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Modellneuheiten

Mercedes-Chef schwärmt von Elektroauto-Offensive 2025 - „E-Plattform neu erfinden“

Ausblick auf die E-Mobilität der Zukunft: Studie Mercedes Vision EQXX auf einer Automesse in Las Vegas
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Ausblick auf die E-Mobilität der Zukunft: Studie Mercedes Vision EQXX auf einer Automesse in Las Vegas.

Mercedes plant eine Elektroauto-Offensive zur Festigung der Luxusstrategie. Der CEO schwärmt von der Entwicklung zweier neuer Plattformen. Doch es gibt Probleme.

Stuttgart/München - Mercedes-Benz gehört zu den wertvollsten Autokonzernen der Welt. In einem Report des Markenberatungsunternehmens Interbrand belegt der schwäbische Autobauer im Ranking der 100 wertvollsten Marken Rang sieben - direkt hinter Toyota

Doch gibt es 2023 Entwicklungen, die am Selbstbefinden der Luxusmarke rütteln: Da wäre zum einen der interne Wirbel um die Kritik der Mercedes-Vertriebspartner. Zudem hat die Pkw-Sparte von Mercedes im zweiten Halbjahr eine Durststrecke bezüglich der Profitabilität. So sank die Rendite im dritten Quartal um zwei Prozentpunkte (auf 12,4 Prozent).

Mercedes mit mehreren Problemen - Källenius schwärmt von E-Auto-Offensive

Als Hauptgrund für das Ergebnis benannte der Hersteller gestiegene Kosten und höhere Zahlungen an Lieferanten. Jedoch gibt es einen weiteren Faktor: die unzufriedenstellende Nachfrage nach Elektroautos von Mercedes. Auto Motor Sport brachte die Gemengelage kürzlich auf folgenden Punkt: “Die Luxus-E-Autos von Mercedes floppen. Der für ihre Entwicklung seinerzeit verantwortliche Vorstand ist inzwischen CEO”, so der Verweis auf den jetzigen Vorstandschef Ola Källenius.

Wie die Automobilwoche schildert, erzeugte der Schwede auf einer internen Veranstaltung Mitte Dezember in Berlin jedoch Aufbruchstimmung und erläuterte den Zeitplan für die nächste Elektroauto-Generation der deutschen Traditionsmarke: „Wir werden 2025 die Elektro-Plattform von Grund auf neu erfinden“, sagte Källenius auf der Jubiläums-Veranstaltung: „Die Pipeline ist voll.“

E-Autos von Mercedes wenig gefragt - bringen neue Plattformen die Wende?

Ein Hauptgrund für den (noch) schwächelnden Absatz von Elektroautos sind Studien zufolge die überhöhten Kaufpreise. Inwiefern dieser Aspekt bei Mercedes-E-Autos zum Tragen kommt, ist angesichts der Zielgruppe fraglich. Dennoch blieben vor allem die Verkaufszahlen der teuren Limousinen EQE und EQS hinter den Erwartungen zurück. 

Worauf sich CEO Källenius bei dem Event in der Hauptstadt stützte, sind zwei neue Fahrzeugplattformen, die primär für den Einsatz von Stromern konzipiert sind: MMA und MB.EA. Das erste Konstrukt, die Mercedes Modular Architecture (MMA), bildet die Architektur für den elektrischen Mercedes CLA, auf den es auf der IAA 2023 bereits einen Ausblick gab. Zudem sollen kompakte SUV sowie eine kleinere Version der populären G-Klasse darauf entstehen.

E-Autos und Verbrenner: Auch Mercedes wahrt Technologie-Offenheit

Der Clou: Die Plattform dient zugleich als Basis für Verbrennermodelle. Bei Mercedes sollen im Übergang zu Elektroautos auf ein und derselben Produktionslinie Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsarten montiert werden können, um flexibel auf die Nachfrage und Märkte reagieren zu können.

Die MB.EA Plattform soll ebenfalls im Jahr 2025 starten, mit der elektrischen Mercedes C-Klasse sowie dem rein elektrischen Luxus-Crossover GLC. Die Besonderheit dieser Architektur: MB.EA unterscheidet sich in Fahrzeuge für das Mittelklassesegment (Medium Size) sowie für die Oberklasse (Large Size), worauf beispielsweise die elektrische S-Klasse der Zukunft entsteht.

Design muss sein: Zehn schöne Studien von ganz normalen Automarken

VW W12 Coupé
VW W12 Coupé: Der 600 PS starke Sportwagen wird auch als VW Nardo bezeichnet – nach dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs, auf dem er 2001 mit 310,99 km/h einen neuen Streckenrekord aufstellte. Später fuhr er in optimierter Version sogar 24 Stunden mit einem Durchschnittstempo von 322,89 km/h. Eine Serienfertigung des Zweisitzers mit W12-Mittelmotor wurde erwogen, kam mit Rücksicht auf die VW-Marke Lamborghini aber nicht zustande. © dpa
BMW 328 Hommage
BMW 328 Hommage: Der historische BMW 328 gilt als Rennsport-Ikone der späten 30er Jahre. 2011, zum 75. Geburtstag, stellten die Bayern eine moderne Neuinterpretation auf die Räder. Die Karosserie ist dank kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) besonders leicht und deutlich flacher als die des Originals – trotzdem ist dessen Charakter eindeutig zu erkennen. Zur Leistung des Dreiliter-Sechszylinders schwieg BMW, wahrscheinlich waren es 258 PS. © BMW
Genesis Essentia Concept
Genesis Essentia Concept: Die noch junge Edelmarke aus dem Hyundai-Konzern profiliert sich regelmäßig mit Studien. 2018 zeigte sie diesen Gran Turismo auf der New Yorker Auto Show: Das erste Elektroauto der Marke, das deren konsequenten Umstieg auf Stromer vorwegnahm. Designelemente sind in aktuellen Serienmodellen zu finden, die Karbon-Karosserie dagegen nicht. © Genesis
Ford-Studie Indigo
Ford Indigo: Spätestens, seit Ford in den 60er-Jahren bei den 24 Stunden von Le Mans mehrfach Ferrari ausknockte, gelten die Amerikaner auch als Rennwagen-Spezialisten. Die Studie Indigo zeigte 1996 Design und Technologie für die 500 Meilen von Indianapolis (daher der Name: Indy go!). Motorbauer Cosworth verdoppelte einen V6 von Ford zu einem 441 PS starken V12, die von Designer Claude Lobo gestaltete Karosserie besteht aus Kohlefaser. © Ford
Škoda Vision 7S
Škoda Vision 7S: Das Konzept für einen nach Škoda-Art familiengerechten, aber schicken Elektro-SUV stammt von 2022 – für 2026 verspricht die tschechische VW-Tochter die Serienproduktion eines ähnlich aussehenden Siebensitzers. Der fünf Meter lange Wagen soll dann der erste von mehreren Stromern werden, die sich optisch klar von den braven Verbrennern unterscheiden. © Ivo Hercik/Škoda
Studie Opel Manta GSe ElektroMod
Opel Manta GSe ElektroMod: 2021 war Opel mutig – und zeigte ein 148 PS starkes Elektroauto, das trotz eher bescheidener Reichweite tatsächlich als zeitgemäße Neuauflage des Kult-Coupés durchgegangen wäre. Mittlerweile hat die Stellantis-Marke zwar bestätigt, dass der Name wiederbelebt wird, diesen wird ab 2026 aber ein SUV tragen.  © Opel
Studie Renault Air4
Mit dem Air4 will Renault das 60-jährige Jubiläum des R4 feiern. © Lionel Koretzky/TheArsenale
Studie Audi Skysphere Concept
Audi Skysphere Concept: Unter dem „Sphere“-Label hat die VW-Tochter schon mehrere Studien gezeigt, die auf ihre elektrische Zukunft hinweisen. Diese Kombination aus 4,94-Meter-Roadster und 5,19 Meter langem, autonom fahrendem Coupé mit variablem Radstand ist die spektakulärste. Sie entstand 2021 in Audis Designzentrum im kalifornischen Malibu, ihr E-Motor an der Heckachse leistet 631 PS. © Audi
Studie Citroën Oli
Citroën Oli: Die Stellantis-Marke war mal als Design-Pionier bekannt, mittlerweile musste sie diese Aufgabe an Konzernschwester DS abtreten. Was sie nicht daran hindert, 2022 mit dem Oli eine Art elektrischen Mini-Hummer vorzuführen. Der E-Motor leistet 136 PS, eine Smartphone-Halterung ersetzt den Touchscreen. Fans extrovertierter Fahrzeuge hoffen auf eine Serienfertigung des 4,20 Meter kurzen City-Hüpfers für 25.000 Euro – aber wahrscheinlich vergeblich. © Citroën
Studie Nissan IDx Freeflow
Nissan IDx Freeflow: Lange vor VW, nämlich schon 2013, präsentierten die Japaner ein Auto namens ID – allerdings mit 1,6-Liter-Verbrennungsmotor. Das kantige Design der 4,10 Meter kurzen Limousine würde aber auch heute noch gut in das elektrische Zeitalter passen. Schade, dass Nissan da etwas den Anschluss verloren hat. © Nissan

Mercedes-CEO äußert sich über Automobilstandort Deutschland

Derweil äußerte sich Ola Källenius in der Vertriebszentrale auch über die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland. Für Mercedes seien die Antreiber in der Heimat “Kreativität und Innovation”, was sich an der hohen Zahl der Patentanmeldungen spiegele, führt die Automobilwoche aus. Von den gut 15 Milliarden Euro, die der Konzern jährlich in die Bereiche Forschung und Entwicklung steckt, würde ein “guter Teil in Deutschland” investiert. 

Allerdings müsse sich das Land laut Källenius in einigen Bereichen steigern, was man auch als Appell an die regierende Politik verstehen kann. “Wir können uns nicht ausruhen”, lässt der Manager mit doppelter Staatsbürgerschaft wissen - und bezeichnete den Angaben zufolge die Punkte Produktivität, Infrastruktur und Bildung hierzulande als ausbaufähig.

In Sachen Absatz spielt der Heimatmarkt derweil längst eine untergeordnete Rolle. (PF)

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