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Sparmaßnahmen

Wirtschaftliche Krise: Diese unvorhergesehenen Risiken hat ein Stellenabbau für Unternehmen

Immer mehr Konzerne wollen mit Stellenabbau Geld sparen. Doch Entlassungen haben langfristige Risiken für die Unternehmen.

München – In den vergangenen Monaten verkündeten immer mehr deutsche Unternehmen im großen Stil Stellen zu streichen. Ob in der Industrie oder im Handel, in der IT-Branche, bei SAP oder bei Auto-Zulieferern wie ZF – die Konzerne reagieren auf die schwache Konjunktur in Deutschland und wollen durch Entlassungen Geld sparen. Doch massenhafte Kündigungen – das hat die Forschung belegt – hat für Unternehmen langfristige Konsequenzen. Sie wirken sich auch auf die Mitarbeiter aus, die im Unternehmen bleiben.

Entlassungen führen zu mehr Kündigungen

Kündigung: Ein Stellenabbau hat für Unternehmen langfristige Risiken.

Eine Studie aus dem Dezember 2023 belegt, dass der Schaden bei Kündigungen oft über den Verlust einer einzelnen Fachkraft hinaus geht. Die Forscher haben fast zwei Jahre lang Kündigungsdaten eines großen US-Einzelhändlers untersucht. Bei betriebsbedingten Kündigungen zeigten sich sofort Auswirkungen: In den zwei Folgemonaten nach Verkündigung der Entlassungen reichten 2,2-mal mehr Beschäftigte als üblich ihre Kündigung ein, zitiert das Manager Magazin aus der Studie.

Sparmaßnahmen: Nach Kündigungen suchen Leistungsträger nach anderen Jobs

Ein weiterer Punkt, den die amerikanischen Forscher festhalten konnten: Kostensenkungen treffen oft Angestellte aller Leistungsniveaus. Laut der Studie gehörten demnach 44 Prozent der Entlassenen zu den High-Performern, schreibt das Wirtschaftsmagazin weiter. Das führe dazu, dass sich die verbliebenen Leistungsträger nach sicheren Jobs umschauen.

Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kommt Sandra Sucher, Professorin für Managementpraktiken an der Harvard Business School. Wenn sich ein Unternehmen von einem Prozent seiner Belegschaft getrennt habe, stiegen die freiwilligen Kündigungen um 31 Prozent an, schreibt Sucher in einem Gastbeitrag im Harvard Business Manager (HBM).

Kündigungen: Kommunikation vom Unternehmen ist wichtig

Die Professorin empfiehlt Unternehmen deswegen alle Optionen zu prüfen, bevor sie Mitarbeiter entlassen. „Kündigungen schaden der Reputation, führen zu Wissensverlust und senken das Engagement der Mitarbeitenden. Zudem wirken sie sich negativ auf Innovationen aus, lassen neue Ideen versiegen“, schreibt Sucher im HBM. Kündigungen, die als Kostensenkungsprogramm gedacht waren, könnten das Unternehmen so langfristig stärker belasten als anfangs angenommen.

Auch die Art und Weise, wie Firmen ihren Mitarbeitern die Entlassungen verkünden, spielt eine Rolle, wie die Betroffenen reagieren. Wollen Unternehmen vermeiden, dass die Belegschaft zu großen Protesten aufruft, wie zuletzt bei Autozulieferer ZF, „müssen Sie mit jedem und jeder einzelnen sprechen“, sagt Georg Scheiber, Partner bei der Unternehmensberatung von Rundstedt der Wirtschaftswoche. „Am schlimmsten ist es, wenn die Mitarbeiter in der Presse von einem Stellenabbau lesen und bei ihnen danach ohne Vorwarnung ein Kündigungsschreiben eingeht“.

Rubriklistenbild: © Westend61/Imago

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