Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Ifo-Geschäftsklima

Gedämpfte Hoffnung: „Kalte Dusche für Optimisten“ – Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt aus

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft tritt überraschend nur auf der Stelle. Zahlen des ifo Instituts bremsen den Optimismus – Ökonomen zeigen sich leicht enttäuscht.

München – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai unter dem Strich nicht verändert. Das Ifo-Geschäftsklima lag stabil bei 89,3 Punkten, wie das Ifo-Institut am Montag (27. Mai 2024) in München mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Zuwachs auf im Schnitt 90,4 Punkte erwartet.

Der ING-Analyst Carsten Brzeski hält die Daten für eine „kalte Dusche für Optimisten“. Der Ifo-Index war zuvor drei Monate in Folge angestiegen, die starke Erholung der Wirtschaft bleibe aber offenbar noch aus. Er gehe dennoch davon aus, dass die Konjunktur in absehbarer Zeit anziehen werde, erklärte Brzeski.

Stimmung in der deutschen Wirtschaft stagniert laut Ifo-Institut

Auch Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, sprach von „etwas enttäuschenden“ Ergebnissen. „Alles in allem hat sich das Stimmungsbild in der deutschen Wirtschaft seit dem Jahresanfang aber merklich gebessert“, fügte er hinzu. Das „Konjunkturtal“ dürfte „weitgehend durchschritten sein“, erklärte auch die Chef-Volkswirtin der Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib.

In den Monaten zuvor war das Stimmungsbarometer dreimal in Folge angestiegen, was in der Regel als konjunktureller Wendepunkt interpretiert wird. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich schrittweise aus der Krise heraus“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Bundestag. Die deutsche Wirtschaft wird sich offenbar noch nicht erholen. (Archivbild)

Wendepunkt der deutschen Wirtschaft bleibt wohl vorerst aus – Dienstleister beklagen Geschäftslage

Die rund 9.000 befragten Unternehmen bewerteten die Aussichten auf ihre künftigen Geschäfte im Mai 2024 besser, ihre aktuelle Lage schätzten sie hingegen schlechter ein. In der Industrie, im Handel und im Baugewerbe hellte sich das Geschäftsklima auf, im Dienstleistungssektor trübte es sich jedoch ein. Dienstleistungsunternehmen bewerteten vor allem ihre aktuelle Geschäftslage schlechter.

Im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge. Die Firmen waren merklich zufriedener mit ihren Geschäften, und auch der Ausblick war weniger pessimistisch, wie Fuest sagte. „Der Auftragsbestand war allerdings weiter rückläufig.“ Im Handel zog der Index spürbar an. „Die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich, bleiben aber weiterhin von Skepsis geprägt.“ Im Bauhauptgewerbe ging es erneut bergauf. „Auftragsmangel bleibt aber ein zentrales Problem“, hieß es.

Geschäftsklima der deutschen Wirtschaft: Hoffnung auf positive Signale

Bereits am 16. Mai vermeldete das Ifo-Institut gemeinsam mit dem Online-Dienstleister Jimdo eine Verbesserung des Geschäftsklimas bei den Selbständigen und Kleinstunternehmen. Beide Quellen ermittelten, dass das Geschäftsklima im April auf minus 13,8 Punkte, nach minus 15,6 Punkten im März anstieg. Demnach ließen die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften und die Skepsis bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach.

Im März 2024 hatte die Unsicherheit unter den Selbständigen noch anders als in der Gesamtwirtschaft zugenommen. Doch vor allem aus der Dienstleistungsbranche kam zuletzt ein positives Signal, wie Ifo und Jimdo mitteilten. Dort stabilisierten sich demnach die Auftragsbestände. Der Auftragsmangel belastet jedoch weiterhin viele Selbständige und Kleinstunternehmen im Land. So waren im April 44 Prozent von ihnen von Auftragsmangel betroffen, nach 47,9 Prozent im Januar.

Jimdo verwies darauf, dass alle drei Indikatoren des Geschäftsklimas „weiterhin sichtbar im Minus“ lägen – trotz der Verbesserung. In der Gesamtwirtschaft habe sich das Klima zuletzt deutlicher verbessert. Der Auftragsmangel bei den Selbständigen werde sich hingegen „in absehbarer Zeit nicht auflösen“, warnte Jimdo-Chef Matthias Henze. Konsumentinnen und Konsumenten hielten sich zurück und die Gesamtwirtschaft stabilisiere sich nur sehr langsam. (bohy/AFP/dpa/reuters)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa

Kommentare