Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Innovationspolitik

Ifo-Chef & Nobelpreisträger kritisieren EU: „Geben Wohlergehen und Einfluss auf“

Ein VW-Autowerk in der Slowakei: Die Automobilindustrie wird mit vergleichsweise hohen Innovationsgeldern unterstützt.
+
Ein VW-Autowerk in der Slowakei: Die Automobilindustrie wird mit vergleichsweise hohen Innovationsgeldern unterstützt.

Eine Gruppe renommierter Volkswirte aus Europa kritisiert die Innovationspolitik der EU deutlich. Europa würde durch falsche und ungleiche Investitionen seine wirtschaftliche Stärke gefährden, heißt es.

Berlin - Eine Gruppe europäischer Volkswirte um Ifo-Chef Clemens Fuest kritisiert die Innovationspolitik der EU und dringt auf Reformen. „Die EU verliert den Wettlauf um Innovationen und gibt damit wirtschaftliches Wohlergehen sowie regulatorischen und geopolitischen Einfluss auf“, sagte Nobelpreisträger Jean Tirole von der Toulouse School of Economics. Ihre völlige Abwesenheit in der Gruppe der Top-20-Tech-Unternehmen und der Top-20-Start-ups sei bedrohlich. Die EU gebe zu wenig für Forschung und Entwicklung aus und konzentriere sich auf „Mid-Tech-Branchen“.

Fuest kritisiert unausgeglichene Investitionen

Nach Ansicht von Ifo-Präsident Fuest konzentrieren sich die Investitionen in die EU-Forschung auf die Automobilindustrie und ähnliche Sektoren, während Europa in wachsenden Hightech-Branchen wie der digitalen Wirtschaft immer weiter abgehängt werde. Um den aktuellen Trend umzukehren, empfehlen die Forscher, dass die EU viel mehr in „bahnbrechende Innovationen“ investieren und Hightech-Projekte mit geringer technologischer Reife unterstützen sollte. Die EU sollte laut Tirole die politische Kontrolle über wissenschaftliche Entscheidungen verringern, mehr führende Wissenschaftler einbeziehen und diesen mehr Ermessensspielraum und Flexibilität einräumen.

Der Bericht der Forscher mit dem Titel „EU Innovation Policy - How to Escape the Middle Technology Trap?“ wurde am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht. Den Autoren zufolge sollte der Europäische Innovationsrat (EIC) nach dem Vorbild der amerikanischen ARPA-Agenturen umgestaltet werden. Dies würde bedeuten, dass mehr Wissenschaftler und weniger Beamte in den Ausschüssen sitzen. Im Vergleich zu den USA seien die Bewerbungs- und Auswahlverfahren in der EU extrem bürokratisch. Infolgedessen würden in Europa derzeit zu wenige bahnbrechende Innovationen gefördert, und die Finanzierung konzentriere sich zu sehr auf die Behebung von Unzulänglichkeiten des Kapitalmarkts, mit denen kleine und mittlere Unternehmen zu kämpfen haben. (reuters, lf)

Kommentare