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Interview
Gen Z ist „selbstbewusster und hat gewisse Forderungen“ – CEO fordert Unternehmen zum Umdenken auf
In Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen mehr auf junge Arbeitnehmer angewiesen. Laut einem CEO gibt es seitens der Arbeitgeber noch viel Luft nach oben.
Hamburg – In zahlreichen Branchen fehlen in Deutschland Fachkräfte. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Generation Z zu (gemeint sind überwiegend Menschen aus den Jahrgängen 1997 bis 2012).Für Unternehmen ist es wichtig, die Bedürfnisse und Ansprüche der jungen Generation zu kennen und darauf einzugehen.
CEO und Co-Founder Thomas Schulz von CareerFairy AG legt bei seiner Arbeit unter anderem den Schwerpunkt auf die Unterstützung von jungen Talenten – und hat einen wichtigen Appell an die Arbeitgeber.
Immer mehr Menschen gehen in Rente – Fachkräftemangel wird zum Problem für Deutschland
Herr Schulz, als CEO von CareerFairy konzentrieren Sie sich unter anderem auf die Rekrutierung von jungen Talenten. Haben Sie im Alltag viel mit der Generation Z zu tun?
Ja, absolut. In unserem Team bin ich einer der wenigen, die nicht mehr zur Generation Z gehören. Also innerhalb des Unternehmens sind wir fast alle Teil der Generation Z und natürlich auch alle unsere Nutzer oder Nutzerinnen auf der Talentseite.
Was für eine Rolle spielt die Generation Z in Zeiten des Fachkräftemangels?
Es gibt derzeit zwei große Trends. Das eine ist, dass du mit der Generation Z eine Generation auf dem Arbeitsmarkt hast, die anders nach Jobs sucht. Für die Generation Z ist nicht Job gleich Job. Sie versucht etwas zu finden, das auch zum eigenen Lifestyle oder zu eigenen Interessen und zu den eigenen Stärken passt. Also nach dem Motto: „Make a life, not a living.“
Das kombiniert sich auf der anderen Seite mit dem Fachkräftemangel, der sich immer mehr zuspitzt, weil die Babyboomer jetzt in Rente gehen und man aufgrund des demografischen Wandels weniger Fachkräfte hat, die im Markt nachrücken. Das sind die zwei Faktoren, die aufeinanderprallen und wir sehen, dass deshalb im Recruiting neu gedacht werden muss, auch von Unternehmen.
Deutschland kämpft mit Fachkräftemangel – CEO rät Unternehmen zum Umdenken
Was müssen Unternehmen tun, um jungen Fachkräften entgegenzukommen?
Zum Großteil wird immer noch sehr viel in Jobanzeigen investiert. Das hat vielleicht funktioniert in einer Zeit, in der Talente keine Mangelware waren. Viele der heutigen Recruiting-Tools entstanden, als es diesen Fachkräftemangel noch nicht gab. Jetzt muss ich als Unternehmen auch umdenken und mir die Fragen stellen: Wie kann ich mich überhaupt differenzieren und wie kriege ich die besten Leute?
Was genau schlagen Sie den Unternehmen vor?
Es gibt für mich drei Punkte. Punkt eins: Die Generation Z ist sehr multimedial unterwegs, also auf verschiedensten Portalen und Online-Kanälen. Man muss als Unternehmen präsent auf diesen Kanälen sein. Punkt zwei: Es reicht nicht mehr, nur noch aufpolierte Karriereseiten zu haben, um wirklich diese Generation zu überzeugen. Punkt drei: Es wird immer wichtiger, dass man auch als Unternehmen ins „Reverse Recruiting” geht und sich überlegt, wie man sein Differenzierungsmerkmal nutzen kann, um sich authentisch der Generation Z vorzustellen.
Die Generation Z ist selbstbewusster und hat gewisse Forderungen. Aber auf der anderen Seite haben die Unternehmen natürlich auch gewisse Bedürfnisse. Letztendlich geht es darum, dass man das als Unternehmen sehr transparent kommunizieren kann, damit ein Matching stattfindet – also zwischen den Bedürfnissen des Unternehmens und dem, was die neue Generation sucht.
Besteht die Generation Z aus „arbeitsfaulen“ Menschen?
Der Generation Z wird ja auch oft vorgeworfen, dass sie arbeitsfaul ist. Würden Sie mit der These mitgehen?
Tatsächlich nicht. Ich sehe das nicht bei uns im Unternehmen. Im Allgemeinen gibt es auch Studien, die belegen, dass das nicht der Fall ist. Ich denke, es ist eine andere Generation. Es ist eine Generation, die selbstbewusster ist und die zum ersten Mal Forderungen hat.
Für die Generation Z ist nicht Job gleich Job. Sie versucht etwas zu finden, das auch zum eigenen Lifestyle oder zu eigenen Interessen und zu den eigenen Stärken passt. Also nach dem Motto: “Make a life, not a living”
Es wird ja auch öfter das Vier-Tage-Modell diskutiert. Könnte sowas ein Anreiz im Job für jüngere Leute sein?
Im Moment ist eine Fünf-Tage-Woche noch eine gute Balance, aber wir sehen bei anderen Start-ups, die mit dem Vier-Tage-Modell angefangen haben, dass es im Recruiting ein Differenzierungsmerkmal ist. Bei den Unternehmen, die ich kenne und die das eingeführt haben, ist es ein hilfreicher Faktor, um die jungen Leute anzuziehen.
Was wir noch bei erfolgreichen Unternehmen beim Recruiting der neuen Generationen beobachten: Auf dem Arbeitsmarkt gibt es einen gewissen Berufsdschungel für neue Talente. Die Mission, die wir auch als CareerFairy versuchen zu erfüllen, ist, dass wir diese Talente durch den Berufsdschungel führen und sie zu einer erfüllenden Karriere verhelfen. Wir sehen da auch andere Unternehmen in der Verantwortung, dass sie proaktiv zeigen, welche Berufsbilder, welche Arbeitskultur in ihrem Unternehmen herrscht und welche Leute im Unternehmen arbeiten, um der Generation Z zu helfen, sie durch diesen Berufsdschungel zu führen.