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Werksschließung droht

Audi-Mitarbeiter klauen 200 Autoschlüssel – Konzern will sich nicht erpressen lassen

Das Audi-Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Jetzt droht den Beschäftigten Ärger wegen einer Protestaktion, von der 200 Fahrzeuge betroffen sind.

Brüssel - In einem von der Schließung bedrohten Audi-Werk in Brüssel haben Mitarbeiter die Schlüssel von rund 200 Fahrzeugen entwendet. Damit wollen sie von der Unternehmensleitung Klarheit über die Zukunft des Standorts erzwingen, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Solange dies nicht geschehe, würden keine Autos das Werk verlassen.

Audi-Mitarbeiter in Brüssel entwenden 200 Schlüssel: Werk steht auf der Kippe

Audi hatte Anfang Juli mitgeteilt, dass eine Schließung des Werks in Brüssel nicht ausgeschlossen werden könne. Grund dafür ist, dass die dort produzierte Modellfamilie Audi Q8 e-tron von einem verschärften Nachfragerückgang betroffen ist. Der e-tron ist das einzige Modell, das dort gebaut wird.

Das Brüsseler Audi-Werk steht auf der Kippe

Hinzu kämen strukturelle Herausforderungen am Standort Brüssel, der mit 3000 Beschäftigten der kleinste europäische Audi-Standort ist. Genannt wurden die stadtnahe Lage, die eine Verlagerung der Produktion erschwere, sowie der hohe Logistikaufwand. Dies führe zu hohen Produktionskosten im Vergleich zu anderen Standorten. Aus diesem Grund wird überlegt, das Produktionsende der Modellreihe Q8 e-tron in diesem Werk vorzuziehen.

Audi-Mitarbeiter in Brüssel entwenden 200 Schlüssel: Produktion des Q8 e-tron soll nach Mexiko verlagert werden

Audi hatte das Werk 2011 vom VW-Konzern übernommen, der dort den Golf produziert hatte. Zunächst bauten die Ingolstädter in der belgischen Hauptstadt den A1. Nach der Umstellung auf die Produktion von Elektroautos lief dort zunächst der Q5 e-tron vom Band, gefolgt vom Q8 e-tron. Das Modell erreichte jedoch nie große Stückzahlen. Zudem soll der Q8 e-tron laut Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker ab 2027 in Mexiko gebaut werden.

Für Verunsicherung in Brüssel könnte auch gesorgt haben, dass der langjährige Werksleiter Volker Germann Anfang September durch Thomas Bogus ersetzt wurde. Dieser hatte zuletzt leitende Funktionen in den Werken Matorell und Neckarsulm inne. Germann übernimmt neue Aufgaben im Audi-Konzern, über die keine näheren Angaben gemacht wurden.

Audi-Mitarbeiter in Brüssel entwenden 200 Schlüssel: Konzern will sich nicht erpressen lassen

Nach Gewerkschaftsangaben haben die Beschäftigten bereits in den vergangenen Tagen mit Arbeitsniederlegungen reagiert und so die Wiederaufnahme der Produktion nach der Sommerpause verhindert. Für den 16. September ist ein großer Protesttag geplant.

Audi will sich den Angaben zufolge nicht erpressen lassen und hat mit Strafanzeige gedroht, sollten die Schlüssel nicht bis zum heutigen Montagmittag (9. September) zurückgegeben werden. Demnach lassen sich die Verantwortlichen mit Aufnahmen von Überwachungskameras identifizieren.

Top 10: Die zehn beliebtesten Automarken in Deutschland im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Fiat 500
Platz 10 – Fiat: Die zum Stellantis-Konzern gehörende Marke Fiat hat es mit 76.535 neu zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2023 in Deutschland auf den zehnten Platz geschafft. Damit kamen die Italiener auf einen Marktanteil (MA) von 2,7 Prozent. (Symbolbild) © Fiat
Fahraufnahme eines Hyundai Kona Electric
Platz 9 – Hyundai: Die Koreaner schafften es mit 106.381 Neuzulassungen im Jahr 2023 auf den neunten Rang. Hyundai bracht es damit in Deutschland auf einen Marktanteil von 3,1 Prozent. (Symbolbild) © Hyundai
Ein Ford Kuga
Platz 8 – Ford: Genau 116.578 Neuzulassungen konnte Ford im Jahr 2023 in Deutschland auf seinem Konto verbuchen. Das reichte im Jahresranking für den achten Platz und einen Marktanteil von 4,1 Prozent. (Symbolbild) © Ford
Fahraufnahme eines Seat Arona
Platz 7 – Seat: Mit 132.624 verkauften Fahrzeugen sicherte sich Seat den siebten Rang im Ranking des Jahres 2023. In Deutschland kamen die Spanier damit auf einen Marktanteil von 4,7 Prozent. (Symbolbild) © Seat
Fahraufnahme eines Opel Astra Electric Sports Tourer
Platz 6 – Opel: Der Autobauer Opel kam in Deutschland im Jahr 2023 auf 144.901 Neuzulassungen. Für den zum Stellantis-Konzern gehörenden Hersteller bedeutete das einen Marktanteil von 5,1 Prozent und Platz 6 im Jahres-Ranking. (Symbolbild) © Opel
Ein Skoda Kodiaq
Platz 5 – Skoda: Die zum VW-Konzern gehörende Marke Skoda brachte es in Deutschland im Jahr 2023 auf 168.561 Neuzulassungen. Die Tschechen kamen damit auf einen Marktanteil von 5,9 Prozent. (Symbolbild) © Skoda
Fahraufnahme eines BMW 5er
Platz 4 – BMW: Mit 233.160 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der Münchner Autobauer den vierten Platz im Jahres-Ranking. In Deutschland kam BMW damit auf einen Marktanteil von 8,2 Prozent. (Symbolbild)  © BMW
Fahraufnahme eines Audi Q8
Platz 3 – Audi: Die Marke mit den vier Ringen verbuchte in Deutschland 246.800 Neuzulassungen. Damit kamen die Ingolstädter im Jahr 2023 hierzulande auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent. (Symbolbild) © Audi
Fahraufnahme eines Mercedes-AMG GLC 63 S E Performance
Platz 2 – Mercedes: Im Jahresranking 2023 belegen die Stuttgarter mit 277.352 Neuzulassungen in Deutschland den zweiten Platz. Sie sicherten sich einen Marktanteil von 9,8 Prozent. (Symbolbild) © Mercedes
Fahraufnahme eines VW Golf
Platz 1 – Volkswagen: Insgesamt 519.089 Pkw der Marke VW wurden im Jahr 2023 neu zugelassen – damit kamen die Wolfsburger in Deutschland auf einen Marktanteil von 18,2 Prozent und sicherten sich den ersten Platz. Einer der Bestseller ist nach wie vor der Golf. (Symbolbild) © Volkswagen

Schwierige Phase bei Audi: Fahrzeugabsatz geht um rund acht Prozent zurück

Wie bei der Konzernmutter VW läuft es auch bei Audi nicht rund. Das zeigen auch die Zahlen für das erste Halbjahr 2024, die Ende Juli veröffentlicht wurden. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent auf knapp 31 Milliarden Euro zurück, das operative Ergebnis um rund 42 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite sank von 10,0 auf 6,4 Prozent. Damit liegt das Unternehmen weit hinter den selbst gesteckten Zielen. Audi-Chef Gernot Döllner hatte als mittelfristiges Ziel eine Marge von 14 Prozent genannt.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 832.957 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Minus von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Werke des Konzerns. Auch die großen deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm sind moderat ausgelastet.

Rubriklistenbild: © DIRK WAEM/imago

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