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Umstrittenes Ampel-Projekt

CDU stellt sich gegen das Heizungsgesetz: „Rucksack der Überregulierung“ soll abgeschafft werden

Mit dem Heizungsgesetz soll die Energie- und Wärmewende vorangetrieben werden. Die CDU bleibt aber hart und will eine „neue Dynamik“.

Berlin – Das Heizungsgesetz gehört zu den Projekten der Ampel-Koalition, die nach dieser Legislaturperiode ihrem schnellen Ende entgegensehen dürften. Die SPD hat allerdings offenbar noch Hoffnung, dass es eine Zukunft hat. Die Bundestagsfraktion der Kanzler-Partei stehe hinter dem Heizungsgesetz, betonte Verena Hubertz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Laut der stellvertretenden Fraktionschefin streben die Sozialdemokraten aber einen „Praxischeck“ für das Heizungsgesetz an, das offiziell den Namen Gebäudeenergiegesetz (GEG) trägt. Ziel müsse sein, es zu entbürokratisieren und einfacher zu formulieren, wo es ohne eine Gefährdung der Zielerreichung möglich sei.

Heizungsgesetz: SPD will einfachere Gestaltung - CDU will „technologieoffen“ bleiben

„Die vorgeschaltete kommunale Wärmeplanung in Kombination mit einer umfangreichen, sozial ausgeglichenen Förderung macht den Umstieg auf erneuerbare Heizungen für die Breite der Gesellschaft machbar“, verteidigt Hubertz das Gesetz. Mit Bauministerin Klara Geywitz hatte bereits eine Parteifreundin festgestellt, das Heizungsgesetz müsse „viel, viel“ einfacher gestaltet werden.

Will sich das Heizungsgesetz nochmal genau vornehmen: Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz plant einen „Praxischeck“.

Die Union bleibt derweil bei ihrer klaren Ablehnung. Andreas Jung, stellvertretender Vorsitzender der CDU und klima- und energiepolitischer Sprecher der Unionsfraktion sagte der dpa: „Wir werfen den Rucksack der Überregulierung ab, den die Ampel mit ihrem Heizungsgesetz auf das Gebäudeenergiegesetz gepackt hat.“

Der 49-Jährige skizzierte den Plan der Union so: „Eine neue Dynamik gibt es nur mit neuem Vertrauen. Für den Weg zu klimaneutraler Wärme setzen wir deshalb auf klare Rahmenbedingungen: schrittweise CO₂-Bepreisung mit Sozialausgleich, verlässliche Förderung und eine technologieoffene Strategie der Ermöglichung.“

CDU und das Heizungsgesetz: „Unterschiedliche Wege für klimafreundliche Heizung“

Es gehe der CDU um eine „einfache Botschaft“. Die da lautet: „Die neue Heizung muss klimafreundlich betrieben werden – und dafür gibt es unterschiedliche Wege: Wärmepumpe und Wärmenetze genauso wie nachhaltige Holzpellets, Solarthermie, Geothermie oder grüne Gase.“

Mehr als nur Wärmepumpe: Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung will auch das Heizen mit Holzpellets weiter ermöglichen.

Die Einnahmen der CO₂-Bepreisung für Wärme und Verkehr sollen dazu genutzt werden, in einem ersten schnellen Schritt Stromsteuer und Netzentgelte zu senken.

FDP über das Heizungsgesetz: Kritik an „überzogenen Vorgaben“

Die FDP setzt laut ihrem Wahlprogramm derweil auf eine marktwirtschaftliche Lösung: den CO2-Zertifikatehandel. „Das Heizungsgesetz mit seinen überzogenen Vorgaben muss vollständig auslaufen“, verdeutlichen die Liberalen, dass sie einen Schlussstrich ziehen wollen. Eine Klimadividende soll eingeführt, die Energiebesteuerung drastisch gesenkt werden.

Weiter schreibt die FDP: „Einen Zwang zum Anschluss an Fernwärmenetze lehnen wir ab.“ Es werde weiterhin möglich sein, mit Holz zu heizen, außerdem will die ehemalige Regierungspartei Auflagen für Kamine und Öfen reduzieren.

Die Grünen halten derweil an ihrem Weg mit der Wärmepumpe fest. Mit dem GEG und der Förderung von bis zu 70 Prozent für den Einbau von fossilfreien Heizungen werde „die nötige Planungssicherheit für den Kauf und Einbau einer modernen klimafreundlichen Heizung wie der Wärmepumpe“ geschaffen, ist dem Wahlprogramm zu entnehmen. Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollen unter anderem für ein sozial gestaffeltes Klimageld für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen eingesetzt werden.

Abseits vom Standard: Diese Wärmepumpen-Marken kennen Sie noch nicht

Eine Wärmepumpe der Firma Aira steht vor einem Haus.
Sie gehört zu den neueren Unternehmen in Deutschland: Die Firma Aira wurde erst 2022 in Schweden gegründet. Seitdem ist sie aber auf Expansionskurs und baut ihre Wärmepumpen in Deutschland, Italien und Großbritannien ein. Die Firma verkauft Luft-Wasser-Wärmepumpen, die in Polen hergestellt werden. Auf Trustpilot bekommt die Marke Aira 4,2 von 5 Sternen.  © Aira
Eine Wärmepumpe von Stiebel Eltron steht vor einem Wohngebäude.
Stiebel Eltron gehört eigentlich zu den großen Marken in Deutschland – wird aber oft in der Öffentlichkeit vergessen. Die Firma hat dabei 2024 hohen Besuch empfangen: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Firma auf seiner Sommerreise besucht. Die Luft-Wasser-Wärmpumpen von Stiebel Eltron können nicht nur in Wohngebäude installiert werden, sondern stellt auch größere Wärmepumpen, die im Gewerbe dienen können. Die Firma stellt sowohl Monoblöcke als auch Splitgeräte her. Bei Stiftung Warentest ist Stiebel Eltron mit eines ihrer Geräte als Testsieger hervorgegangen.  © IMAGO/Karl-Heinz Hick
Eine Wärmepumpe der Firma Brötje vor einem Mehrfamilienhaus.
Die Firma Brötje stellt schon seit über 100 Jahren Heizungen her – und seit einiger Zeit hat sie auch Wärmepumpen im Repertoire. Die Firma mit niederländischem Hauptsitz hat für den deutschen Markt sieben verschiedene Wärmepumpen im Angebot, darunter Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Trinkwasser-Wärmepumpen. Hier im Foto: Die Luft-Wasser-Wärmpumpe NEO, die mit einer höheren Leistung auch für Mehrfamilienhäuser geeignet ist.  © IMAGO/Karl-Heinz Hick
Eine Wärmepumpe von LG mit Katze.
Nein, LG stellt nicht nur Fernseher her: Die südkoreanische Marke ist in zahlreichen Märkten aktiv - eben auch bei Wärmepumpen. LG profitiert dabei von ihrer Expertise in schwülwarmen asiatischen Ländern, die einen hohen Bedarf an Klimaanlagen haben. Eine Wärmepumpe funktioniert sehr ähnlich. Fünf verschiedene Produkte gibt es von LG in Deutschland zu kaufen, ganz neu ist auch ein Produkt mit natürlichem Kältemittel.  © IMAGO
Panasonic stellt eine ihrer Wärmepumpen auf einer Messe aus.
Bleiben wir bei den asiatischen Herstellern: Auch Panasonic tummelt sich längst im Wärmepumpenmarkt. Auch der japanische Hersteller profitiert von einer Expertise bei Klimaanlagen, und bringt Wärmepumpen nach Deutschland. Stiftung Warentest hat 2024 für die Panasonic-Modelle einen Preistipp gegeben, da sie zu den günstigsten Modellen mit einem Qualitätssiegel „gut“ gehören.  © IMAGO/Michael Bihlmayer
Eine Wärmepumpe von Alpha Innotec vor einem Neubau.
Hinter den Wärmepumpen der Marke Alpha Innotec steckt die ait Deutschland GmbH mit Sitz in Oberfranken. Der deutsche Anbieter stellt ausschließlich Wärmepumpen her und wirbt damit, dass ihre Wärmepumpen schon seit über zehn Jahren natürliche Kältemittel nutzen und daher besonders nachhaltig seien. ait stellt sowohl Luft-Wasser- als auch Sole-Wasser-Wärmepumpen her – und zwar in Deutschland am Standort Kasendorf.  © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON
Die Wärmepumpe der Marke Zewotherm steht vor einem Haus.
Die Firma Zewotherm ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen aus Remang am Rhein, das sich auf klimafreundliches Heizen und Kühlen spezialisiert hat. Die Firma stellt Wärmepumpen her, aber auch Flächenheizungen, Lüftungssysteme und Photovoltaik-Anlagen. Zewotherm bietet mittlerweile als Allrounder auch Stromtarife an, mit denen man seine Wärmepumpe günstig betreiben kann. Zwei Modelle hat Zewotherm aktuell auf dem Markt: Der Lambda sowie der Eco. Auf dem Foto ist der Lambda zu sehen.  © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON
Eine Wärmepumpe der Marke Tecalor steht auf einer Messe aus.
Die Firma Tecalor aus Niedersachsen punktet mit einem breiten Angebot an verschiedenen Wärmepumpen. Neben den typischen Außenblöcken wie hier auf dem Foto gibt es auch Geräte, die im Innenraum stehen sowie solche, die nebenbei auch noch die Luft filtern können. Auch Großwärmepumpen für Mehrfamilienhäuser hat Tecalor im Angebot. Online gibt es auch ein Ersatzteilshop, für all jene, die diese Sicherheit dazu noch haben wollen.  © IMAGO/Alexander Pohl
Eine Wärmepumpe von Buderus vor einem Haus.
Die Marke Buderus kennen viele Menschen wohl zumindest vom Sehen: Die Wärmepumpen gehören zu den markantesten auf dem Feld. 2024 waren die Wärmepumpen auch Testsieger von Stiftung Warentest. Buderus war einst ein Familienunternehmen, wurde aber 2003 von Bosch übernommen. Neben Wärmepumpen stellt die Wetzlarer Firma auch Solaranlagen her. © IMAGO
Eine Wärmepumpe von SenerTec zusammen mit Vertriebsleiter Hagen Fuhl.
Ein weiteres deutsches Unternehmen macht die Liste komplett: SenerTec aus Schweinfurt stellt nicht nur Wärmepumpen her, sondern kombiniert sie mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK). Diese eignen sich insbesondere für Mehrfamilienhäuser und größere Immobilien. Die Kombination kann außerdem noch mit einer PV-Anlage ausgefertigt werden.  © SenerTec

Heizungsgesetz in Deutschland: Heizungen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betreiben

Das neue GEG war Anfang 2024 nach zähem Ringen auch innerhalb der Regierung in Kraft getreten. Das Ziel lautet: mehr Klimaschutz im Gebäudebereich. Daher müssen neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, das gilt zunächst aber nur für Neubauten in einem Neubaugebiet verbindlich. Im Fall von anderen Gebäuden gelten Übergangsfristen.

Für Großstädte soll ab Mitte 2026 und für die restlichen Kommunen ab Mitte 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorliegen. So wird Hauseigentümern Klarheit darüber verschafft, ob ein Anschluss an ein Fernwärmenetz möglich ist oder eine dezentrale Lösung gefunden werden muss, wenn eine neue Heizung benötigt wird. (mg, mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO / dts Nachrichtenagentur, IMAGO / Zoonar

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