Schließungen und Entlassungen?
Deko-Kette Depot ist pleite: Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt
Die Deko-Kette Depot hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das berichten mehrere Medienanstalten unter Berufung auf den Eigentümer Christian Gries.
Die Deko-Kette Depot mit rund 300 Geschäften hat am Montag (16. Juli) beim Amtsgericht Aschaffenburg die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Dies habe Inhaber Christian Gries gegenüber dem Handelsblatt bestätigt. Seit Jahren kämpft Depot offenbar ums Überleben. Jetzt will sich das Unternehmen mit der Beantragung von Insolvenz in Eigenverwaltung in Eigenregie sanieren. Damit soll der Sanierungsprozess, welcher schon seit Beginn des Jahres läuft, deutlich beschleunigt werden.
Zur Unterstützung hat sich Gries laut Handelsblatt den bekannten Restrukturierer Sven Tischendorf in die Geschäftsführung geholt. Tischendorf zeigte sich trotz der schwierigen Lage positiv gestimmt: „Ich habe selten ein Unternehmen in einem solchen Verfahren begleitet, das so gut mit Liquidität ausgestattet ist.“
Dennoch ist unklar, was genau mit den rund 300 Läden und derzeit 4400 Mitarbeiter geschieht. Über die Schließung von mindestens 90 Filialen aufgrund schlechter Umsätze wurde in der Vergangenheit immer wieder spekuliert.
Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung werden zuerst die Kassen des Unternehmens entlastet. Indem Personalkosten kurzfristig und Mieten langfristig eingespart werden. Denn Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld. Zeitgleich lassen sich Mietverträge mit relativ kurzer Frist kündigen, so focus.de. Eigentümer Gries möchte das Insolvenzverfahren nutzen, um bis Ende September erste Klarheit über die künftige Aufstellung zu haben.
Mit diesem Schritt ist allerdings auch klar, dass der Versuch gescheitert ist, den Händler ohne fremde Hilfe zu sanieren - Inhaber Gries war Anfang des Jahres in die Geschäftsführung zurückgekehrt, um ursprünglich persönlich die Wende zu erreichen.
In der Region sind laut Filialfinder insgesamt vier Depot-Geschäfte ansässig: In Kolbermoor, Rosenheim, Traunstein und Mühldorf. (mz)
