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Kurssturz bei US-Aktienindex

Einbruch bei Tesla und Bitcoin – Hat die Trump-Begeisterung ein Ende?

Die anfängliche Börsen-Begeisterung nach Trumps Amtsantritt schwindet. Wachsende Zweifel an seinem Handeln belasten die Märkte. Selbst Elon Musk bleibt von den Verlusten nicht verschont.

Washington, D.C. – Die Euphorie an den Märkten, die mit Donald Trumps Wahlsieg und seiner Amtseinführung als US-Präsident einherging, scheint verflogen. Sektoren, die aufgrund hoher Erwartungen an Trump teils Rekordhöhen erreichten, verzeichnen im Februar sinkende Marktwerte. Inflationssorgen und eine zunehmend pessimistische Verbraucherstimmung verstärken diesen Trend. Während Trumps Unberechenbarkeit bei vielen Händlern für Unsicherheit sorgt, geht anderen der erhoffte wirtschaftliche Wandel nicht schnell genug. Selbst „First-Buddy“ Tesla-Chef Elon Musk muss Einbußen hinnehmen.

Inflationssorgen bei den US-Verbrauchern wegen Trump – darum ist der US-Index Ende Februar eingestürzt

Seit der vergangenen Woche sind die Aktienkurse im US-amerikanischen Index S&P 500 eingebrochen. Am Freitag, 21. Februar, verlor der Index etwa 1,7 Prozent an Marktwert und schloss bei knapp 6000 Punkten. Fast eine Woche später, am 27. Februar, liegt der Kurs bei rund 5800 Punkten. Während die Werte in der vergangenen Woche noch rund 0,3 Prozent über dem Niveau bei Trumps Amtseintritt lagen, sind sie in dieser Woche ins Negative gerutscht.

Die Trump-Euphorie, die die US-Märkte in den letzten Monaten befeuerte, scheint vorbei – Anleger fürchten nun Risiken.

Grund für den Abrutsch sind Trumps Zollpolitik und seine Agenda zur Abschiebung von Einwanderern, die bei Verbrauchern Inflationssorgen auslösen. Zölle verteuern Importe, was die Produktionskosten für Unternehmen steigert – Kosten, die häufig an die Verbraucher weitergegeben werden. Das wird durch den Rückgang des US-Verbraucherstimmungsindex bestätigt, der im Februar niedriger ausfiel als erwartet, was darauf hindeutet, dass Verbraucher der künftigen Wirtschaftslage besorgter entgegensehen als von Ökonomen prognostiziert. Zusätzlich verstärkt werden diese Sorgen durch die Entscheidung der US-Notenbank im Januar, den Leitzins nicht weiter zu senken. Ob es im März zu einer Zinssenkung kommt, will die Federal Reserve von den Inflationszahlen abhängig machen.

Weitere Faktoren sind der Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA. Die am 27. Februar veröffentlichten Daten zeigen mit 242.000 Anträgen den höchsten Stand seit Oktober, so das US-Arbeitsministerium.

Diese Sektoren und Unternehmen profitierten von Trump – und sind jetzt auf dem Abwärtstrend

Wie das US-amerikanische Nachrichtenportal CNBC berichtet, befinden sich viele Sektoren, die unter Trump profitiert haben, nun in einem Abwärtstrend. Dazu gehören der Rohstoff- und Energiesektor in den USA sowie der Kryptomarkt, insbesondere der Bitcoin. Noch im Dezember erreichte der Bitcoin ein Allzeithoch von über 100.000 Dollar, da viele Anleger auf Trumps Versprechen setzten, die USA zur „Krypto-Hauptstadt des Planeten“ zu machen. Inzwischen liegt der Kurs wieder unter 90.000 Dollar.

Auch „First Buddy“ Musk musste bei Tesla Einbußen hinnehmen. Die Aktien des Elektroautoherstellers haben seit Mitte Dezember rund ein Drittel ihres Wertes verloren. Die Geschäftszahlen für 2024 zeigen zudem erstmals einen Rückgang der Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin verliert Tesla in Deutschland an Beliebtheit – die Neuzulassungen sind im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte zurückgegangen. Trumps Zölle gegen China, wo Tesla ebenfalls produziert, verschärfen die Situation zusätzlich.

Tesla-Aktionäre zeigen sich zunehmend besorgt über Musks Fokus, da seine Aufgaben in Trumps neu gegründeter Regierungskommission für mehr Effizienz, kurz „DOGE“, offenbar viel seiner Aufmerksamkeit beanspruchen. Laut Focus Online drohen mehrere Investoren online damit, sich von Tesla zurückzuziehen.

Wie Trumps Zollpolitik Anleger verunsichert – und gleichzeitig ungeduldig werden lässt

Doch vor allem stört Anleger die Unsicherheit, die Trump schafft, indem er jüngste Vorschläge innerhalb weniger Minuten wieder revidiert, so Business Insider. Ein Beispiel dafür sind die ursprünglich für Anfang Februar geplanten Zölle auf die US-Nachbarländer Mexiko und Kanada, die Trump in letzter Minute um einen Monat verschoben hat.

Gleichzeitig zeigen sich Investoren ungeduldig in Bezug auf die im Wahlkampf versprochenen Maßnahmen. „Sogar eine Regierung, die scheinbar mit Warp-Geschwindigkeit agiert, kann nicht unbedingt die höchsten Erwartungen ungeduldiger Investoren erfüllen“, erklärt Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers, gegenüber Business Insider.

„Die Frage ist, wann die Maßnahmen der Regierung, etwa im Bereich der Deregulierung, positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Bisher verursachen sie vor allem Kosten“, heißt es in einer Mitteilung der Commerzbank. Kosteneinbrüche unter Trump seien bislang nicht erkennbar.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Christian Ohde

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