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Nur dreistellige Zahl an Zulassungen

BYD kämpft mit Schimmelproblemen bei seinen Autos – Zulassungszahlen in Deutschland im Keller

BYD wird zugetraut, den deutschen Markt für Elektroautos aufzumischen. Doch der Hersteller tut sich schwerer als gedacht, die ehrgeizigen Ziele könnten verfehlt werden.

Bremerhaven - Mit seinen Elektroautos will BYD die Welt erobern. Dafür baut das chinesische Unternehmen eine eigene Flotte von Autotransportern auf. Ein erster Schritt ist bereits getan: Ende Februar legte der „BYD Explorer No. 1“ in Bremerhaven an, um 3000 Fahrzeuge für den deutschen Markt zu entladen.

BYD kämpft mit Schimmelproblem bei seinen Autos: Fahrzeuge stehen länger in Bremerhaven

Die Befürchtungen waren groß, dass BYD die Heimat von VW, Mercedes und BMW überrollen würde. Doch vorerst scheint es nicht so schlimm zu kommen. Laut Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden in Deutschland nur 160 Fahrzeuge des Herstellers zugelassen. Im gesamten ersten Quartal waren es nur 393 Pkw-Zulassungen. Dies entspricht einem Marktanteil von 0,1 Prozent. Würde man den aktuellen Stand auf das Gesamtjahr hochrechnen, läge BYD unter den 4.139 Fahrzeugen des Vorjahres.

Der Atto 3 ist das meistverkaufte BYD-Modell in Deutschland.

Es gibt auch Anzeichen dafür, dass BYD das Ergebnis von 2023 verfehlen könnte. So bestätigte ein Sprecher des Logistikdienstleisters BLG gegenüber dem Handelsblatt, dass Autos von BYD „aktuell länger“ am Autoterminal von Bremerhaven stehen. Das betreffe auch andere Hersteller „und hat mit der Nachfrage am Markt zu tun“, heißt es.

BYD kämpft mit Schimmelproblem bei seinen Autos: Auslieferungen sollen darunter leiden

Dem Bericht zufolge hat BYD auch ein größeres Schimmelproblem bei den ausgelieferten Fahrzeugen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass dies bei langen Überseetransporten gelegentlich vorkomme. Dies sage wenig über die Qualität der Fahrzeuge aus.

Allerdings sollen bei BYD so viele Elektroautos davon betroffen sein, dass bis vor kurzem die Auslieferungen darunter litten. Das Handelsblatt schreibt unter Berufung auf Insider, dass eine mittlere dreistellige Zahl deutscher Kunden länger warten müsse. BYD bestätigte der Zeitung, dass es im vergangenen Jahr „vereinzelt Probleme mit Schimmel in transportierten Fahrzeugen“ gegeben habe. Das Problem sei aber gelöst und die Fahrzeuge in Bremerhaven nicht betroffen. BYD nennt logistische Gründe für die Wartezeiten der Kunden, zum Beispiel, dass Schiffe wegen der Spannungen im Roten Meer umgeleitet werden müssten.

Elektroauto-Markt in China boomt: Zehn Marken, die Sie kennen sollten

Elektrotransporter von Maxus.
Platz 10 – Maxus: Ford, VW und Mercedes aufgepasst. Mit Maxus greifen die chinesischen Hersteller auch bei den Nutzfahrzeugen an. Die Modelle der 2011 gegründete Tochter von SAIC Motors sind unter anderem bei der österreichischen Post und Ikea im Einsatz. Verkauft werden die Transporter über eigene Händler. © GlobalImagens/Imago
Der Aiways U5.
Platz 9 – Aiways: 2017 ging der Hersteller in China an den Start. Schon zwei Jahre später folgte die erste Niederlassung in Europa. Im selben Jahr kam mit dem U5 das erste Auto in China auf den Markt. 2020 folgte Deutschland.  © Aiways
Der Wey Coffee 01
Platz 8 – Wey: Ihr Debüt feierte die Marke 2016 im Rahmen der Guangzhou Auto Show. Ab 2017 wurden die ersten Autos verkauft. In Europa ist Wey seit 2022 vertreten. Mit dem Coffee 01 will die Tochter von Great Wall in Deutschland durchstarten. Mit dem Plug-in-Hybrid Cooffee 02 legen die Chinesen im Herbst nach. Vertrieben werden die Fahrzeuge vom Importeur Emil Frey. © Wey
Lynk & Co 01
Platz 7 – Lynk & Co: Auch hinter diesem Hersteller, der 2016 gegründet wurde, verbirgt sich wieder Geely. Der Plug-in-Hybrid 01 wird dabei vor allem im Abo vertrieben. Das Modell kann aber auch gekauft oder geliehen werden. Entwickelt und entworfen wurde der Lynk & Co in Schweden bei der Konzernschwester Volvo.  © Lynk & Co
Der MG 4 EV.
Platz 6 – MG: Tot gesagte Leben länger. Das gilt auch für die britische Traditionsmarke MG. Allerdings nicht mehr unter der Flagge ihrer Majestät. Nach der Insolvenz erwarb zunächst die Nanjing Automobile Group im Juni 2005 die Markenrechte für 53 Millionen Pfund Sterling (ca. 61 Millionen Euro). Inzwischen gehört der Hersteller zu SAIC Motor. Dort wurde MG mit Roewe in der Abteilung Passenger Vehicle zusammengefasst. Seit Januar 2021 ist MG auch wieder auf dem deutschen Markt vertreten – unter anderem mit dem 4 EV. © MG
Der Xpeng P7.
Platz 5 – Xpeng: Wie viele chinesische Hersteller ist auch Xpeng noch relativ jung. Erst 2014 wurde das Unternehmen gegründet, konnte in den vergangenen Jahren seine Stückzahlen aber immer weiter steigern. In Europa ist Xpeng bisher lediglich in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Wann der Hersteller nach Deutschland kommt, ist unklar. © Zuma Wire/Imago
Der Zeekr 001.
Platz 4 – Zeekr: Auch wenn der Name so gar nicht chinesisch klingt, stammt der Hersteller dennoch aus dem Reich der Mitte. Der Markenname setzt sich aus Generation Z und dem Begriff Geek zusammen. Hinter dem erst 2021 gegründeten Autobauer steckt Geely. Mit der neuen Tochter möchte man im Premiumsegment Fuß fassen. Zeekr arbeitet zudem mit Waymo an einem vollelektrischen, autonom fahrenden Ride-Hailing-Fahrzeug für die USA. Zusammen mit Mobileeye will man bis 2024 autonomes Fahren in Serie bringen. 2023 soll die Marke in Schweden und den Niederlanden mit den Modellen 001 und X ihren Europa-Start feiern. © Zeekr
Der Ora Funky Cat.
Platz 3 – Ora: Wie Wey gehört auch Ora zu Great Wall Motor. Gegründet wurde die Elektro-Tochter erst im Jahr 2018. Trotz ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Marke schon für einen Aufreger gesorgt und eine dreiste Kopie des VW Käfer auf den Markt gebracht. In Europa gibt es das Modell jedoch nicht, dafür aber den Funky Cat. © Ora/GWM
Der NIO ES6 steht auf einer Messe.
Platz 2 – NIO: Der Name des 2014 gergründeten Herstellers ist eine Anspielung auf den Smog über den Großstädten Chinas. Nio,in chinesischen Schriftzeichen „Weilai“, bedeutet übersetzt „Der Himmel wird blau“. Eine Besonderheit der Marke ist die Battery-Swap-Technologie. In fünf Minuten wird der Akku gegen einen neuen ausgetauscht. Sein Europa-Debüt gab Nio 2021 in Norwegen. Seit 2022 sind die Elektroautos auch in Deutschland erhältlich. © VCG/Imago
Der BYD Seal.
Platz 1 – BYD: Unter den chinesischen Autobauern ist Built Your Dreams (BYD) fast schon so was wie der Opa. Seit 1995 gibt es das Unternehmen bereits. Autos spielten am Anfang jedoch noch keine Rolle, stattdessen baute man wiederaufladbare Batterien. Erst 2003 stieg man durch den Kauf der angeschlagenen Xian Qinhuan Automobile in das Automobilgeschäft ein. Inzwischen ist BYD einer größten Automobilproduzenten Chinas und der Welt. In Deutschland sind die Chinesen derzeit mit den Modellen Atto3, Han und Tang vertreten. © VCG/Imago

BYD mit ehrgeizigen Zielen in Deutschland: EM bietet Chance für prominente Werbung

Die Nebenrolle bei den Fahrzeugzulassungen wirft ein schlechtes Licht auf die ehrgeizigen Ziele von BYD im Ausland. Allein in Deutschland sollen bis 2026 120.000 Elektroautos verkauft werden. Doch vielleicht macht der Autobauer bald positiver von sich reden. BYD ist offizieller Partner des europäischen Fußballverbandes bei der kommenden Europameisterschaft. Das bietet die Chance, prominent zu werben.

Rubriklistenbild: © BYD

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