Falsche eidesstattliche Erklärung
Haftbefehl gegen Chef der Modekette Aachener - Fahndung nach Galeria-Retter läuft
Friedrich-Wilhelm Göbel ist am Donnerstag als Angeklagter nicht vor Gericht erschienen. Seitdem wird der Chef des Modehauses Aachener per Haftbefehl gesucht.
Dortmund - Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) befindet sich im zweiten Insolvenzverfahren. In dessen Verlauf musste die Warenhauskette 47 von insgesamt 129 Standorten schließen. Einige der ehemaligen Galeria-Filialen will die Modekette Aachener übernehmen, wie Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel Mitte des Jahres mitteilte. Für die Häuser in Coburg, Cottbus, auf der Frankfurter Zeil, in Nürnberg-Langwasser, Dortmund, Saarbrücken und Leverkusen wurden bereits Mietverträge unterzeichnet.
Haftbefehl gegen Galeria-Retter: Göbel nicht vor Gericht erschienen
Doch nun macht Göbel in einer ganz anderen Sache Schlagzeilen. Wie die TextilWirtschaft unter Berufung auf die Bild-Zeitung berichtet, hat das Amtsgericht Hagen am Donnerstag (2. November) Haftbefehl gegen den Aachener-Geschäftsführer erlassen. Grund für den Haftbefehl ist nach Angaben des Gerichts Fluchtgefahr. Nach Göbel wird jetzt gefahndet.
Nach dem Bericht der Bild-Zeitung war Göbel am Donnerstag nicht zu einem Gerichtstermin erschienen. Dabei ging es um eine falsche eidesstattliche Versicherung, die der Geschäftsmann 2020 abgegeben haben soll. Gegenüber einem Gerichtsvollzieher soll er ein zu niedriges Gehalt angegeben haben. Außerdem soll er bestritten haben, seiner damaligen Frau Isabella Göbel eine Villa in Kitzbühel für 4,7 Millionen Euro überschrieben zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Isabella Göbel gehört die Hagener Modekette Sinn, in der auch Friedrich-Wilhelm Göbel tätig war. Das Paar ist inzwischen geschieden, der Manager wurde im August 2021 von seiner Ex-Frau entlassen. Der Geschasste gründete daraufhin die Modekette Aachener, die inzwischen fünf Filialen betreibt.
Haftbefehl gegen Galeria-Retter: Aachener sieht sich voll handlungsfähig
Probleme bereiten der Aachener offenbar auch die übernommenen GKK-Filialen. Laut TextilWirtschaft sollten diese Ende September/Anfang Oktober als Aachener Warenhäuser eröffnet werden. Doch der Termin hat sich verzögert. Gründe seien diverse Probleme wie ausstehende Genehmigungen oder Verzögerungen bei der Warenanlieferung.
Für die Modekette Aachener selbst besteht offenbar keine Gefahr. Die Muttergesellschaft TEH Textilhandel GmbH in Dortmund sieht sich trotz des Haftbefehls gegen ihren Geschäftsführer weiterhin handlungsfähig.
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