Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zweikampf der Premiumhersteller

BMW kann Mercedes im Luxus-Segment nicht das Wasser reichen

BMW und Mercedes planen eine massive Elektroauto-Offensive
+
BMW kann Mercedes bei Luxuslimousinen noch nicht das Wasser reichen

BMW wollte mit der neuen 7er-Reihe im Segment der Luxuslimousinen der S-Klasse und dem EQS von Mercedes das Wasser abgraben. Die Strategie ist bislang nicht aufgegangen.

München/Stuttgart - Die Premiumhersteller BMW und Mercedes liefern sich einen erbitterten Zweikampf. Beim Absatz haben die Münchner klar die Nase vorn. Im dritten Quartal verkaufte BMW mit 550.000 Fahrzeugen rund sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Beim Erzrivalen ging der Absatz um vier Prozent auf 510.600 Fahrzeuge zurück.

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Nur halb so viele 7er verkauft wie S-Klasse und EQS

Anders sieht es im Luxussegment aus, das im Mittelpunkt der Strategie von Mercedes steht. Der Angriff von BMW mit der neuen Generation der 7er-Reihe scheint ins Leere zu laufen. Statt der erhofften 60.000 Fahrzeuge wurden nur 50.000 verkauft. 10.000 davon entfallen auf die Elektrovariante i7. Das erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. BMW selbst nennt offiziell keine Zahlen.

Zahlen des Datendienstleisters Marklines, die dem Handelsblatt vorliegen, belegen den Vorsprung von Mercedes. Demnach hat BMW von Januar bis November 2023 in den 62 wichtigsten Automärkten der Welt rund 34.000 7er ausgeliefert, darunter 7000 i7. Mercedes verkaufte mit 71.000 Einheiten mehr als doppelt so viele Luxuslimousinen, darunter rund 14.000 vollelektrische EQS.

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Münchner verlangen höhere Preise

Vor allem in China scheint es für BMW nicht gut zu laufen. Dort hat der Konzern laut Marklines nur 1100 i7 verkauft. Ein Grund dafür ist, dass das Elektroauto auf der Verbrennerplattform aufbaut und nicht auf einer eigenen Elektroplattform. Deshalb schneidet der Stromer in keiner Kategorie gut ab. Die maximale Reichweite wird mit 624 Kilometern angegeben, der Verbrauch mit rund 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die Batterie arbeitet noch mit 400 statt 800 Volt, was zu längeren Ladezeiten führt.

Trotzdem verlangt BMW höhere Preise als Mercedes. In China empfiehlt BMW für den i7 je nach Ausstattung einen Verkaufspreis zwischen umgerechnet 121.000 und 186.000 Euro. Mercedes hat dagegen nach einem ebenfalls schwachen Verkaufsstart seinen EQS um bis zu 30.000 Euro verbilligt und verlangt umgerechnet zwischen 112.000 und 171.000 Euro.

E-Wagen der Extraklasse: Zehn Luxusautos, die mit Strom fahren

Der Elektro-Sportwagen Rimac Nevera fährt auf einer Straße.
Rimac Nevera: Für viele sind Sportwagen der Inbegriff von Luxus. Beim Rimac Nevera dürfte das außer Frage stehen. Lediglich 150 Exemplare des Elektroautos sollen gebaut werden. Kolportierter Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Netto. Dafür gibt es aber auch 1.914 PS, vier Elektro-Motoren und eine Reichweite von bis zu 550 Kilometern. Den Sprint von null auf 100 legt der Sportwagen in sagenhaften 1,85 Sekunden zurück. © Rimac
Das Luxus-Elektroauto Audi e-tron GT
Audi e-tron GT: Auch der Ingolstädter vereint Sport und Luxus. In der Basisvariante sorgen 476 PS für viel Vortrieb. Wer sich für die RS-Version entscheidet, darf sich auf 598 PS freuen. Je nach Modell sind Reichweiten von 472 bzw. 487 Kilometer möglich. Preislich geht es bei rund 104.000 Euro los. Der RS e-tron GT schlägt mit mindestens 142.500 Euro zu Buche. © Audi
Das Luxus-Elektroauto Porsche Taycan.
Porsche Taycan: Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht, technisch ist der Luxus-Stromer eng verwandt mit dem Audi e-tron. Beide nutzen die gleiche Plattform und teilen auch so viele Bauteile. Allerdings hat der Zuffenhausener etwas mehr Leistung (bis zu 761 PS) und kommt je nach Version bis zu 498 Kilometer weit. In der günstigsten Variante kostet der Taycan 88.399 Euro. Am teuersten ist der Taycan Turbo S Cross Turismo mit 191.096 Euro. © Porsche
Das Luxus-Elektroauto Mercedes-Benz EQS
Mercedes-Benz EQS: Abgesehen von den Maybach-Modellen ist die S-Klasse wohl das luxuriöseste Fahrzeug, das man bei Mercedes kaufen kann. Kein Wunder also, dass man in Stuttgart mit einer Elektro-Version nachlegte. In der günstigsten Version mit 292 PS kostet der EQS rund 116.000 Euro. Die Reichweite liegt bei 576 Kilometern. Zudem bietet der Stromer neben viel Luxus auch eine Menge Platz. © Mercedes-Benz AG
Das Luxus-Elektroauto Mercedes-Benz EQE.
Mercedes-Benz EQE: Neben der S-Klasse hat auch die E-Klasse ein elektrisches Gegenstück bekommen. In der Basisversion leistet der Elektromotr des EQE 245 PS und kommt bis zu 639 Kilometer weit. Wer etwas mehr Leistung bevorzugt wird bei AMG fündig. Der AMG EQE 53 4Matic+ Dynamic Plus kommt mit zwei E-Aggregaten die zusammen 687 PS leisten. Allerdings sinkt die Reichweite auf bis zu 526 Kilometer. © Dirk Weyhenmeyer/Mercedes-Benz AG
Das Luxus-Elektroauto BMW iX M60
BMW iX: Ja, auch BMW kann bekanntlich Luxus. In diesem Fall mit dem SUV iX. Die zwei Elektromotoren leisten je nach Version 326 oder 523 PS. Der iX M60 kommt sogar mit 540 PS zum Kunden. Je nach Batterie legt der Stromer mit einer Ladung 408 bis 633 Kilometer zurück. Die Basisversion gibt es bereits für 77.300 Euro. Mit dem M-Logo geht es bei 143.100 Euro los. © BMW/Enes Kucevic Photography
Das Luxus-Elektroauto BMW i7.
BMW i7: Was Mercedes die S-Klasse ist, ist bei BMW der 7er. Mehr Luxus geht nicht. Und wie der Konkurrent aus Stuttgart haben auch die Münchner ihr Flaggschiff unter Strom gesetzt. Zwei Elektromotoren sorgen für 544 PS. Künftig soll der Stromer sogar teilweise autonom fahren können. So viel Luxus hat allerdings seinen Preis: Satte 139.900 Euro ruft BMW für den i7 auf. © BMW/Daniel Kraus
Das Luxus-Elektroauto Lucid Air.
Lucid Air: Mit dem Elektroauto drängen auch immer mehr neue Hersteller auf den Markt. Einer davon ist Lucid. Mit dem Air haben sich die Amerikaner direkt ins Luxus-Segment gewagt. Je nach Ausführung wird das Elektroauto von 480 bis 1.111 PS angetrieben. 2023 soll das neue Top-Modell Saphire mit 1.217 PS kommen. Die Reichweite liegt bei 653 bis 883 Kilometern. In nur 15 Minuten soll genug Strom für ca. 400 Kilometer Reichweite geladen sein. Für die Air Dream Edition werden aktuell 218.000 Euro fällig. Etwas günstiger ist der Grand Touring, der bei 159.000 Euro startet. © Lucid
Das Luxus Elektroauto Jaguar I-PACE.
Jaguar I-PACE: Die Briten sind schon seit 2018 mit ihrem Luxus-Elektroauto auf dem Markt. Entsprechend bekommt der I-PACE 2024 einen Nachfolger. Bis dahin haben die Kunden die Wahl zwischen zwei Versionen mit jeweils 400 PS. Mit der 90,2-kWh-Batterie kommt der Stromer bis zu 450 Kilometer weit. Die Preise starten bei 92.400 Euro. © Jaguar
Das Luxus-Elektroauto Rolls-Royce Spectre.
Rolls-Royce Spectre: Schon im Jahr 1900 hatte sich der Rolls-Royce-Mitbegründer Charles Rolls ein Elektroauto zugelegt und war begeistert. Er wusste aber auch: Die Stromer sind erst dann sinnvoll, wenn es feste Ladestationen geben würde. Über 110 Jahre später ist das der Fall und die BMW-Tochter bringt mit dem Spectre ihr erstes Serien-Elektroauto auf den Markt. Dafür setzt man nicht etwa auf die Neue-Klasse-Architektur, sondern hat mit dem Aluminium-Spaceframe eine eigene Basis entwickelt. Die Batterie ist jedoch mit der des i7 verwandt und soll eine Reichweite von etwa 520 Kilometern ermöglichen. Angetrieben wird der Nobel-Stromer von zwei E-Motoren, die zusammen 585 PS leisten. Mit einem Preis von 318.500 Euro liegt der Spectre zwischen dem Cullinan und Phantom.  © Rolls-Royce

BMW verliert im Luxussegment gegen Mercedes: Neue Hoffnung für die Münchner im Dezember

Doch es scheint Hoffnung zu geben. Obwohl BMW weiterhin keine Rabatte gibt, haben die i7-Verkäufe Ende des Jahres angezogen. Ursache ist unter anderem, dass der Stromer nun auch mit größeren Batterien erhältlich ist. So wollen die Münchner im Dezember weltweit rund 1900 i7 verkauft haben, Mercedes nur rund 1500 EQS. Unabhängig überprüfbare Zahlen gibt es nicht.

Kommentare