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Synthetische Kraftstoffe

Tauziehen um eine E-Fuels-Lösung: Traum von der Verbrenner-Zukunft lebt weiter

Volker Wissing (r.) auf der IAA 2023: Der FDP-Politiker setzt sich auf EU-Ebene für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) ein
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Volker Wissing (r.) auf der IAA 2023: Der FDP-Politiker setzt sich auf EU-Ebene für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) ein

Haben synthetische Kraftstoffe eine Zukunft und falls ja, inwiefern? Die FDP und weitere Befürworter müssen die E-Fuels-Hoffnung noch nicht begraben.

Brüssel/Berlin – Der Bundesverkehrsminister ist weiter optimistisch: Volker Wissing rechnet ungeachtet des Gegenwinds seitens der EU mit einem baldigen Durchbruch für ein Fortbestehen von Neuwagen mit Verbrennungsmotor. Laut dem FDP-Politiker sei der Plan, innerhalb der nächsten drei Wochen eine Lösung zu finden - „und das ist auch gut möglich“, sagte der 53-Jährige in Brüssel. Demnach soll es für Autos, die nur mit synthetischen Kraftstoffen betankt werden können, eine eigene Kategorie geben. Diese braucht es früheren Angaben zufolge, damit Neuwagen auch nach 2035 mit Verbrennungsmotor zugelassen werden.

Im März beschlossen die EU-Staaten nach wochenlanger Blockade Deutschlands endgültig, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die Benzin oder Diesel tanken. Die Bundesregierung um das Verkehrsministerium setzte durch, dass es künftig möglich sein soll, bestimmte Verbrenner-Modelle zu kaufen - vorausgesetzt, sie laufen mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels. Warum E-Fuels für die Zeit ab 2035 trotzdem zu scheitern drohen:

E-Fuels: Haben Verbrenner eine Zukunft? Hoffnungen weiter am Leben

In dem erarbeiteten Entwurf der Generaldirektion heißt es, mit E-Fuels betankte Fahrzeuge sollen nur dann zugelassen werden, wenn der CO₂-Ausstoß über die gesamte Lieferkette im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um 100 Prozent reduziert wird. Technisch ist das jedoch nicht möglich, wie die Autoindustrie übereinstimmend bekundet. E-Fuels waren damit – zumindest beim Pkw – vom Tisch.

Verkehrsminister Wissing und anderen E-Fuel-Befürwortern ist das ein Dorn im Auge: Man war nämlich davon ausgegangen, dass die Kommission sich bei dem Vorschlag an der Erneuerbare-Energien-Richtlinie orientiert: Dort ist festgehalten, dass E-Fuels eine CO₂-Ersparnis von nur mehr 70 Prozent gegenüber fossilen Kraftstoffen aufweisen müssen.

Jedoch könnte es auf EU-Ebene doch noch zu einer gütlichen Lösung kommen, so der Bericht: Demnach laufen mit der Kommission weitere Beratungen zum Thema: „Wir haben eine klare Position und sind der Auffassung, dass wir das auch zu einem Ergebnis bringen können“, wird Wissing von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zitiert. Dabei zeigte sich der Freie Liberale zuversichtlich, dass dies gelingen werde.

Synthetische Kraftstoffe: E-Fuels nicht nur für Nutzfahrzeuge zukunftsfähig?

Woraus der Bundesverkehrsminister laut Handelsblatt ebenfalls Hoffnung schöpft: Bei einer Abstimmung in Bezug auf schwere Nutzfahrzeuge (Lkw und Busse) hat der FDP-Politiker offenbar im Europaparlament Verbündete gefunden: Mit der Abstimmung über die CO₂-Flottengrenzwerte bei schweren Nutzfahrzeugen sei im Parlament das Fenster für E-Fuels wieder geöffnet.

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

Bei Verhandlungen mit dem Rat will sich das EU-Parlament bald für eine erneute Definition von CO₂-neutralen Kraftstoffen in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie einsetzen. Diese könnte dann später auch bei herkömmlichen Fahrzeugen herangezogen werden, sodass Pkw mit Verbrennungsmotor möglicherweise doch eine langfristige Zukunft haben. (PF mit Material der dpa)

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