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Traditionelles Vertriebsmodell

Große Expansion: Nächster E-Auto-Hersteller aus China startet in Deutschland

Im Mai startet ein VW-Partner mit zwei Elektroauto-Modellen in Deutschland. Ein Experte zählt das Unternehmen zu den fünf interessantesten Autoherstellern aus China.

München – Chinesische Elektroautobauer streben mit ihren Modellen auf den Weltmarkt. Auch Deutschland ist ein beliebtes Ziel, wie die großen und repräsentativen Showrooms von BYD oder Nio in den Innenstädten eindrucksvoll zeigen. Nun kommt mit Xpeng ein weiterer Hersteller aus dem Reich der Mitte hinzu.

VW-Partner Xpeng expandiert nach Deutschland: Drei Prozent Marktanteil bis Ende des Jahres angepeilt

Nach dem Markteintritt in Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden will Xpeng ab dem 1. Mai auch in Deutschland Fahrzeuge verkaufen. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis Ende des Jahres soll ein Marktanteil von drei Prozent im Segment der New Energy Vehicles (NEV) erreicht werden. Die nächsten Expansionsziele von Xpeng sind Frankreich, Italien und Großbritannien.

Das SUV G9 von Xpeng kann man ab dem 1. Mai Probe fahren.

In Deutschland verfolgt Xpeng einen traditionellen Vertriebsansatz. Der Hersteller setzt auf ein Vertragshändlersystem. „Gute und Elektroauto-affine Händler mit jahrzehntelanger Markterfahrung sind die besten Verkäufer und Servicepartner und sollen das Gesicht unserer Marke für den Kunden sein“, so Markus Schrick, Geschäftsführer von Xpeng Deutschland.

Zum Verkaufsstart im Mai verfügt Xpeng laut Schrick über zwölf Händler an 24 Standorten. Bis Ende des Jahres sollen es doppelt so viele und bis 2026 rund 60 Händler mit 120 Standorten sein. Für den Service setzt das Unternehmen auf eine europaweite Ersatzteillogistik und ein eigenes Lager in Deutschland.

VW-Partner Xpeng expandiert nach Deutschland: Modelle kosten zwischen 49.600 und 69.600 Euro

Ab Mai können Kunden die Autos bei Xpeng-Händlern Probe fahren und bestellen. Zum Start gibt es zwei Modelle: die Sportlimousine P7 und das SUV G9. Beide Fahrzeuge gibt es in jeweils drei Varianten, die sich in Ausstattung, Batteriekapazität und Leistung unterscheiden. Den G9 gibt es zusätzlich in einer luxuriöser ausgestatteten Launch Edition.

Für den P7 nennt Xpeng je nach Variante eine unverbindliche Preisempfehlung von 49.600 bis 69.600 Euro. Für das SUV G9 verlangt der Hersteller zwischen 57.600 und 69.600 Euro. Auf alle Fahrzeuge gibt es sieben Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie, auf die Hochvoltbatterie acht Jahre.

Elektroauto-Markt in China boomt: Zehn Marken, die Sie kennen sollten

Elektrotransporter von Maxus.
Platz 10 – Maxus: Ford, VW und Mercedes aufgepasst. Mit Maxus greifen die chinesischen Hersteller auch bei den Nutzfahrzeugen an. Die Modelle der 2011 gegründete Tochter von SAIC Motors sind unter anderem bei der österreichischen Post und Ikea im Einsatz. Verkauft werden die Transporter über eigene Händler. © GlobalImagens/Imago
Der Aiways U5.
Platz 9 – Aiways: 2017 ging der Hersteller in China an den Start. Schon zwei Jahre später folgte die erste Niederlassung in Europa. Im selben Jahr kam mit dem U5 das erste Auto in China auf den Markt. 2020 folgte Deutschland.  © Aiways
Der Wey Coffee 01
Platz 8 – Wey: Ihr Debüt feierte die Marke 2016 im Rahmen der Guangzhou Auto Show. Ab 2017 wurden die ersten Autos verkauft. In Europa ist Wey seit 2022 vertreten. Mit dem Coffee 01 will die Tochter von Great Wall in Deutschland durchstarten. Mit dem Plug-in-Hybrid Cooffee 02 legen die Chinesen im Herbst nach. Vertrieben werden die Fahrzeuge vom Importeur Emil Frey. © Wey
Lynk & Co 01
Platz 7 – Lynk & Co: Auch hinter diesem Hersteller, der 2016 gegründet wurde, verbirgt sich wieder Geely. Der Plug-in-Hybrid 01 wird dabei vor allem im Abo vertrieben. Das Modell kann aber auch gekauft oder geliehen werden. Entwickelt und entworfen wurde der Lynk & Co in Schweden bei der Konzernschwester Volvo.  © Lynk & Co
Der MG 4 EV.
Platz 6 – MG: Tot gesagte Leben länger. Das gilt auch für die britische Traditionsmarke MG. Allerdings nicht mehr unter der Flagge ihrer Majestät. Nach der Insolvenz erwarb zunächst die Nanjing Automobile Group im Juni 2005 die Markenrechte für 53 Millionen Pfund Sterling (ca. 61 Millionen Euro). Inzwischen gehört der Hersteller zu SAIC Motor. Dort wurde MG mit Roewe in der Abteilung Passenger Vehicle zusammengefasst. Seit Januar 2021 ist MG auch wieder auf dem deutschen Markt vertreten – unter anderem mit dem 4 EV. © MG
Der Xpeng P7.
Platz 5 – Xpeng: Wie viele chinesische Hersteller ist auch Xpeng noch relativ jung. Erst 2014 wurde das Unternehmen gegründet, konnte in den vergangenen Jahren seine Stückzahlen aber immer weiter steigern. In Europa ist Xpeng bisher lediglich in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Wann der Hersteller nach Deutschland kommt, ist unklar. © Zuma Wire/Imago
Der Zeekr 001.
Platz 4 – Zeekr: Auch wenn der Name so gar nicht chinesisch klingt, stammt der Hersteller dennoch aus dem Reich der Mitte. Der Markenname setzt sich aus Generation Z und dem Begriff Geek zusammen. Hinter dem erst 2021 gegründeten Autobauer steckt Geely. Mit der neuen Tochter möchte man im Premiumsegment Fuß fassen. Zeekr arbeitet zudem mit Waymo an einem vollelektrischen, autonom fahrenden Ride-Hailing-Fahrzeug für die USA. Zusammen mit Mobileeye will man bis 2024 autonomes Fahren in Serie bringen. 2023 soll die Marke in Schweden und den Niederlanden mit den Modellen 001 und X ihren Europa-Start feiern. © Zeekr
Der Ora Funky Cat.
Platz 3 – Ora: Wie Wey gehört auch Ora zu Great Wall Motor. Gegründet wurde die Elektro-Tochter erst im Jahr 2018. Trotz ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Marke schon für einen Aufreger gesorgt und eine dreiste Kopie des VW Käfer auf den Markt gebracht. In Europa gibt es das Modell jedoch nicht, dafür aber den Funky Cat. © Ora/GWM
Der NIO ES6 steht auf einer Messe.
Platz 2 – NIO: Der Name des 2014 gergründeten Herstellers ist eine Anspielung auf den Smog über den Großstädten Chinas. Nio,in chinesischen Schriftzeichen „Weilai“, bedeutet übersetzt „Der Himmel wird blau“. Eine Besonderheit der Marke ist die Battery-Swap-Technologie. In fünf Minuten wird der Akku gegen einen neuen ausgetauscht. Sein Europa-Debüt gab Nio 2021 in Norwegen. Seit 2022 sind die Elektroautos auch in Deutschland erhältlich. © VCG/Imago
Der BYD Seal.
Platz 1 – BYD: Unter den chinesischen Autobauern ist Built Your Dreams (BYD) fast schon so was wie der Opa. Seit 1995 gibt es das Unternehmen bereits. Autos spielten am Anfang jedoch noch keine Rolle, stattdessen baute man wiederaufladbare Batterien. Erst 2003 stieg man durch den Kauf der angeschlagenen Xian Qinhuan Automobile in das Automobilgeschäft ein. Inzwischen ist BYD einer größten Automobilproduzenten Chinas und der Welt. In Deutschland sind die Chinesen derzeit mit den Modellen Atto3, Han und Tang vertreten. © VCG/Imago

VW-Partner Xpeng expandiert nach Deutschland: technologisch starker Hersteller

Xpeng ist in Deutschland eher unbekannt, doch laut Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM), sollte man das Unternehmen nicht unterschätzen. „Der Hersteller ist technologisch stark und zählt für uns zu einem der interessantesten fünf Autoherstellern aus China“, schreibt Bratzel auf Linkedin. Das Angebot von Elektromodellen mit guter Qualität zu günstigen Preisen könne eine erfolgversprechende Markteintrittsstrategie sein.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte Xpeng durch die im vergangenen Jahr bekannt gegebene Kooperation mit VW. Die Wolfsburger beteiligten sich mit fünf Prozent an dem in Guangzhou ansässigen Hersteller. Ziel ist es, bis 2026 zwei gemeinsam entwickelte Elektroautos auf den chinesischen Markt zu bringen. Xpeng hat im Gesamtjahr 2023 insgesamt 141.601 Fahrzeuge verkauft, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Das waren gut 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

Rubriklistenbild: © Xpeng/dpa-tmn

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