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E-Autobauer Nio

Angriff auf deutsche Autobauer: Chinesischer Hersteller baut gewaltige Fabriken für Export nach Europa

Nio baut seine Produktionskapazitäten in China massiv aus. Damit will der chinesische Elektroautobauer auch den europäischen Markt mit Stromern überschwemmen.

Peking - Autohersteller aus China bauen ihre ohnehin schon großen Produktionskapazitäten weiter aus. Eine Folge davon scheinen allerdings riesige Parkplätze zu sein, auf denen fast fabrikneue Elektroautos vor sich hin rotten. Doch das stört die Hersteller offenbar nicht. So zieht beispielsweise BYD in Rekordzeit neue Fabriken hoch und macht damit dem Weltmarktführer Toyota Konkurrenz. Auch Konkurrent Nio baut seine Kapazitäten offenbar rasant aus. Das berichtet die WirtschaftsWoche auf Basis einer Auswertung von Satellitenbildern. Demnach baut der Konzern in der Provinz Anhui mehrere Autofabriken parallel.

E-Autobauer Nio erweitert Kapazitäten: Jährlich sollen eine Million Autos gebaut werden

Ein Standort der Fabriken ist der Neo Park, ein Industriepark nördlich der Stadt Hefei. Dort sollen in Zukunft auf einer Fläche von über elf Quadratkilometern über eine Million Stromer jährlich vom Band laufen. Auf dem Gelände ist demnach ein F2 genanntes Werk bereits in Betrieb.

Nio will den europäischen Markt mit seinen Fahrzeugen überschwemmen

Nördlich davon wird nun eine neue Fabrik hochgezogen. Dabei handelt es sich um das Werk F3, schreibt die WirtschaftsWoche unter Berufung auf mit dem Unternehmen vertraute Personen. Darin soll Nio Autos einer neuen Untermarke bauen, die unter dem Codenamen Alps läuft. Alps soll mit Preisen von unter 30.000 Euro eher im unteren Preissegment angesiedelt sein.

Ein Werk ist für den Export nach Europa bestimmt

Das Werk F4 ist ebenfalls schon in Bau. Es entsteht in der Stadt Chuzhou, die östlich von Hefei liegt. Dort wird Nio das Werk des 2019 insolvent gegangenen Autobauers Leopaard Motors umbauen und erweitern, um dort Modelle der neuen Submarke mit dem Codenamen Firefly zu bauen. Diese sind vor allem für den Export nach Europa bestimmt. Die Kleinwagen sollen um die 25.000 Euro kosten, was der Preisklasse des geplanten VW ID.2 entspricht.

Das Besondere an den Elektroautos von Nio ist, dass die Fahrer leere Akkus an Wechselstationen innerhalb weniger Minuten gegen volle austauschen können. Dieses Feature sollen auch die Alps-Modelle erhalten. Derzeit kauft Nio die Batterien noch von Zulieferern. Doch der Autobauer will sich offenbar unabhängig machen.

E-Wagen der Extraklasse: Zehn Luxusautos, die mit Strom fahren

Der Elektro-Sportwagen Rimac Nevera fährt auf einer Straße.
Rimac Nevera: Für viele sind Sportwagen der Inbegriff von Luxus. Beim Rimac Nevera dürfte das außer Frage stehen. Lediglich 150 Exemplare des Elektroautos sollen gebaut werden. Kolportierter Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Netto. Dafür gibt es aber auch 1.914 PS, vier Elektro-Motoren und eine Reichweite von bis zu 550 Kilometern. Den Sprint von null auf 100 legt der Sportwagen in sagenhaften 1,85 Sekunden zurück. © Rimac
Das Luxus-Elektroauto Audi e-tron GT
Audi e-tron GT: Auch der Ingolstädter vereint Sport und Luxus. In der Basisvariante sorgen 476 PS für viel Vortrieb. Wer sich für die RS-Version entscheidet, darf sich auf 598 PS freuen. Je nach Modell sind Reichweiten von 472 bzw. 487 Kilometer möglich. Preislich geht es bei rund 104.000 Euro los. Der RS e-tron GT schlägt mit mindestens 142.500 Euro zu Buche. © Audi
Das Luxus-Elektroauto Porsche Taycan.
Porsche Taycan: Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht, technisch ist der Luxus-Stromer eng verwandt mit dem Audi e-tron. Beide nutzen die gleiche Plattform und teilen auch so viele Bauteile. Allerdings hat der Zuffenhausener etwas mehr Leistung (bis zu 761 PS) und kommt je nach Version bis zu 498 Kilometer weit. In der günstigsten Variante kostet der Taycan 88.399 Euro. Am teuersten ist der Taycan Turbo S Cross Turismo mit 191.096 Euro. © Porsche
Das Luxus-Elektroauto Mercedes-Benz EQS
Mercedes-Benz EQS: Abgesehen von den Maybach-Modellen ist die S-Klasse wohl das luxuriöseste Fahrzeug, das man bei Mercedes kaufen kann. Kein Wunder also, dass man in Stuttgart mit einer Elektro-Version nachlegte. In der günstigsten Version mit 292 PS kostet der EQS rund 116.000 Euro. Die Reichweite liegt bei 576 Kilometern. Zudem bietet der Stromer neben viel Luxus auch eine Menge Platz. © Mercedes-Benz AG
Das Luxus-Elektroauto Mercedes-Benz EQE.
Mercedes-Benz EQE: Neben der S-Klasse hat auch die E-Klasse ein elektrisches Gegenstück bekommen. In der Basisversion leistet der Elektromotr des EQE 245 PS und kommt bis zu 639 Kilometer weit. Wer etwas mehr Leistung bevorzugt wird bei AMG fündig. Der AMG EQE 53 4Matic+ Dynamic Plus kommt mit zwei E-Aggregaten die zusammen 687 PS leisten. Allerdings sinkt die Reichweite auf bis zu 526 Kilometer. © Dirk Weyhenmeyer/Mercedes-Benz AG
Das Luxus-Elektroauto BMW iX M60
BMW iX: Ja, auch BMW kann bekanntlich Luxus. In diesem Fall mit dem SUV iX. Die zwei Elektromotoren leisten je nach Version 326 oder 523 PS. Der iX M60 kommt sogar mit 540 PS zum Kunden. Je nach Batterie legt der Stromer mit einer Ladung 408 bis 633 Kilometer zurück. Die Basisversion gibt es bereits für 77.300 Euro. Mit dem M-Logo geht es bei 143.100 Euro los. © BMW/Enes Kucevic Photography
Das Luxus-Elektroauto BMW i7.
BMW i7: Was Mercedes die S-Klasse ist, ist bei BMW der 7er. Mehr Luxus geht nicht. Und wie der Konkurrent aus Stuttgart haben auch die Münchner ihr Flaggschiff unter Strom gesetzt. Zwei Elektromotoren sorgen für 544 PS. Künftig soll der Stromer sogar teilweise autonom fahren können. So viel Luxus hat allerdings seinen Preis: Satte 139.900 Euro ruft BMW für den i7 auf. © BMW/Daniel Kraus
Das Luxus-Elektroauto Lucid Air.
Lucid Air: Mit dem Elektroauto drängen auch immer mehr neue Hersteller auf den Markt. Einer davon ist Lucid. Mit dem Air haben sich die Amerikaner direkt ins Luxus-Segment gewagt. Je nach Ausführung wird das Elektroauto von 480 bis 1.111 PS angetrieben. 2023 soll das neue Top-Modell Saphire mit 1.217 PS kommen. Die Reichweite liegt bei 653 bis 883 Kilometern. In nur 15 Minuten soll genug Strom für ca. 400 Kilometer Reichweite geladen sein. Für die Air Dream Edition werden aktuell 218.000 Euro fällig. Etwas günstiger ist der Grand Touring, der bei 159.000 Euro startet. © Lucid
Das Luxus Elektroauto Jaguar I-PACE.
Jaguar I-PACE: Die Briten sind schon seit 2018 mit ihrem Luxus-Elektroauto auf dem Markt. Entsprechend bekommt der I-PACE 2024 einen Nachfolger. Bis dahin haben die Kunden die Wahl zwischen zwei Versionen mit jeweils 400 PS. Mit der 90,2-kWh-Batterie kommt der Stromer bis zu 450 Kilometer weit. Die Preise starten bei 92.400 Euro. © Jaguar
Das Luxus-Elektroauto Rolls-Royce Spectre.
Rolls-Royce Spectre: Schon im Jahr 1900 hatte sich der Rolls-Royce-Mitbegründer Charles Rolls ein Elektroauto zugelegt und war begeistert. Er wusste aber auch: Die Stromer sind erst dann sinnvoll, wenn es feste Ladestationen geben würde. Über 110 Jahre später ist das der Fall und die BMW-Tochter bringt mit dem Spectre ihr erstes Serien-Elektroauto auf den Markt. Dafür setzt man nicht etwa auf die Neue-Klasse-Architektur, sondern hat mit dem Aluminium-Spaceframe eine eigene Basis entwickelt. Die Batterie ist jedoch mit der des i7 verwandt und soll eine Reichweite von etwa 520 Kilometern ermöglichen. Angetrieben wird der Nobel-Stromer von zwei E-Motoren, die zusammen 585 PS leisten. Mit einem Preis von 318.500 Euro liegt der Spectre zwischen dem Cullinan und Phantom.  © Rolls-Royce

Im Neo Park in Hefei soll eine eigene Batterieproduktion entstehen. Wo genau diese auf dem Gelände entstehen soll, ist allerdings noch unklar. Als Standort kommt eine Fläche östlich der F2-Fabrik infrage. Hier wurden, wie Satellitenbilder zeigen, in den letzten Monaten eine Gärtnerei und ein Dorf abgerissen.

Chinesischer E-Autobauer Nio: Ernsthafter Konkurrent für BMW und Mercedes

Nio gilt als ernsthafter Konkurrent für Marken wie BMW oder Mercedes. Das zeigt sich auch daran, dass der chinesische Autobauer in den vergangenen Jahren eine Reihe von Designpreisen abgeräumt hat. Mittlerweile ist das Unternehmen in mehreren deutschen Großstädten vertreten.

Die erste Fabrik F1 steht übrigens in Hefei. Nio betreibt diese allerdings gemeinsam mit dem staatlichen chinesischen Autobauer JAC.

Rubriklistenbild: © Manfred Segerer/Imago

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