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Trotz Sanktionen
Erstmals seit langer Zeit übertrifft Russland die USA in der europäischen Gasversorgung
Erstmals seit knapp zwei Jahren fließt mehr Gas aus Russland in die EU als aus den USA. Ein europäisches Land bleibt jedoch der Hauptlieferant.
Brüssel - Eigentlich wollte sich die EU wegen des Krieges in der Ukraine von russischen Öl- und Gaslieferungen unabhängig machen. Doch so einfach wie gedacht scheint das nicht zu sein. Das geht aus aktuellen Daten des Brüsseler Beratungsunternehmens Bruegel hervor, die am 28. August veröffentlicht wurden. Demnach haben die EU-Staaten im zweiten Quartal wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA.
Russland wieder zweitwichtigster Gaslieferant der EU: Lieferungen aus den USA um ein Fünftel gesunken
Unangefochten größter Gaslieferant ist jedoch Norwegen. Von April bis Juni 2024 lieferte das Land 23,9 Milliarden Kubikmeter Gas in die EU. Russland ist mit 12,8 Milliarden Kubikmetern erstmals seit dem dritten Quartal 2022 wieder die Nummer zwei vor den USA. Das sind zwar rund sieben Prozent weniger als im ersten Quartal dieses Jahres, aber die Lieferungen aus den Vereinigtem Staaten gingen noch stärker zurück. Die Menge sank um rund 21 Prozent auf knapp 12,3 Milliarden Kubikmeter. Weitere wichtige Lieferländer sind Algerien, Großbritannien und Aserbaidschan.
Laut Bruegel nutzt Russland drei Routen, um Gas in die EU zu liefern. Am wichtigsten sind Tanker, die Flüssiggas transportieren. Auf diesem Weg gelangten 4,8 Milliarden Kubikmeter Gas in die EU. Das ist deutlich weniger als im Vorquartal mit 5,8 Milliarden Kubikmetern.
Über den Ukraine-Transit kommen 4,1 Milliarden Kubikmeter, ein leichtes Plus von drei Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Die Lieferungen über die von Gazprom finanzierte Schwarzmeer-Pipeline Turkstream sind mit aktuell rund 3,9 Milliarden Kubikmetern nahezu stabil geblieben.
Deutschland erhält kein russisches Gas mehr: Österreich und Ungarn schon
Die Zielländer innerhalb der EU gehen aus den Bruegel-Daten nicht hervor. Informationen zu Deutschland liefert die Bundesnetzagentur. Demnach waren im vergangenen Jahr Norwegen, die Niederlande und Belgien die wichtigsten Lieferländer. Danach folgen LPG-Lieferungen per Tanker, deren Herkunftsländer allerdings nicht aufgeschlüsselt sind. Aus Russland wird demnach kein Gas mehr importiert. Es gibt jedoch noch EU-Länder, die auf russisches Gas angewiesen sind. Dazu gehören Österreich und Ungarn.
Russland wieder zweitwichtigster Gaslieferant der EU: Politik will Importverbot
Auch die Politik kann Wladimir Putin einen Strich durch die Rechnung machen. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen forderte in der Welt ein EU-weites Importverbot für russisches Gas: „Die Europäer unterstützen die Ukraine mit Milliarden und zahlen gleichzeitig Milliarden in die Kriegskasse Putins - das ist weder verantwortlich noch rational, noch glaubwürdig.“
Auf dem Weg nach Europa: Die Aufnahmekandidaten der EU
Der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, plädierte dafür, dass die EU „auf jeden Kubikmeter importiertes Russengas einen festen Betrag für Hilfs- und Waffenlieferungen an die Ukraine leisten“ könnte. So würde Putin den Widerstand gegen seine barbarischen Angriffe selbst bezahlen.