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Verbrenner und E-Mobilität

Elektro-Innovation und Rekordumsatz: Deutscher Autozulieferer trotzt der Wirtschaftskrise

Mahle profitiert von traditioneller Antriebstechnologie - investiert aber auch in E-Mobilitätsfelder, wie induktives Laden
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Mahle profitiert von traditioneller Antriebstechnologie - investiert aber auch in E-Mobilitätsfelder, wie induktives Laden.

In der E-Mobilitäts-Ära kämpfen viele Autozulieferer ums Überleben. Mahle hingegen profitiert von der Transformation und macht mit einem innovativen Elektroantrieb von sich reden.

Stuttgart/Hannover – Die Transformation von Verbrennertechnologie zur Elektromobilität stellt die Autobranche vor erhebliche Herausforderungen, da Produktionsprozesse und Technologien grundlegend umgestellt werden müssen. Dies erfordert hohe Investitionen, aber auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Hersteller wie Zulieferer müssen sich an veränderte Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse anpassen, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können. Ein Unternehmen, dem dieser Spagat auffallend gut zu gelingen scheint, ist das Stuttgarter Traditionsunternehmen Mahle.

Autozulieferer Mahle: Rekordjahr dank Verbrennertechnologie

Mahle erzielte im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von 12,8 Milliarden Euro - obwohl der Firmenchef im Sommer des Jahres noch anderes prognostizierte. Der Vorstandsvorsitzende Arnd Franz bezeichnete die daraufhin veröffentlichten Geschäftszahlen als „Trendwende“ und zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge auf dem richtigen Weg sei.

Dennoch spielt der Verbrennungsmotor nach wie vor eine bedeutende Rolle für die Mahle GmbH: Insbesondere in Europa und Nordamerika verzeichneten die betroffenen Geschäftsbereiche den Angaben zufolge ein starkes Wachstum. Jedoch erwirtschaftete das Unternehmen mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit anderen Technologien und Produkten, wie der SWR kürzlich erläuterte. Vor einiger Zeit sorgte der Firmenchef auch mit Äußerungen über den Abbau von Arbeitsplätzen im Unternehmen für Aufsehen.

Mahle: Thermomanagement von E-Autos ein stark steigender Wachstumsmarkt

So wurden vor einigen Monaten zwei Großaufträge im Bereich Thermomanagement für Komponenten der E-Mobilität sichergestellt - inklusive des größten Einzelauftrags der Firmengeschichte. Dass Mahle auch bei alternativen Antriebstechnologien in Deutschland zu den Vorreitern gehört, zeigt die Innovationsfreude: 2023 meldete der Anbieter rund 350 neue Patente an, von denen 70 Prozent auf den Bereich Elektromobilität entfallen.

Dabei ist das Thermomanagement ein Kerngebiet: Das Heizen und Kühlen bei Elektroautos stellt eine andere Herausforderung dar als bei Verbrennungsmotoren, erläutert Spezialist Mahle und sieht darin einen riesigen, globalen Wachstumsmarkt.

Auch mit einem induktiven Ladesystem für Elektroautos ist der deutsche Autozulieferer Vorreiter:

E-Antrieb mit Brennstoffzellen: Innovativer Antrieb auf der IAA

Eine Elektro-Innovation zeigt, dass es der 1920 gegründete Autozulieferer auch in Sachen Antriebstechnik ernst meint. Auf der IAA Transportation in Hannover (17. - 22. September 2024) präsentiert Mahle eine weitere Errungenschaft: Es handelt sich um einen neuen Elektroantrieb mit hoher Dauerleistung, der sich für Lkw und Landmaschinen eignet und schon jetzt „reif für die Serienanwendung“ ist.

Dabei ist das E-Antriebssystem speziell auf den Nutzfahrzeugsektor zugeschnitten, mit einem laut Mahle „systemischen Ansatz für einen Brennstoffzellen-Lkw“: Brennstoffzellenperipherie, Thermomanagement und eine vollfunktionsfähige E-Achse mit zwei integrierten SCT E-Motoren (Super Continuous Torque) benennt das Traditionsunternehmen in einer entsprechenden Mitteilung die maßgeblichen Komponenten.

Neues Mahle-System soll Problem mit der Dauerleistung beheben

Der innovative Antrieb soll ein bisher zentrales Problem von elektrischen Trucks lösen, wodurch zum Beispiel Fahrten über Gebirgspässe bislang tabu sind: die fehlende Dauerleistung. Der auf der IAA präsentierte Prototyp besitzt neben funktionierenden Brennstoffzellen-Stacks eines externen Zulieferers eine elektrische Antriebsachse mitsamt der benannten E-Aggregate. Die besitzen eine Spitzenleistung von 520 Kilowatt – und mit 480 kW kaum weniger Dauerleistung, schildert Insideevs.de.

Mahle setzt bei seinem innovativen Antriebskonzept auch auf Brennstoffzellentechnologie.

Der Leistungsabfall ist somit deutlich niedriger als bei Pkw-Antrieben - wo üblicherweise anderthalb bis drei Tonnen in Bewegung gehalten werden. Bei einem 40-Tonnen-Gefährt muss jedoch die Dauerleistung wesentlich höher sein, um auch bei Steigungen vorwärts zu kommen, führt das Branchenportal aus.

Autozulieferer forciert Mobilitätswende in der Nutzfahrzeugsparte

Und wie gelingt der Leistungsoutput technisch? Mahle hat ein ausgefeiltes Kühlkonzept entwickelt, um die typischerweise drohende Überhitzung von Elektromotoren beim Abruf der Spitzenleistung zu unterbinden. Dem Bericht zufolge verwendet der Autozulieferer hierfür eine spezielle Ölkühlung. Prädestiniert ist der innovative Antrieb laut Mahle auch für Baustellenfahrzeuge oder landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge wie Traktoren.

Worauf Mahle in der Mitteilung noch hinweist: Prognosen zufolge machen im Jahr 2035 rein elektrische Lkw und Brennstoffzellen-Trucks rund 30 Prozent der globalen Produktion aus. In absehbarer Zeit bleiben also Fahrzeuge mit Verbrennermotor „die wesentliche Antriebsform“. (PF)

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