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Handelskonflikt
Deutschland, USA und die Autozölle: Trump gegen Europas Automobilmacht
Donald Trump plant hohe Strafzölle auf Autoimporte in die USA. Ein Schritt, der die europäische Industrie schwer treffen könnte. Politiker und Verbände äußern sich.
Washington, D.C./Brüssel – Die Ankündigung kam wie ein Paukenschlag: US-Präsident Donald Trump will ab dem 3. April Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos erheben. Ein weiterer Schlag im globalen Handelskonflikt mit Europa, der sich seit seiner Amtszeit zuspitzt.
Besonders hart könnte es die deutsche Autoindustrie treffen, die jährlich Hunderttausende Fahrzeuge in die USA exportiert. Hier beheimatete Hersteller und Zulieferer blicken mit Sorge auf die drohenden Konsequenzen – sie könnten dramatisch sein.
USA erheben Strafzölle für Deutschland und Co.: Milliardenverluste drohen
Die Auswirkungen der geplanten Zölle haben weitreichendes Potenzial: Eine Analyse der Unternehmensberatung Kearney beziffert das Risiko auf bis zu 17,1 Milliarden Dollar Umsatzverlust. Darüber hinaus könnten 30.000 Arbeitsplätze wegfallen, denn viele deutsche Autobauer und Zulieferer sind stark vom Export in die USA abhängig. Besonders betroffen wären die europäischen Konzerne Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Stellantis. Renault, einen weiteren großen Autobauer, dagegen nicht: Die Franzosen haben sich schon länger vom US-Markt zurückgezogen.
Nils Kuhlwein von Kearney erklärt: „Rund 640.000 Fahrzeuge werden jährlich aus Europa in die USA exportiert.“ Doch wenn die Zölle in Kraft treten, könnte dieser Absatz massiv einbrechen. Die Kosten könnten direkt an die US-Verbraucher weitergegeben werden – die Preise für importierte Autos würden dann steigen und der Absatz sinken. Alternativ könnten die Hersteller die Zölle selbst tragen, was ebenfalls die Gewinne und Produktionsketten belastet.
Donald Trump und die Autozölle: „Handelskrieg schadet allen“
Der angekündigte Zollschritt sorgt nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der deutschen Politik für beunruhigte Reaktionen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst kritisiert: „Trump belastet die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen erheblich. Unter einer handelspolitischen Aufrüstung leiden am Ende alle.“ Wüst betont, wie wichtig ein entschlossenes Handeln der EU sei: „Jetzt ist entscheidend, dass die EU reagiert und klare Signale sendet.“
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) äußert Besorgnis. Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, sieht in den geplanten US-Zöllen einen „weiteren Angriff der US-Regierung auf die internationale Handelsordnung“. Die Maßnahmen würden die eng verzahnten Produktionsnetzwerke im nordamerikanischen Raum belasten und die deutsche Automobilindustrie zusätzlich unter Druck setzen.
Europa und der Handelskonflikt mit den USA: Gefahr für deutsche Autoindustrie
Die möglichen Folgen für Europas Autokonzerne sind weitreichend: Volkswagen, BMW oder Mercedes investieren seit Jahrzehnten in den US-Markt und ernten dafür die (niedriger werdenden) Erträge. Doch wenn die Zölle tatsächlich kommen, steht ein großer Teil dieses Geschäftsmodells auf der Kippe. Betroffen wären nicht nur die Autobauer selbst, sondern auch zahlreiche Zulieferer, deren Produkte in den USA montiert werden.
Von der Bildfläche verschwunden: Zehn große Automarken, die es nicht mehr gibt
Die Kearney-Analyse warnt vor einem Dominoeffekt: Steigende Kosten, sinkende Absätze und die Gefahr, dass Produktionsstätten in die USA oder andere Regionen verlagert werden. Und nicht zuletzt könnte auch das Vertrauen in die transatlantische Wirtschaftspartnerschaft nachhaltig beschädigt werden.
Die deutsche Automobilindustrie hofft, dass es nicht zum Äußersten kommt. Doch die Zeit drängt: Bis zum 3. April bleibt nur wenig Raum für Kompromisse. (PF)