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Nachfolger beginnt kämpferisch

Er führte die GDL mit eiserner Hand – Jetzt hat die Gewerkschaft einen Nachfolger für Weselsky

Claus Weselsky
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Geht nach 16 Jahren an der Spitze der GDL in den Ruhestand: Claus Weselsky (Archivbild).

Claus Weselsky, der umstrittene Chef der Lokführergewerkschaft, geht in Rente. Jetzt hat die GDL seinen Nachfolger bestimmt.

Dresden – Führungswechsel bei der Lokführergewerkschaft GDL: Das bisherige Mitglied des Gewerkschaftsvorstandes, Mario Reiß, wurde bei der Generalversammlung in Dresden am Dienstag (3. September) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der langjährige Gewerkschaftschef Claus Weselsky war nicht mehr angetreten und verabschiedet sich in den Ruhestand. Bei der GDL-Generalversammlung stimmten 94,8 Prozent der 250 Delegierten für seinen Nachfolger, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte.

Weselsky wird Ehrenvorsitzender der GDL – für seine Dienste für Lokführer

Weselsky selbst wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Er habe „in unterschiedlichen Funktionen unschätzbare Verdienste für die GDL erworben“, erklärte die Gewerkschaft. Als Bundesvorsitzender stellte er sich „unermüdlich, kompetent und erfolgreich in den Dienst“ der Lokführerinnen und Lokführer.

Weselsky stand der GDL seit 2008 vor und machte sich mit Streiks und rüdem Ton als harter Kämpfer für die Arbeitnehmerrechte einen Namen - und nicht nur Freunde. Die Bild-Zeitung stellte ihn als Krawallmacher und „Buhmann der Nation“ dar. Auch gewerkschaftsintern gab es teils Kritik am Auftreten des Chefs. Als letztes großes Projekt boxte er in diesem Jahr die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche für seine Lokführerinnen und Lokführer durch.

Mario Reiß an der Spitze der GDL: „Bahn ist für die Fahrgäste jedes Jahr spürbar schlechter geworden“

Mario Reiß knüpfte mit scharfer Kritik an der Deutschen Bahn am Kurs seines 65-jährigen Vorgängers an. „Die Bahn ist für die Fahrgäste jedes Jahr spürbar schlechter geworden“, sagte Reiß der Süddeutschen Zeitung. „Um eine spürbare Besserung zu erreichen, müsste man sie für mindestens vier Jahre schließen, um alles zu sanieren.“ Für die Fahrgäste bleibe wohl noch über Jahre die Belastung durch viele Zugausfälle.

Reiß wolle sich „nicht auf Erfolgen ausruhen“, sondern die Ziele der GDL „auch künftig konsequent und gewissenhaft umsetzen“, erklärte er laut Mitteilung der Gewerkschaft.

Weselskys Nachfolger ist seit 2022 Mitglied im GDL-Vorstand. Seine Nummer zwei wird Lars Jedinat, der den Posten des stellvertretenden Bundesvorsitzenden zuvor bereits innehatte. Er wurde mit 75,5 Prozent im Amt bestätigt. Zweiter stellvertretender Bundesvorsitzender wurde Christian Deckert mit 94 Prozent der Delegiertenstimmen. (wal/AFP)

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