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Handelsbeziehungen

Chinesische Autobauer: Strafzölle durch die EU? Mercedes-Chef ist „anderer Meinung“

Während die EU gegen Chinas Autohersteller aufgrund möglicher illegaler Subventionen ermittelt, geht Mercedes-Chef Ola Källenius mit einem Appell an die Öffentlichkeit.

Stuttgart/Brüssel – Seit Herbst des vergangenen Jahres laufen die Untersuchungen seitens der Europäischen Union über mögliche illegale Subventionen für chinesische Autohersteller. Die Folge könnten mögliche Strafzölle sein.

Ola Källenius, Chef von Mercedes-Benz, hat nun zu den politisch angespannten Handelsbeziehungen Stellung bezogen und stellt sich gegen die Pläne der EU um Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Mercedes-Chef lehnt neue Strafzölle gegen China ab – „den umgekehrten Weg gehen“

Geht es nach dem Deutsch-Schweden, sollte es nicht nur keine Strafzölle auf Elektroautos aus dem Reich der Mitte geben: Vielmehr sollten die aktuell bestehenden Zollgebühren in Höhe von zehn Prozent gesenkt werden.

„Erhöhen Sie nicht die Zölle. Ich bin da ganz anderer Meinung, ich denke, wir sollten den umgekehrten Weg gehen: die Zölle, die wir haben, nehmen und sie senken“, erklärte der CEO in einem Gespräch mit der Financial Times.

Ola Källenius, CEO von Mercedes-Benz, spricht über die Bedeutung des Handelspartners China (Symbolbild).

Zu wichtig seien die Handelsbeziehungen mit China, Källenius bezeichnet vielmehr den „freien Wettbewerb“ als gewinnbringend, Protektionismus gehe ihm zufolge in die „falsche Richtung“. Nicht unwesentlich in der Debatte: Rund 20 Prozent der Anteile an Mercedes-Benz gehören den chinesischen Autokonzernen BAIC und Geely.

China für Mercedes und Co. ein wichtiger Absatzmarkt – Konsequenzen befürchtet

Die EU-Kommission wirft der Führung der Volksrepublik vor, Herstellern von E-Autos mit unerlaubten Subventionen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Daher will sie bis November 2024 entscheiden, ob künftig beim Import von Elektroautos aus China nach Europa höhere Einfuhrzölle fällig werden.

Die Autoindustrie sieht die politisch motivierten Bemühungen in Brüssel kritisch, denn gerade für Premiumhersteller wie Mercedes, aber auch die Konkurrenten BMW und Volkswagen, gehört China zu den wichtigsten, lukrativsten Absatzmärkten. 

Auf protektionistische Maßnahmen der EU würde das Reich der Mitte aller Voraussicht nach mit Gegenmaßnahmen reagieren – unter denen dann auch hiesige Autobauer leiden. China jedenfalls hat bereits Zölle in Höhe von 15 Prozent auf deutsche Auto-Importe gelegt. Allerdings produzieren Mercedes und Co. auch in der Volksrepublik, wodurch die Zollgebühren zumindest für einige von ihnen wegfallen.

Strafzölle gegen E-Autos aus China: Mercedes kontra Renault und Stellantis

Auf EU-Ebene sind Autokonzerne wie Renault und Stellantis (u. a. Peugeot, Citroën) die Verfechter für höhere Zölle auf chinesische Elektroautos. Jedoch nimmt für diese Hersteller der chinesische Markt keine bedeutende Rolle ein.

Für Mercedes-CEO Källenius ist die Sache klar: Der Wettbewerb mit China hilft europäischen Herstellern, langfristig bessere Modelle zu produzieren. Der Deutsch-Schwede befürwortet faire Marktbedingungen ohne Benachteiligung. Beide Seiten sollten darauf bedacht sein, wirtschaftlich eine „Win-win-Situation“ zu erlangen.

Elektroauto-Markt in China boomt: Zehn Marken, die Sie kennen sollten

Elektrotransporter von Maxus.
Platz 10 – Maxus: Ford, VW und Mercedes aufgepasst. Mit Maxus greifen die chinesischen Hersteller auch bei den Nutzfahrzeugen an. Die Modelle der 2011 gegründete Tochter von SAIC Motors sind unter anderem bei der österreichischen Post und Ikea im Einsatz. Verkauft werden die Transporter über eigene Händler. © GlobalImagens/Imago
Der Aiways U5.
Platz 9 – Aiways: 2017 ging der Hersteller in China an den Start. Schon zwei Jahre später folgte die erste Niederlassung in Europa. Im selben Jahr kam mit dem U5 das erste Auto in China auf den Markt. 2020 folgte Deutschland.  © Aiways
Der Wey Coffee 01
Platz 8 – Wey: Ihr Debüt feierte die Marke 2016 im Rahmen der Guangzhou Auto Show. Ab 2017 wurden die ersten Autos verkauft. In Europa ist Wey seit 2022 vertreten. Mit dem Coffee 01 will die Tochter von Great Wall in Deutschland durchstarten. Mit dem Plug-in-Hybrid Cooffee 02 legen die Chinesen im Herbst nach. Vertrieben werden die Fahrzeuge vom Importeur Emil Frey. © Wey
Lynk & Co 01
Platz 7 – Lynk & Co: Auch hinter diesem Hersteller, der 2016 gegründet wurde, verbirgt sich wieder Geely. Der Plug-in-Hybrid 01 wird dabei vor allem im Abo vertrieben. Das Modell kann aber auch gekauft oder geliehen werden. Entwickelt und entworfen wurde der Lynk & Co in Schweden bei der Konzernschwester Volvo.  © Lynk & Co
Der MG 4 EV.
Platz 6 – MG: Tot gesagte Leben länger. Das gilt auch für die britische Traditionsmarke MG. Allerdings nicht mehr unter der Flagge ihrer Majestät. Nach der Insolvenz erwarb zunächst die Nanjing Automobile Group im Juni 2005 die Markenrechte für 53 Millionen Pfund Sterling (ca. 61 Millionen Euro). Inzwischen gehört der Hersteller zu SAIC Motor. Dort wurde MG mit Roewe in der Abteilung Passenger Vehicle zusammengefasst. Seit Januar 2021 ist MG auch wieder auf dem deutschen Markt vertreten – unter anderem mit dem 4 EV. © MG
Der Xpeng P7.
Platz 5 – Xpeng: Wie viele chinesische Hersteller ist auch Xpeng noch relativ jung. Erst 2014 wurde das Unternehmen gegründet, konnte in den vergangenen Jahren seine Stückzahlen aber immer weiter steigern. In Europa ist Xpeng bisher lediglich in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Wann der Hersteller nach Deutschland kommt, ist unklar. © Zuma Wire/Imago
Der Zeekr 001.
Platz 4 – Zeekr: Auch wenn der Name so gar nicht chinesisch klingt, stammt der Hersteller dennoch aus dem Reich der Mitte. Der Markenname setzt sich aus Generation Z und dem Begriff Geek zusammen. Hinter dem erst 2021 gegründeten Autobauer steckt Geely. Mit der neuen Tochter möchte man im Premiumsegment Fuß fassen. Zeekr arbeitet zudem mit Waymo an einem vollelektrischen, autonom fahrenden Ride-Hailing-Fahrzeug für die USA. Zusammen mit Mobileeye will man bis 2024 autonomes Fahren in Serie bringen. 2023 soll die Marke in Schweden und den Niederlanden mit den Modellen 001 und X ihren Europa-Start feiern. © Zeekr
Der Ora Funky Cat.
Platz 3 – Ora: Wie Wey gehört auch Ora zu Great Wall Motor. Gegründet wurde die Elektro-Tochter erst im Jahr 2018. Trotz ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Marke schon für einen Aufreger gesorgt und eine dreiste Kopie des VW Käfer auf den Markt gebracht. In Europa gibt es das Modell jedoch nicht, dafür aber den Funky Cat. © Ora/GWM
Der NIO ES6 steht auf einer Messe.
Platz 2 – NIO: Der Name des 2014 gergründeten Herstellers ist eine Anspielung auf den Smog über den Großstädten Chinas. Nio,in chinesischen Schriftzeichen „Weilai“, bedeutet übersetzt „Der Himmel wird blau“. Eine Besonderheit der Marke ist die Battery-Swap-Technologie. In fünf Minuten wird der Akku gegen einen neuen ausgetauscht. Sein Europa-Debüt gab Nio 2021 in Norwegen. Seit 2022 sind die Elektroautos auch in Deutschland erhältlich. © VCG/Imago
Der BYD Seal.
Platz 1 – BYD: Unter den chinesischen Autobauern ist Built Your Dreams (BYD) fast schon so was wie der Opa. Seit 1995 gibt es das Unternehmen bereits. Autos spielten am Anfang jedoch noch keine Rolle, stattdessen baute man wiederaufladbare Batterien. Erst 2003 stieg man durch den Kauf der angeschlagenen Xian Qinhuan Automobile in das Automobilgeschäft ein. Inzwischen ist BYD einer größten Automobilproduzenten Chinas und der Welt. In Deutschland sind die Chinesen derzeit mit den Modellen Atto3, Han und Tang vertreten. © VCG/Imago

Früher haben bereits andere asiatische Autobauer den Sprung nach Europa bewältigt, Marken wie Toyota, Mazda, Hyundai oder Kia gehören längst auch in Deutschland zum Straßenbild. Die Ambitionen chinesischer Hersteller, nach Europa Fahrzeuge zu exportieren, sei eine „natürliche Entwicklung des Wettbewerbs“, führt der 54-Jährige aus. Man müsse dem „mit besseren Produkten, besserer Technologie und mehr Flexibilität“ begegnen. (PF)

Rubriklistenbild: © IMAGO

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