Mobile Energiespender
Bidirektionales Laden: Diese Elektroautos können den Haushalt mit Strom versorgen
Mit mobilen Stromspeichern kann der Haushalt mit Energie versorgt werden. Prädestiniert sind dafür Elektroautos. Wir zeigen, welche Modelle das bereits ermöglichen.
München - Das Einsparen von Energie gehört zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Zum einen liegt das am Klimawandel und schrumpfenden Ressourcen wie fossile Brennstoffe, doch auch aus Kostengründen kann ein effizienter Kreislauf wichtig sein. Bei Elektrizität - zum Beispiel im Rahmen von E-Mobilität - steht schließlich der Stromverbrauch im Vordergrund.
Eine zukunftsweisende Technologie ist in diesem Zusammenhang das bidirektionale Laden. Es ermöglicht, das E-Auto mit dem Energiesystem eines Haushalts zu vernetzen: Strom kann in beide Richtungen ausgetauscht werden und nicht nur der Akku geladen. Das Elektroauto wird einerseits mit Strom versorgt, es ist aber auch möglich, dass das Elektroauto als mobiler Energiespender dient.
Bidirektionales Laden: Elektroautos als rollende Stromspender
Der Zweck: Elektroautos sollen mit dem Haus und Stromnetz verbunden werden und lastoptimiert laden können. Ein System für intelligentes Laden versorgt das elektrische Fahrzeug mit Strom - beispielsweise aus der heimischen PV-Anlage - und balanciert die im Haus verfügbare Strommenge aus. Die Vorteile: Laden wird bequem, autark und klimaschonend. Außerdem können Elektroauto-Fahrer dann über das Stromnetz laden, wenn der Preis pro Kilowattstunde am günstigsten ist.
Zuhause laden, wenn der Strom am günstigsten ist
Flexibel und unabhängig laden, wann es für Sie am besten ist: Immer mehr Elektroautobesitzer setzen auf eine eigene Wallbox wie zum Beispiel die Testsieger Wallbox des ADAC, die Wallbox ABL eM H1 (werblicher Link). Diese lassen sich verhältnismäßig einfach installieren und das Auto lädt bequem vor der Haustür.
Umsetzbar wird diese Methode anhand von Wechselstrom: Während das Auto durch Gleichstrom mit Energie versorgt wird, ist ein gegenseitiger Austausch hier nicht möglich. Daher macht einen mobilen Stromspeicher aus, dass entsprechende Ladegeräte die Energie bei Bedarf in die entgegengesetzte Richtung leiten. Zum einen kann das heimische Stromnetz entlastet werden (V2H), auch eine Rückführung in das öffentliche Stromnetz ist eine erstrebenswerte Lösung (V2G).
Bidirektionales Laden: Asiatische Hersteller Vorreiter - VW und BMW ziehen nach
Laut Carwow.de ist der japanische Hersteller Nissan Vorreiter für bidirektionales Laden, mit dem E-Auto Leaf hat man schon seit Jahren einen rollenden Stromspeicher im Angebot. Generell haben asiatische Autobauer diesbezüglich einen Vorteil: Auf dem Kontinent ist der CHAdeMO-Stecker weit verbreitet - und von Beginn an für die Wechselstrom-Technologie ausgelegt worden. Das Gegenteil ist demzufolge beim in Europa geltenden Standard CCS („Combined Charging-System“) der Fall. So sind es japanische und koreanische Autobauer, welche zunächst E-Autos als mobile Stromspeicher ermöglichen.
Mittlerweile haben jedoch auch hiesige Hersteller das Thema bidirektionales Laden auf dem Schirm: Bei Volkswagen ist die Technologie bereits marktreif, BMW treibt das intelligente Strom-Ladesystem für zu Hause aus ebenfalls voran. Diese Autobauer ermöglichen es, mit dem E-Auto den heimischen Haushalt mit Strom zu versorgen:
Stromspeicher Elektroauto: Modelle für bidirektionales Laden
Nissan hat mit dem Leaf schon seit Jahren ein Modell im Portfolio, das über die geeignete Technologie für bidirektionales Laden verfügt. Lange war der Japaner (Marktstart 2010) sogar das meistverkaufte E-Auto der Welt. Doch auch wenn die Funktionen laut Efahrer.com in die Jahre gekommen sind, ist der Leaf im Gegensatz zu vielen moderneren Stromern dazu fähig, bidirektional zu laden.
Honda stellt seit 2019 den Elektro-Kleinwagen „e“ her. Auf hiesigen Straßen ist der Asiate selten zu finden, dafür besitzt er die außergewönliche Eigenschaft als mobiler Stromspender. Der vergleichsweise teure Honda e (knapp 40.000 Euro ohne Förderung) besitzt jedoch eher bescheidene Leistungsdaten (Akku 35,5 kWh). Zudem lässt sich der Akku mit maximal 50 Kilowatt am Schnelllader aufladen.
Hyundai und Kia: Die koreanischen Schwestermarken haben hierzulande drei E-Autos im Angebot, die bidirektionales Laden ermöglichen. Der kompakte Crossover Ioniq 5 (drei Batterie-Optionen) sowie die windschnittige Limousine Ioniq 6 bringen von Haus aus einen Typ-2-Ladeanschluss mit, der Wechselstrom ausgeben kann und damit für den Energiehaushalt eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Gleiches gilt für den Kia EV6, das nicht minder elegante Pendant des Ioniq 5.
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VW bietet zwei E-Autos für bidirektionales Laden - weitere kommen
Volkswagen: Bei VW gibt es zwei Modelle, die das E-Auto als rollenden Stromspeicher möglich machen. Erstes Fahrzeug mit tauglichem CCS-System war laut Efahrer.com das SUV-Coupé ID.5. Schon bald sollen auch die Modelle ID.4 und ID.3 bidirektional ladefähig werden. Die konzerninterne Vorreiterrolle des ID.5 liegt offenbar an der Software: Bei dem Crossover kam zum Marktstart 2022 bereits die neueste Software-Generation zum Einsatz, während bei anderen Modellen noch Updates fällig sind. Darüber hinaus kann der Elektrobus VW ID.Buzz als mobiler Stromspeicher und -spender genutzt werden. Dafür stehen Akkus mit einer Speicherkapazität von 77 bzw. 86 kWh (Langversion) zur Verfügung.
MG: Die chinesische Wiedergeburt der britischen Traditionsmarke ermöglicht für den elektrischen Kombi MG5 ebenfalls direktionales Laden. So kann das elektrische Modell über den Ladeanschluss sowohl Energie aus einem Stromnetz speichern, als diese auch wieder zurückspeisen. (PF)
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