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Technologie-Rückstand
Ex-Opel-Chef tadelt Auto-Mutterland: „Für Deutschland ist der Zug abgefahren“
Neue Benchmarks in der E-Mobilität und Softwareentwicklung werden von Chinas Herstellern gesetzt. Die deutsche Autoindustrie ist laut Karl-Thomas Neumann abgehängt.
Zell am See/München – Die deutsche Autoindustrie, einst ein Aushängeschild für Ingenieurskunst und Innovation, steht im Zeitalter der Elektromobilität und intelligenten Fahrzeugassistenzsysteme vor gewaltigen Herausforderungen.
Karl-Thomas Neumann, ehemaliger Opel-Chef und Experte für Technologiefelder wie E-Mobilität und Fahrzeug-IT, schlägt in einem Interview Alarm: Seiner Ansicht nach drohen die deutschen Autobauer, den Anschluss an die Konkurrenz aus China endgültig zu verlieren.
Deutsche Autoindustrie: Für Ex-Opel-Chef ist „der Zug ist abgefahren“
In einem Interview mit dem Portal Elektroauto News betont der 63-Jährige, dass insbesondere China in puncto Softwareentwicklung für Fahrzeuge „weiter, schneller und agiler“ sei. Während deutsche Hersteller akribisch versuchen, in diesem Bereich eigene Lösungen zu entwickeln, setzen chinesische Unternehmen auf gemeinsame Industriestandards und erzielten dadurch schnellere Fortschritte.
Neumann kritisiert die zersplitterte Herangehensweise der deutschen Autoindustrie: „Der Zug ist abgefahren“, erklärt der Ex-Opel-Chef, der zudem bei Rivale Volkswagen die Elektronikstrategie verantwortete. „Die Chinesen setzen da viel mehr auf eine gemeinsame Basis“, ist der 63-Jährige überzeugt.
Mangelnde Aufklärung und Verbrennerdebatte schädlich für E-Mobilität?
Die schleppende Einführung der Elektromobilität auf dem deutschen Markt führt Neumann auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen fehle es an Marken, die konsequent auf Elektroantriebe setzen und Begeisterung für diese Technologie wecken. Zum anderen mangele es an positiver Stimmung und Aufklärung über die Vorteile von Elektroautos.
Neumann – der am Rande eines Motorsportevents im österreichischen Zell am See interviewt wurde – betont, dass es in Deutschland noch zu viele Diskussionen und Vorbehalte gebe, die den Fortschritt hemmen. „Das Hauptproblem ist, dass wir noch nicht genug positive Stimmungen über das Elektroauto haben, dass noch nicht genug Menschen das erlebt haben, dass es nicht genug Marken wie Polestar gibt, die wirklich einen klaren Weg gehen (...)“, erklärt der Manager. Mittlerweile sitzt der gebürtige Niedersachse im Aufsichtsrat der chinesischen Premiummarke.
Innovationskraft und Software für deutsche Autoindustrie „super schwierig“
Studien über die Innovationskraft der deutschen Autohersteller unterstreichen Neumanns These. Demnach dominieren Tesla und chinesische Hersteller die Rankings im Bereich Elektromobilität. Deutsche Hersteller als auch die Zuliefererbranche laufen Gefahr, international den Anschluss zu verlieren. Der Umstieg zur Softwareindustrie mache es für die hiesige Industrie „super schwierig“. Derweil setzen deutsche Autostädte wegen zunehmender Deindustrialisierung die EU unter Druck.
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Der Appell von Ex-Opel- und VW-Manager Neumann ist derweil eindeutig: Die deutsche Autoindustrie muss den Mut aufbringen, alte Denkmuster abzulegen. Ohne massive Investitionen in Elektromobilität und einem gemeinsamen Kurs bei der Softwareentwicklung droht sie, von der internationalen Konkurrenz abgehängt zu werden. (PF)