Für das Bodenpersonal verlangt Verdi 12,5 Prozent mehr Geld. Die Lufthansa bietet dagegen zehn Prozent. Auch hier ist die Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro weitgehend Konsens.
Verdi ruft weitere Beschäftigte an deutschen Flughäfen zum Streik auf – München nicht dabei
Fluggäste müssen sich jedoch auch nach Ende des Ausstands der Flugbegleiter auf weitere Einschränkungen einstellen. Verdi rief auch die Luftsicherheitskräfte an fünf Flughäfen am Donnerstag, 14. März, zum Streik auf. München soll allerdings nicht betroffen sein, dafür Hamburg, Stuttgart, Köln, Berlin und Karlsruhe/Baden-Baden. (ms/dpa)
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