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Eine Million Euro?

Die Neugestaltung der Rente: So viel könnten Rentner zusätzlich bekommen

Christian Lindner setzt sich für die Neuerung der privaten Rentenversicherung ein. Im subventionierten Depot könnten bis zu eine Million Euro angesammelt werden. Doch wie viel Geld ist realistisch erreichbar?

Berlin – Die Ampel-Koalition will die Rente grundlegend stärken. Neben dem Rentenpaket II, das auf die gesetzliche Rente abzieht, nimmt sich das Bündnis auch die beiden weiteren Säulen vor. Herzstück von Bundesfinanzminister Christian Lindner und seiner FDP ist dabei eine Reform der privaten Altersvorsorge. Wer privat für die Rente vorsorgen will, soll dabei ein gefördertes Depot nutzen und etwa in Fonds und börsengehandelte Indexfonds (ETFs) investieren.

Bisher ist zur Reform der privaten Rente noch kein konkreter Gesetzentwurf bekannt. Die FDP will die Reform jedoch Mitte 2025 im Bundestag beschließen, so dass das Gesetz ab 1. Januar 2026 in Kraft treten kann. Finanzminister Lindner die Eckpunkte des privaten Rentendepots beschrieben.

Neue Renten-Reform steht bevor: Wie hoch ist die staatliche Förderung für das private Depot?

Bei der Entscheidung zu einem Depot sollen Sparer mindestens 129 Euro jährlich in einzelne Aktien, ETFs und Fonds investieren, die zertifiziert sind. Lindner will dabei jeden eingezahlten Euro mit bis zu 20 Cent fördern. Die Höchstgrenze liegt dabei bei maximal 3000 Euro Eigenbetrag. Der Staat soll das Rentendepot also mit bis zu 600 Euro jährlich fördern. Familien mit Kindern sollen 25 Cent erhalten. Für Menschen unter 25 Jahren soll es drei Jahre lang einen Berufseinsteigerbonus in Höhe von 200 Euro geben.

max. Eigenanteil im Jahrmax. Zuschuss vom Staat im JahrGesamtkapital im Jahr
Für alle3000 Euro600 Euro3600 Euro (+ Rendite)
Für eine Person mit Kind3000 Euro900 Euro3900 Euro (+ Rendite)
Für Berufseinsteiger3000 Euro800 Euro3800 Euro (+ Rendite)
Für Geringverdiener3000 Euro725 Euro3725 Euro (+ Rendite)

Im Depot sollen die Erträge steuerfrei bleiben. „So kann der Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte voll wirken“, sagte Lindner der Rheinischen Post. Erst bei der Auszahlung der Rente soll, wie bei der Gesetzlichen auch, die Steuer fällig werden.

Christian Lindner wirbt mit einem Versprechen von bis zu einer Million Euro für Rentner, die mit dem geförderten Depot fürs Alter vorsorgen.

Lindner lockt mit einer Million Euro für Rentner: Ist das mit der privaten Rentenvorsorge realistisch?

Lindner verspricht sich viel von der geförderten privaten Rente. „Experten haben errechnet, dass man nach 40 Jahren sogar Millionär sein kann, wenn man 250 Euro im Monat spart und damit die staatliche Förderung voll ausnutzt“, sagte der FDP-Chef. Damit das Versprechen zutrifft, müssen Sparer jedoch schon früh anfangen.

Um eine Million Euro für die Rente zu sparen, müsste man bereits im Alter von 20 Jahren anfangen, jeden Monat 250 Euro in einen zertifizierten ETF-Sparplan zu zahlen, rechnete das Handelsblatt vor. Bei voller Förderung mit dem Bonus für unter 25-Jährige ergebe sich nach 46 Jahren gut eine Million Euro. Für die meisten jungen Menschen ist es jedoch unrealistisch, 250 Euro monatlich zur Seite zu legen. Doch auch bei 50 Euro ergebe sich ein Betrag von immerhin 200.000 Euro. Basis für die Rechnung war eine Jahresrendite von sieben Prozent und Kosten von 0,5 Prozent.

Private Altersvorsorge über zertifizierte ETFs, Fonds und Aktien: Wie viel Geld Rentner bekommen könnten

Wer monatlich 300 Euro in ETFs investiert und darauf etwa sieben Prozent jährliche Rendite einfährt, kann laut der Rechnung 144.000 Euro ansammeln. Nach 30 Jahren kommen 320.000 Euro zusammen. Der Zinseszinseffekt der jährlichen Renditen und die Förderung machen dabei 230.000 Euro aus.

Angesparte RenteMonatlicher SparbetragDauerDurchschnittl. RenditeKosten
1.000.000 Euro250 Euro46 Jahresieben Prozent0,5 Prozent
200.000 Euro50 Euro46 Jahresieben Prozent0,5 Prozent
320.000 Euro300 Euro30 Jahresieben Prozent0,5 Prozent
267.000 Euro300 Euro30 Jahresechs Prozent0,5 Prozent
224.000 Euro300 Euro30 Jahrefünf Prozent0,5 Prozent

Bei einer konservativeren Rechnung mit fünf Prozent Rendite ergeben sich laut der Handelsblatt-Rechnung 224.000 Euro. Bei knapp sechs Prozent wären es abzüglich 0,5 Prozent Kosten 267.000 Euro.

Grundsätzlich müssen Anleger jedoch auch berücksichtigen, dass auch die Inflation weiterwirkt. Wenn diese jährlich bei zwei Prozent liegt, was dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) entspricht, würde sich ebenfalls die Kaufkraft deutlich reduzieren. Von einer angesparten Million Euro blieben damit noch etwas mehr als 402.000 Euro Kaufkraft.

Rubriklistenbild: © Wolfgang Maria Weber/Imago

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